Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
Vom Netzwerk:
die Regentropfen liefen mir bereits an den Wangen herunter.
    Als sich Sara umgedreht hatte und einige Meter entfernt war, schaute sie noch einmal über die Schulter.
    „Mach, dass du heimkommst, David. Du bist eiskalt!“

So zwischendurch
    Kaum war Sara einige Meter weit entfernt, war es für mich durch den Nebel und meine Gabe schnell zu sein, ein Leichtes sie zu verfolgen.
    Wahrscheinlich waren es auch Eigenschaften wie diese, die es für mache erstrebenswert machte, unsterblich zu werden, doch sie wussten ja nichts von der Lieblosigkeit, die all die Vorzüge und Gaben begleitete. Schlimm genug, dass unsere Herzen als solche leblos waren, doch gefühllose Herzen zu besitzen war mehr als eine Strafe, es war eine Verdammnis, der nichts auf der Welt gleich kam. Kein Schmerz, kein Kummer, keine Freude, kein Jauchzen, keinerlei Regung. Die Leere und Stille in unseren Gefühlen hätte uns zum Wahnsinn treiben können, wäre nicht der unbändige Durst an dessen Stelle getreten, der uns einen winzigen Ausgleich gab. Der uns nicht durchdrehen ließ!
    So wartete ich mit meiner neuen aufflammenden Sehnsucht in meiner kalten Brust darauf, dass sich Sara blicken ließ. Irgendwann musste sie schließlich aufbrechen, wenn sie, wie sie behauptete, zu ihrer Tante nach Cambridge fuhr. Merkwürdigerweise war ich unruhig und lief auf und ab, während ich bei jedem Schritt, den ich in der Nähe hörte, aufmerksam und neugierig wurde.
    Das Gefühl, dass Hugh diese Andeutungen nicht umsonst gemacht hatte, ließ mich nicht mehr los und durchbohrte meine Brust. Normalerweise war mir der Begriff der Angst fern. Es war ein Gefühl aus der Vergangenheit, an das ich mich nur vage erinnerte. Aber jetzt schien es so real und präsent zu sein, wie nie zuvor.
    Ich hatte Angst!
    Ich hatte Angst um Sara!
    Wenn ich nur gewusst hätte, wo sich Hugh aufhielt und was er vorhatte!
    Die Angst wuchs zu einer Art Beklemmung heran, die das Warten auf Sara unerträglich machte.
    Was war, wenn Hugh schlauer war als ich, und wenn er Saras Adresse bereits kannte?
    Was war, wenn er in ihrer Wohnung auf sie gewartet hatte, und ich hier unten nun vergeblich auf Sara wartete?
    Meine Ungeduld mutierte zu einer für andere bald krankhaften Nervosität und ich überlegte ernsthaft, ob ich mich nicht über die Hauswand zu ihrem Fenster befördern konnte.
    Immerhin hatte das Haus eine passable Feuertreppe, die ich unbemerkt betreten konnte. Sicher würde sie mich nicht entdecken, wenn ich meine Geschwindigkeit ausnutzte.
    Andererseits käme ich mir dann nicht wie ein Beschützer und Behüter, sondern vielmehr wie ein Voyeur vor.
    Auch wenn ich es nicht abwarten konnte, ihre Haut und ihren Körper zu betrachten, so wollte ich es nur mit ihrem Wissen und ihrer Einwilligung, und nicht, wie ein heimlicher Verehrer, der sich an den Bildern ergötzt.
    Nie hätte ich so plump und geschmacklos sein können.
    Auch wenn sich die Zeiten geändert hatten, meine Einstellung und mein Hang zum richtigen Umgang verboten mir derartige Aktivitäten. Außerdem hatte ich schon Bedenken, dass mir der Durst nach ihrem Blut meine Sinne rauben konnte, denn es war schließlich etwas anderes einen angezogenen Menschen neben sich zu haben, oder nackte Haut zu betrachten. Und auch wenn ich seit ich denken konnte, Obdachlose und Konserven zu mir nahm, war ich doch ein Vampir.
    Bei dem Gedanken lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich konnte nur hoffen, dass ich bald abgelenkt wurde.
    Ich war zwar Warten gewohnt, aber unter anderen Voraussetzungen, außerdem hatte ich noch nie darauf gewartet, dass der Mensch aus dem Haus trat, der mir die Liebe in mein Herz buchstäblich eintreiben konnte.
    Sara! Allein der Name war wie Musik und ich dachte daran, dass ich noch vor wenigen Tagen auf das Wasser der Themse gestarrt hatte und mir gewünscht hatte, zu sterben.
    Eigentlich hatte mein jetziger Wunsch Ähnlichkeit mit meinem vorherigen, doch ein winziges Detail war schließlich verändert. Es war die Tatsache, dass ich den Tod erleben würde und zuvor noch einmal die Liebe erfahren durfte, das Leben und alles, was dazu gehört.
    Ein leises Schlürfen war auf dem nassen Kopfsteinpflaster zu hören und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, denn ich wollte keinesfalls von Sara entdeckt werden. Hastig verzog ich mich in eine schattige Gasse vor der aus ich die Straße überblicken konnte, die von Saras Wohnung wegführte, und tat so, als ob ich gegen ein Haus lehnte.
    Sara so von der Ferne aus zu

Weitere Kostenlose Bücher