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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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wahr sein, dass man sich als Killer noch Gedanken über sein moralisches „Liebes“leben machte? Gut, Liebe war aus unserem Gefühlsleben abgetötet und demnach nicht vampirischer Art. Aber wenn wir eine Chance hatten, andere Gefühle entwickeln zu können, war es dann nicht egal mit wem dies gelang?
    Ich wusste nicht woher diese plötzlich auftretenden neuen Emotionen mit dem kalten Herzen in meiner Brust kamen. Beinahe fühlte es sich an, als wäre etwas von meiner angehenden Verwandlung, die ich nur in der Nähe von Sara gespürt hatte, übrig geblieben, was für mich ein Rätsel war. Ein Gefühl, das sich trotz Saras Abwesenheit verselbständigte und sogar multiplizierte. Was auch immer passiert war, es war wie ein Wunder, auch wenn es sicher eine Erklärung gab.
    Im Schein der Laternen sah ich diese wunderschöne Erscheinung und ich erkannte, dass ich nicht nur verrückt nach ihm war, sondern mich abgöttisch für ihn begeisterte, was auch immer das für einen Vampir bedeutete.
    Obwohl ich etwa im Abstand von einem Meter von ihm entfernt war, zitterte ich so heftig, wie ich es nur in unmittelbarer Nähe von Sara empfunden hatte. Miguels Ausstrahlung hatte eine derart starke Wirkung auf mich, mein Herz brauchte nicht zu schlagen, um in Wallungen zu geraten und tiefste Sehnsucht nach Zärtlichkeiten ihm gegenüber zu empfinden. Doch ich genoss allein seine Nähe so sehr, dass es fast wehtat! Jede Sekunde, die ich neben ihm mit diesem einzigartigen Gefühl beschenkt wurde, war tatsächlich wie ein Geschenk. Und ich hielt es fest in meinem nicht mehr ganz so kalten Herzen. Denn auch wenn meine Brust wie ein Eisblock war, konnte ich doch so viel Wärme darin erkennen, wie nie zuvor in meinem Vampirdasein.
    Es war ein Trugschluss, wenn ich gemeint hatte, Sara hätte in mir Gefühle erweckt, denn das, was ich hier und jetzt empfand, war in keiner Weise zu vergleichen. Mit Abstand betrachtet, waren die Gefühle zu Sara nichts als kindliche Schwärmereien gewesen, von einem Vampir, der gerade seine erste Liebe entdeckt hatte und nicht wusste, wie sich Gefühle tatsächlich entwickeln konnten. Was ich in Miguels Gegenwart wahrnahm, glich einem Höllenfeuer.
Er
hatte es entfacht und seitdem brannte es lichterloh! Unvergleichbar mit den zaghaften Emotionen zu Sara.
    Ständig hatte ich mich darum bemüht, meine Enttäuschungen von Mädchen hinunter zu schlucken. Nie war es mir gelungen. Trotzdem war ich Sara so dankbar. Ohne sie hätte ich niemals meine Neigungen und wahren Gefühle erkannt. Niemals meiner Natur eine Chance gegeben noch sie erfahren.
    Von einer sanften Berührung an meiner Hand wurde ich von meinen abertausenden von Fragen und Gedanken ins Jenseits zurückgeschleudert.
    Miguel hatte versucht, meine Hand in seine zu nehmen.„Entschuldige! Ich dachte, du….!“
    Eingeschüchtert blickte er zu Boden und steckte seine Hand, die zuvor nach mir gegriffen hatte, in seine Hosentasche.
    „Doch!“, widersprach ich seinen Vermutungen.
    „Ich war nur in Gedanken!“, entschuldigte ich mich.
    Wir blieben stehen. Sein Blick weiterhin zu Boden gerichtet. Meiner nicht. Meine Augen starr vor Begeisterung. Keine Sekunde wollte ich mehr ohne die Gewissheit sein, ihn nicht anschmachten zu können.
    Gierig, und doch nicht zu hastig, bewegte ich meine Hand in Richtung seiner Hosentasche. Kaum hatte ich sein Handgelenk erreicht, welches am Eingang der Tasche herauslangte, überkam mich ein noch größeres Zittern wie zuvor. Hätte ich atmen können, wäre er mir jetzt in diesem Augenblick im Halse stecken geblieben, und eine aufregende Gewissheit sagte mir, ihm ging es genauso.
    Zart und geschmeidig fühlte sich sein Handgelenk an. Selbst die leeren Adern konnte ich spüren.
    Meine Finger tasteten sich weiter in die Tiefe der Hosentasche, während ich nichts anderes spürte als jeden Millimeter seiner gleich warmen, harten Haut. Sie fühlte sich trocken und unruhig an, gerade recht um meine Gier noch ein wenig zu steigern. Endlich, als sich unsere Finger berührten, sah er zu mir auf. Natürlich hatte er keine Tränen in den Augen, aber wir beiden wussten genau, dass wir sie in diesem Moment fühlten, auch wenn sie nicht da waren. Es wären Glückstränen gewesen, die unsere verborgenen Sehnsüchte begossen hätten, wie ein Jahrhundertwein eine Feier der besonderen Art.
    Nur zu gerne hätte ich meine erwartenden Lippen gegen seine gepresst, doch mein Körper war wie versteinert. Außerdem war die Berührung seiner Hand mehr

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