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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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sich genau in dem Augenblick umdrehen, um nach uns zu sehen, und ich bemerke ihren argwöhnischen Blick auf unsere Hände. Aber sie kann mich mal.
    Schließlich heißt es nirgends, dass Freunde sich nicht an der Hand halten dürfen, oder?
    Obwohl Freunde, ehrlich gesagt, nicht unbedingt ihre Daumen ineinander verhaken, während sie durch die Dunkelheit schleichen . . .
    Endlich, nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit durch den Tunnel getappt sind, erreichen wir eine metallene Leiter, die zu der dunklen Decke hinaufführt. Amaya drückt auf einen weiteren magischen Knopf und eine Falltür gleitet auf und lässt hochwillkommenes Licht herein.
    Unsagbar erleichtert flitze ich die Leiter hinauf und lande in einer Art Künstlergarderobe.
    Dutzende junge japanische Vampire schwirren umher, überprüfen ihr Make-up in großen Spiegeln, bürsten sich ihre langen schwarzen Haare oder ordnen ihre sehr gothicmäßige Kleidung.
    »Also, das gefällt mir schon eher!«, ruft Rayne aus, als sie den Kopf hinaufstreckt. »Endlich ein Vampirzirkel mit Stil.« Sie springt aus der Klappe und nickt anerkennend, während sie die Outfits begutachtet. »Leute, ich muss unbedingt wissen, wo ihr shoppt.«
    Amaya steigt kichernd aus der Falltür und hilft Jayden nach oben. »Da muss ich dich leider enttäuschen, Rayne, aber das sind nur ihre Kostüme. Im wirklichen Leben ziehen sie sich ganz anders an.« Sie zeigt auf ein Mädchen in Jeansshorts und hochhackigen Schuhen, das gerade aus der Toilette kommt. »Das ist eher das, was sie normalerweise tragen.«
    Rayne seufzt. Sie wird den Gothic-Zirkel ihrer Träume wohl nie finden.
    »Warum die Kostüme?«, frage ich.
    »Die Gäste im Bite Club haben es gern, wenn ihre Vampire aussehen wie Vampire.« Suki, das Mädchen vom Abend zuvor, kommt auf uns zu und erklärt mit schmalem Lächeln: »Oder zumindest so, wie Vampire ihrer Vorstellung nach
    aussehen sollten. Und da sie gutes Geld bezahlen, wollen wir sie nicht enttäuschen.«
    »Aha«, sage ich verstehend. »Das sind also die Beißer?« Ich mustere die herumwuselnden Teens und komme mir plötzlich vor wie hinter der Bühne eines Stripclubs oder so. Ich denke daran, was Rayne mir über die Blutbars erzählt hat.
    »Leute engagieren sie, damit sie Blut von ihnen saugen?«
    »Ja, das hier ist eine von drei lizenzierten Blutbars in Tokio«, bestätigt Amaya. »Wo es Vampiren gestattet ist, Blut von Menschen zu saugen. Die Menschen bezahlen eine Menge Geld dafür, dass jemand von ihnen trinkt. Für sie fühlt sich das sehr gut an.«
    Meine erste Reaktion ist angewiderte Ablehnung.
    Doch dann erinnere ich mich an letzte Nacht im Ryokan. Jaydens Mund auf meinem Hals. Diese Ekstase, als das Blut aus mir strömte. Das schrecklich leere Gefühl, als er sich zurückzog.
    Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Vielleicht bin ich genauso schlimm wie sie. Obwohl ich immerhin aus einem edlen Grund gehandelt habe - ich wollte jemandem das Leben retten. Die Gäste aber sind nur wegen des Kicks hier.
    »Kommen denn viele hierher?«, erkundigt sich Jayden.
    Suki nickt. »Mehr, als man denkt. Geschäftsleute, Touristen. Vampir-Fanatiker aus der ganzen Welt. Viele Länder haben Blutbars für illegal erklärt, sodass Leute, die es ausprobieren wollen, zu uns kommen müssen.«
    »Das hört sich an, als wäre es ein Bordell«, bemerke ich und kann den Abscheu in meiner Stimme nicht unterdrücken.
    Amaya wirft mir einen scharfen Blick zu. »Diese Angestellten sind ehrenhafte Vampire. Sie haben keine . . . Beziehungen mit Menschen. Sie servieren ihnen das Essen und saugen Blut von ihnen. Das ist alles. Die Vampire bekommen einen anständigen Lohn für ihre Dienste. Und sie haben keinen Hunger mehr, was zu weniger wahlloser Blutkriminalität in den Straßen von Tokio führt.«
    Ich schätze, das ist ein gutes Argument. Trotzdem kann ich nicht anders, ich finde das ganze Unternehmen ein bisschen anrüchig. Vielleicht liegt es daran, wie die Vampire gekleidet sind.
    Oder an dem dick aufgetragenen Make-up. Auf einmal kommt mir die ganze Sache total daneben vor. Jayden, der seine Zähne in irgendeinen widerlichen, lüsternen europäischen Geschäftsmann schlägt, der sich daraufhin einen runterholt...
    »Jayden, wenn du das hier nicht tun willst . . .«, beginne ich.
    Aber Rayne fällt mir ins Wort. »Sunny, kann ich mal kurz mit dir reden?«, sagte sie. »Allein?«
    Ich folge ihr widerstrebend in eine leere Ecke. Sie sieht mich ernst an. »Hör mal, du musst mal ein

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