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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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Rückzug.“
    „Verstanden, Boss.“ Jess musste sich nicht umsehen, denn er wusste, dass seinem Befehl Folge geleistet wurde. Die Anspannung war fast greifbar. Um es nicht noch schlimmer zu machen, mied er jede Vertraulichkeit mit Usher. Da trat plötzlich ein Mann aus dem Schatten und hielt genau auf sie zu.
    „Dürfte ich bitten, Sir?“, fragte er höflich, doch Jess hielt Usher zurück. „Halt. Wo ist Vivien?“
    „Dort drüben.“
    Jess sah in die Richtung, in der der Mann zeigte. Ein kleines Mädchen mit wehenden schwarzen Haaren rannte auf sie zu. „Onkel Jessieeeee!“, kreischte sie.
    In dem Moment packte der Mann Usher. Jess sah entsetzt, wie der Kerl seinem Geliebten eine Pistole in den Rücken drückte und sich zu ihm umdrehte. „Ich nehme ihn jetzt mit. Ach ja, verfolgen sie uns nicht. Das Balg hat eine Bombe um den Bauch. Sie dürfen Sie erst um 16.30 abnehmen, dann deaktivieren wir sie über Funk. Nur zur Vorsicht, falls Sie uns eine Falle stellen oder uns verfolgen.“
    Damit zog der Mann Usher mit sich fort. Im selben Moment war Vivien schon bei Jess. „Jessie!“, schrie sie hysterisch und wollte ihn anspringen. Er hielt Vivien vorsichtig auf Abstand. „Ruhig bleiben, Vivi, nicht schnell bewegen. Es wird alles gut.“
    Behutsam kniete er sich vor sie und öffnete Viviens Jacke. Jess blieb fast das Herz stehen. „Oh mein Gott. Das ist genug C4, um einiges in die Luft zu sprengen“, keuchte er.
    „Vivien! Maus!“ Da kam Raven auch schon auf sie zugelaufen. Er hatte durch das Headset alles mitgehört. Noch im Laufen ließ er sich vor ihr auf die Knie fallen und Jess sah, wie die Anzughose auf dem Asphalt aufgescheuert wurde. Raven bemerkte es nicht, für ihn zählte nur seine Tochter.
    „Mein Schatz!“, krächzte er und schloss sie sehr vorsichtig in die Arme, dann wandte er sich erstaunlich ruhig an Jess. „Ich sage das jetzt nur einmal. Räume den Platz hier und verschwinde! Ich werde die Bombe entschärfen. Diesen Wichsern traue ich keine zwei Schritte über den Weg. Wir haben keinerlei Sicherheit, dass sie ihr Wort halten.“
    Ungläubig starrte Jess Raven an. „Lass mich das tun.“
    „Es ist meine Tochter und ich habe die besseren Kenntnisse. Geh! Das ist ein Befehl.“
    Schweren Herzens nickte Jess. „Verstanden.“
    „Papa, ich habe Fotos gemacht“, meldete sich Vivien plötzlich zu Wort und zog ein iPhone aus ihrer Hosentasche. Jess hatte schon auf dem Absatz kehrt gemacht. Jetzt hielt er gespannt inne.
    „Mama hat mir das Telefon geschenkt“, sagte sie etwas zögerlich. „Ich durfte dir davon nichts sagen, Papa, weil du nicht wolltest, dass ich eins …“
    Raven stöhnte auf. „Schon gut, Maus, schon gut. Papa schimpft nicht, Ehrenwort.“
    Sie nickte erleichtert. „Du hast doch gesagt, es ist immer alles wichtig, wenn du böse Leute fängst. Ich habe alles fotografiert, was ich konnte. Auch die Typen. Der eine hat gepopelt und hat es nicht gesehen.“
    Erstaunt sah Jess erst auf Raven, dann auf Vivien. Donnerwetter, die Kleine hatte was auf dem Kasten. Er räusperte sich. „Gibst du mir das Handy? Ich bringe es ins Büro.“
    Das Mädchen druckste herum. „Aber nicht die Bilder von Stevie löschen und auch nicht ansehen. Das ist mein Freund. Ich will dein Indianerehrenwort.“
    Wieder sog Raven scharf die Luft ein. Jess ging neben ihr auf die Knie, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Großes Indianerehrenwort, Vivi“, sagte er. „Du bekommst es so wieder, wie du es mir jetzt gibst.“
    „Ich will außerdem die neue CD von Lord Of The Lost.“
    „Bekommst du, Schatz“, seufzte Raven. „Maus, wir können jetzt nicht verhandeln. Wir müssen zusehen, dass wir dieses Ding von deinem Bauch bekommen. Gib Jess bitte das Telefon.“
    Zögernd streckte Vivien ihm das Telefon entgegen. Mit zittrigen Händen nahm Jess es entgegen, dann schaute er Raven an. „Viel Glück, ihr beiden. Wir sehen uns nachher, versprochen?“
    Mit Tränen in den Augen sah Raven zu ihm rauf. „Versprochen, Jess. Du könntest uns dann ruhig zu Pizza Hut einladen.“
    „Mache ich.“ Er drehte sich um und ging zügig davon. Sein Herz trommelte hart in der Brust und jeder einzelne Schlag tat weh.

    Wie betäubt sah Raven Jess hinterher, als er ging und zusammen mit dem SWAT-Team die Zivilisten vom Platz scheuchte. Es ging sehr schnell, dann waren die ganzen Grünflächen um das Washington Monument menschenleer. Die Ein- und Ausgänge des Denkmals wurden abgeriegelt, die Besucher

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