Bissige Spiele (German Edition)
andere.
Ich lachte auf und sie rümpfte die Nase.
„Nun, wie ist der Anblick einer Raubtierfütterung?“, versuchte ich abzulenken.
„Nun übertreibst du aber, David! Ich sagte doch, dass es wahrscheinlich so aussehen wird wie Tee trinken und ich habe mich nicht getäuscht.“
„Findest du nicht, dass du
unter
treibst, Sara? Es ist schließlich nicht üblich, dass man Blut trinkt.“, wand ich ein.
„Für einen Vampir schon! Und nur weil du etwas anderes isst, wie wir Menschen, bist du noch lange kein Unikum! Spiel dich nicht so auf!“
Wieder lachte sie auf.
„Das tue ich nicht, aber meiner Meinung nach, gehst du mit mir doch ein wenig zu vertraut um. Was ist, wenn ich mal nicht unter Kontrolle habe und keine Konserve in der Nähe ist? Hast du denn so gar keine Angst vor mir?“
„Nein! Außerdem hast du gesagt, dass es Liebe sein wird. Und ich wäre eine Idiotin, wenn ich davor Angst hätte, findest du nicht?“
„Hm!“
Es war sinnlos weiterhin mit ihr über meine Ängste und meine Eigenschaften als Vampir zu debattieren, denn offensichtlich hatte Sara nicht vor, ihre Meinung zu ändern.
„Was unternehmen wir heute? Sicher wirst du nicht mehr von meiner Seite weichen, oder?“
Sie hatte Recht! Mit oder ohne Hugh!
„Nun, das hängt ganz von Catherine ab. Du bist doch zu ihr gekommen, weil es ihr nicht gut geht. Konntest du ihr denn schon helfen?“
„Ja! Es geht schon wieder. Es ist mit Catherine immer dasselbe. Wenn der Todestag von Mum näher rückt, dann geht es Catherine immer schlecht. Sie möchte dann, dass ich zu ihr komme und mit ihr ein paar Tage verbringe. Sonst fehlt ihr nichts!“
„Wann ist denn der Todestag?“, wollte ich wissen.
„Übermorgen! Wir gehen dann zusammen spazieren und jeder von uns sammelt etwas auf, wovon er denkt, dass es ihn an Mum erinnert. Es kann alles Mögliche sein: Ein Stock, ein Stein, Papier, oder eine leere Schachtel, eine Blume, oder ein Blatt. Wir kleben dies dann in jenes Bild dort drüben.“
Sara zeigte auf eine riesige Leinwand gegenüber von ihrem Bett. Es musste etwa ein Meter auf einsvierzig sein und hier und dort waren bereits die unterschiedlichsten Gegenstände eingearbeitet. Es befanden sich allerlei ulkige Sachen darunter. Eine verrostete Schraube verstörte mich am meisten, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ein solcher Gegenstand an einen geliebten Menschen erinnern konnte. Andererseits hatte ich für solche Art von Kunst ein enormes Verständnis.
„Wer hat die Schraube dort gefunden?“
Sie ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
„Nun, das war Catherine. Witzig, dass sie dir aufgefallen ist. Ich habe sie damals auch danach gefragt und sie sagte, dass meine Mum, als beide noch kleiner waren manchmal eine richtige Schreckschraube war. Deshalb erinnerte die Schraube meine Tante an sie. Klingt irgendwie überdreht, oder?“
„Nein, ich glaube, das ist der beste Grund, den man sich vorstellen kann, um diese Schraube aufzuheben. Catherine ist wirklich eine sehr liebenswerte Persönlichkeit und…..“
Ich schämte mich für meinen Gedanken und versuchte zu vertuschen, dass ich gerade an ihr Blut gedacht hatte, doch Sara war es nicht entgangen.
„Und was? Was wolltest du gerade sagen?“, harkte sie eindringlich nach und ich musste einsehen, dass ich ihr einfach nichts vormachen brauchte.
„Ihr Blut! Es schmeckte angenehm!“
Sicher konnte ich Sara auch mit einer solchen Bemerkung aus der Fassung bringen, aber da hatte ich mich getäuscht.
„Gut, dass du das Thema ansprichst! Deine Neigungen interessieren mich nicht, es sei denn es geht um meine Tante. Lass sie aus deinen Fantasien raus!“
„Ich wollte nur sagen….“, verstört versuchte ich mich aus der Sache herauszureden, aber Sara unterbrach mich.
„Hast du gehört, was ich dir gesagt habe? Du rührst meine Tante nicht noch einmal an!“
Auch wenn ich vor Sara keine Angst zu haben brauchte, hauchte sie mir gehörigen Respekt ein. Wenn sie ein Vampir wäre, dann sicher Hugh und Robert vereint in einer weiblichen Variante! Mir lief es eiskalt den Rücken bei diesem Gedanken herunter.
„Ich verspreche es dir!“
„Gut, ich vertraue dir! Und nun lass uns überlegen, wohin wir heute gehen. Was machst du sonst so den ganzen Tag?“
Sara sah mich eindringlich an und griff mir dabei erneut auf meine harte Brust. Es brauchte wohl noch eine Weile, bis ich mich an ihre Berührungen gewöhnte, denn erneut zuckte ich zurück.
„Nun, ich arbeite!“
Dachte sie
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