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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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„Nein, ich überlege gerade, wie wir Mr. Grey ausstatten.“ Mit zittriger Hand nahm er daraufhin einen Zettel und schrieb etwas auf, dann reichte er ihn Jerry. „Besorge die Sachen bitte fix.“
    Mit sichtlichem Staunen las Jerry den Zettel. „Wird gemacht, Boss.“ Mit diesen Worten verschwand er und stieß in der Tür fast mit Usher zusammen, der sich aus der Kantine eine große Portion Spaghetti geholt hatte.
    „Sie haben Nerven, jetzt noch etwas zu essen“, bemerkte Raven gereizt, aber Jess wusste, dass Usher Energiereserven ansammeln wollte. Er selbst fraß auch wie ein Scheunendrescher vor jedem Einsatz.
    „Henkersmahlzeit“, scherzte Usher, aber Jess hörte die Angst in seiner Stimme. Sie war kaum vorhanden, aber dennoch präsent. Ihm tat Usher leid, aber er bewunderte ihn auch. Es gehörte eine Menge Mut dazu, sich Geiselnehmern auszuliefern, wenn man wie er kein ausgebildeter Agent war. Wie Feli schon bemerkt hatte: Usher hatte verdammt noch mal Eier in der Hose, das mussten sie ihm hoch anrechnen.
    Langsam trat er zu ihm hinüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Quatsch nicht, Usher. Wir holen dich da schneller raus, als du gucken kannst. Dir wird nichts passieren.“
    Usher schaute zu ihm hoch. Jess' Herz begann zu rasen bei dem Blick in die blauen Augen.
    „Und wenn doch? Ich meine, wir beiden haben einen Deal. Es wäre schade, wenn wir ihn nicht noch vorher einlösen könnten.“ Grinsend schob sich Usher eine volle Gabel in den Mund.
    Dieser alte Filou! Selbst in dieser Situation dachte Usher an Sex. Das war wirklich unmenschlich .
    „Was für einen Deal?“, warf Raven erstaunt ein. Sofort stieg Jess das Blut in den Kopf – ein beträchtlicher Teil sackte auch zwischen die Beine und begann angenehm zu kribbeln. Verdammt! Würde er jetzt einen Bauchschuss abbekommen, er würde vermutlich nicht einmal bluten.
    „Dazu ist keine Zeit mehr, Usher“, warf er irritiert ein. „Iss in Ruhe und dann machen wir dich startklar.“
    In diesem Moment platzte Jerry wieder in das Büro. Er hatte einen Plastikbehälter unter den Arm geklemmt und ließ ihn scheppernd auf den Tisch fallen. „Ich brauche noch Unterschriften“, bemerkte er trocken. „Sie wollten mir die Sachen nicht so aushändigen, da musste ich doch glatt einbrechen. Es wird vermutlich Ärger geben.“ Dafür sah Jerry aber so aus, als ob er zufrieden mit seiner Aktion wäre.
    Jess rollte innerlich die Augen. Jetzt befand er sich als stellvertretender Chef in der Lage, das wieder auszubügeln. Aber ein zorniger Abteilungsleiter musste warten, hier stand das Leben eines Kindes auf dem Spiel.
    Derweil kramte Jerry schon in der Kiste und förderte eine Betäubungspistole zutage. „GPS-Sender mit versteckter Sendefrequenz“, erklärte er in die Runde. „Ich schieße ihn Usher in den Nacken.“
    Empört ließ Usher die Gabel sinken. „Habe ich da nichts mitzureden? Es ist doch mein Hals.“
    Jess sah erst Usher an, dann Jerry. „Es ist notwendig. Dieser Sender kann von Scannern nicht gefunden werden, falls diese Typen gezielt danach suchen. Dafür wissen wir immer, wo du steckst. Ohne den lassen wir dich nirgendwo hingehen“, beschwichtigte er Usher. „Also Jerry, schieß los.“
    Mit zärtlichen Bewegungen strich sein Freund und Kollege Ushers Haare sorgfältig beiseite, und Jess hätte schwören können, dass alle schon längst aus dem Weg waren. Trotzdem streichelte Jerry Usher versonnen, und dieser lehnte sich zu allem Überfluss noch gegen seine Hand.
    Es war ein Gefühl, als hätte Jess jemand eine Faust in den Magen geschlagen. Die beiden hatten eine rauschende Liebesnacht verbracht und er selbst war zu prüde gewesen, sich Usher einfach hinzugeben. Verdammt – er hätte es gewollt, das wurde ihm jetzt bewusst. Vielleicht würde diese Chance nie wieder kommen.
    „Nun mach schon, Jerry“, zischte er gereizter als beabsichtigt. „Wir haben nicht ewig Zeit!“
    Da ertönte ein dumpfes Klicken, und Usher sog einmal scharf die Luft ein. „Schon passiert“, erwiderte Jerry trocken.
    „Du kannst auch deine Hände aus seinen Haaren nehmen“, setzte Jess noch nach. Er könnte gerade platzen vor Wut.
    „Hey, schon gut, schon gut.“ Jerry legte die Pistole auf den Tisch und hob abwehrend die Hände. Danach griff er erneut in den Kasten. „Hier ist eine schicke Armbanduhr, Usher. Sie hat eine kleine Kamera, mit der du Videoaufnahmen und Fotos machen kannst, die direkt an uns übertragen werden. Mache von den

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