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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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mussten für die Dauer der Aktion bleiben, wo sie waren. Nur noch er selbst und seine Tochter waren jetzt da.
    Da fühlte er Viviens kalte Hand, die sich in seine eigene schob. „Du baust doch jetzt ausnahmsweise keine Scheiße, oder Dad?“
    Raven brauchte alle Selbstbeherrschung, die er hatte, um nicht loszuheulen. Seine Stimme zitterte, aber er bemühte sich, ruhig zu klingen. „Das hatte ich eigentlich nicht vor, denn Jess wollte uns nachher eine Pizza spendieren.“
    Zärtlich strich er die Haare aus Viviens Gesicht. „Ich rufe jetzt Feli an. Sie wird uns helfen. Und du zappelst bitte auf keinen Fall, du musst ganz ruhig bleiben.“ Er holte sein Telefon und ein Multitool hervor.
    „Papa, ich muss Pipi.“
    Auch das noch. Das war irgendwie klar. Raven schaute seine Tochter ernst an. „Mach in die Hose. Es ist nicht schlimm und keiner lacht über dich. Wir müssen das hier erst durchziehen.“
    Es schaute auf das Display seines Handys, um Ofelias Nummer zu wählen. Er konnte kaum die Zahlen erkennen, denn es stiegen ihm immer wieder neue Tränen in die Augen. Möglichst konzentriert drückte er die Tasten und hielt das Handy an sein Ohr. „Feli, Raven hier. Ich hocke vor einer Bombe … um den Bauch meiner Tochter gewickelt. Ich kann mich nicht drauf verlassen, dass diese Schweine das Ding wie versprochen abschalten. Ja … ich schraube den Zünder auf.“
    Raven aktivierte seinen Bluetoothsender und nahm sein Multitool, dann schraubte er vorsichtig an dem kleinen Kasten, der sich vorne befand. Er merkte erst, dass er den Atem angehalten hatte, als er japsend Luft holte. Schließlich hatte er es und legte den Deckel beiseite.
    „Feli? Da ist ein roter, ein blauer, zwei gelbe und ein schwarzer Draht“, murmelte er. „Der Rote geht direkt zum Zünder, der Schwarze ist an eine Art Relais geschaltet … Nein, ich habe keinen Stickstoff, ich kann die Zündvorrichtung nicht einfrieren. Ja, das ist ein ganz normaler Schaltkreis, Feli. Keine Besonderheiten. Die Gelben sind … was sagst du? Ja, ich mache ein Foto.“
    Raven fotografierte den elektronischen Zünder mit seinem Handy. Dabei musste er die Ellenbogen auf dem Knie abstützen, denn seine Hände zitterten wie Espenlaub. Sofort schickte er das Bild zu Ofelia und wartete. Schon nach einer Minute, die ihm allerdings wie eine Ewigkeit vorkam, meldete Feli sich wieder.
    „Gut … du bist dir sicher? Das rote Kabel?“ Raven konnte kaum den kleinen Seitenschneider halten. Langsam führte er ihn zu dem roten Draht.
    „Bist du dir ganz sicher? Ich denke, es ist das Schwarze, wegen des Relais, und von da aus gehen die beiden gelben Kabel weiter.“
    „Papa …“ Auch Vivien liefen nun die Tränen über das Gesicht. „Du hast mir versprochen, keine Scheiße zu bauen“, schluchzte sie und lehnte ihren Kopf auf seine Schulter. „Ich habe dich doch lieb, auch wenn ich immer so frech bin …“
    „Das weiß ich doch, meine Maus. Ich liebe dich auch und ich werde in Zukunft viel besser auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir.“ Raven küsste sanft ihre Stirn. „Papa, nimm das richtige Kabel, ja?“
    Raven nickte langsam. „Natürlich, Schatz.“ Da meldete sich Ofelia wieder, und Raven hörte ihr aufmerksam zu. „Gut, Feli. Dann sind wir uns ja alle einig. Danke, dass du Lee geholt hast.“
    Ravens Hand zitterte noch immer, als er den Seitenschneider zu dem schwarzen Kabel führte. „Vivien, Maus, sieh mich an“, flüsterte er und nahm die Hand seiner Tochter fest in seine.
    Er wollte ihr noch so viel sagen, aber er brachte kein Wort heraus. Der Blick seiner Tochter bestätigte ihm, dass sie ihn trotzdem verstand.
    „Ich schalte das Ding jetzt aus, meine Süße.“ Raven knipste das schwarze Kabel durch.

Pakt mit dem Feind
    Usher war wenig erfreut, als er die Waffe in seinem Rücken fühlte. Nach der Geschichte im Duschraum fiel sein letzter Blick auf Jess mehr als wehmütig aus. Jerry hatte er nicht mehr gesehen, wahrscheinlich war er einer der eingesetzten Scharfschützen. Dafür erfreute Usher das Bild des Mädchens, das mit wehenden Fahnen auf seinen schnuckeligen Agent zu rannte. Sie war also wohlauf, das war gut.
    Es schlug hart in seiner Brust, denn der Gang, der vor ihm lag, war sicher einer der schwersten seines bisherigen Lebens.
    „Keine Zicken, Mr. Grey“, raunte ihm der Mann hinter ihm zu.
    „Ich werde kooperieren. Noch ist die Kleine nicht sicher.“ Usher hatte mitbekommen, dass Vivien mit einer Bombe ausgestattet war. Er hoffte

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