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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser
Autoren: Mari Mancusi
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die Schwester, von der Sunshine spricht.«
    Oh natürlich. Ich werde rot. Ich hätte ihren Namen erwähnen sollen, doch ich hatte glatt vergessen, dass sie für die Leute hier von besonderem Interesse ist. Und tatsächlich, sobald Magnus ihren Namen nennt, breitet sich aufgeregtes Gemurmel im Saal aus. Jetzt sind sie besorgt. Gut, mir ist jedes Mittel recht.
    Der Versammlungsleiter schlägt mit seinem Hammer einen Holzklotz. »Ruhe im Saal!«, verlangt er und kurz darauf wird es still. Er wendet sich mit grimmiger Miene an Magnus. Ich sehe, wie mein Freund das Mikro so umklammert, dass ich fürchte, er könne es mit bloßen Hände zerquetschen.
    »Wie konnten Sie das zulassen?«, schäumt der Vorsitzende. »Rayne McDonald sollte während der ganzen Reise von Ihrem Zirkel streng bewacht werden. Sie wissen, wie wertvoll sie für uns ist. Sie haben versprochen, sich darum zu kümmern.«
    Magnus knirscht mit den Zähnen. »Rayne kann sehr … eigensinnig sein«, stößt er hervor.
    »Natürlich werde ich herausfinden, was passiert ist. Aber ich traue ihr ohne Weiteres zu, dass sie meine Wachen überlistet, wenn sie einen guten Grund hat.«
    »Dann hätten Sie sie in Ketten legen sollen.«
    »Sie ist ein Mitglied meines Zirkels, keine Gefangene!«
    Der Vorsitzende schüttelt vorwurfsvoll den Kopf.
    »Ich hätte mich nie auf Ihren armseligen Zirkel verlassen sollen. Jetzt haben Sie alles zunichte gemacht.«
    Verwirrung spiegelt sich auf Magnus' Gesicht.
    »Alles?«, wiederholt er. »Ich weiß, sie war so etwas wie ein Trumpf in unserer Hand, aber...«
    »Wie sollen wir jetzt einen Deal mit Slayer Inc.
    aushandeln?«, erwidert der Vorsitzende. »Wo wir nichts mehr haben, das für sie von Wert ist?«
    »Moment mal, wie bitte?«, rufe ich und schnappe mir das Mikrofon von Magnus. »Sie wollten meine Schwester als Geisel benutzen? Für Slayer Inc.?« Ich fahre zu Magnus herum, außer mir vor Wut. Wusste er davon? Doch dann sehe ich den entsetzten Ausdruck in seinem Gesicht und ich weiß, dass das nie und nimmer so ist. Magnus mag seinen Vampiren gegenüber loyal sein, aber er würde niemals meine Schwester - und die Blutsgefährtin seines besten Freundes – für irgendeinen politischen Zweck opfern.
    Auf einmal erkenne ich, dass ich darauf vertraue -
    dass ich ihm vollkommen und ohne den Schatten eines Zweifels vertraue. Magnus entwindet mir das Mikro und dreht sich zum Versammlungsleiter um. »Könnten sie mich bitte über diesen sogenannten Deal aufklären?« Seine Stimme klingt angespannt. »Ich denke nicht, dass man mich darüber in Kenntnis gesetzt hat.«
    »Wahrscheinlich nicht, da Sie ja beschlossen hatten, sich zu spät zu uns zu gesellen«, höhnt der Vorsitzende. »Wir haben in Ihrer Abwesenheit darüber abgestimmt. Eine Untergruppe von Slayer Inc. hat erklärt, dass sie einen Friedenspakt mit uns unterzeichnen würden, wenn wir ihr Rayne McDonald ausliefern. Wir würden unseren Vertrag mit der Dachorganisation auf diesen Zweig der Organisation übertragen, der sich die >Alphas< nennt.« Er zuckt die Achseln. »Das schien uns eine gute Lösung zu sein. Sie werden ihre Vampir-Elfen-Armee erschaffen und sie zu unserem Schutz einsetzen.«
    »Oder ihr Wort brechen und uns vernichten«, wendet Magnus ein. »Wie können Sie einer solchen Gruppe vertrauen?«
    »Das tun wir nicht«, sagt der Sprecher nüchtern.
    »Aber das würde uns zumindest etwas Zeit verschaffen.«
    »Zeit, die Sie auf Kosten eines meiner Zirkelmitglieder gewonnen hätten«, knurrt Magnus und bleckt die Vampirzähne. Er sieht so beängstigend und wild aus - ich weiß nicht, ob ich stolz sein soll oder erschrocken. »Ich hätte unbedingt hinzugezogen werden müssen. So einer Sache hätte ich niemals zugestimmt!«
    »Dann hätten Sie eben erscheinen sollen, als wir Sie erwartet haben«, erwidert der Vorsitzende mit einem Achselzucken. »Tut mir furchtbar leid, dass wir mit unserer Entscheidung nicht warten konnten, bis Sie Ihren privaten Kreuzzug für irgendwelche Menschen beendet hatten.«
    Darauf läuft es also hinaus. Indem ich Magnus bat, seine Pflichten gegenüber dem Konsortium zu vernachlässigen, habe ich praktisch das Todesurteil für meine Schwester unterschrieben.
    Ich hätte von Anfang an auf ihn hören sollen.
    Ich hätte seinem Urteil vertrauen sollen, hätte darauf vertrauen sollen, dass er das Richtige tut.
    Ich hätte die Zusammenhänge sehen müssen statt immer nur meine momentanen egoistischen Wünsche. Wir haben uns für Jayden
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