Bissige Spiele (German Edition)
aaaaalles weiß?“
Sara spottete! Wie niedlich!
„Oder wie bei den Indianern einen Schamanen!“, spottete ich mit.
„Genau!“
Wir mussten uns zusammenreißen, dass wir nicht ihre Tante dazu ermunterten in das Zimmer zu kommen.
Ein Oberhaupt, Häuptling oder weisen Chinesen! Die einzige Person, die mir einfiel, war Maureen, die viel wusste und auch eine Art Führungsfunktion hatte. Vielleicht wusste sie, was zu tun war, oder an wen ich mich wenden konnte. Sie wirkte zwar nicht auf mich wie eine Allwissende, aber schließlich war sie die Mutter aller in England lebenden Vampire. Demnach hatte sie so eine Art Fürsorgepflicht für uns und erkannte hatte sie ja schon, was mit mir los war.
Ich berichtete Sara von Maureen und von den Dingen, die sie wusste, und Sara war sichtlich beeindruckt von der Idee.
„Wann gehen wir?“ Verdutzt starrte ich sie an.
„Wie meinst du das? Wann?“, wollte ich wissen.
„Nun ich würde sagen, dass wir keine Zeit verlieren sollten. Auch wenn deine Zeit nicht läuft, meine tut es. Und wenn wir nur ein einziges Leben zusammen haben, dann ist jede Minute, die wir verschwenden, eine Sünde.“
Wieder strich sie mir sanft über meine Brust und ließ ihre Hand diesmal an der Schulter entlang gleiten, bis sie an meinem Oberarm verharrte.
„Aber erst mal gehen wir frühstücken, in Ordnung? Ich habe einen Bärenhunger. Es ist ohnehin schon so spät, dass unser Date schon ansteht. Ich werde Catherine sagen, dass ich mit dir esse. Wartest du unten auf mich?“
In Saras Gegenwart fiel mir alles leichter. Jeder Moment fühlte sich lebendig und echt an. Wir waren aufgestanden und ich nickte ihr entgegen, während sie versuchte ihren Körper mit der Decke zu verhüllen. Ihre rotblond gelockte Mähne fiel wild auf ihre Schultern herab, bezaubernd anzusehen und für meinen Geschmack erotischer denn je. Geschwind huschte ich zum Balkon, ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Der Sonnenaufgang war lange vorüber. Nun stand sie hoch im Zenit und ich musste meine Kapuze über den Kopf ziehen und die Hände in die Taschen stecken, damit mich niemand in ein Krankenhaus einwies, wenn er meine durchlässige Haut sah. Das konnte heiter werden. Auch wenn die Gassen eng und dunkel waren, gab es genügend Lichteinfälle und es würde schwierig werden. Andererseits konnte ich so hundertprozentig sicher sein, dass ich der einzige Vampir weit und breit war und Hugh zumindest für heute in Schach gehalten wurde.
Auch wenn es nur wenige Minuten waren, die ich vor Catherines Wohnungstüre stand, kamen sie mir wie ein Jahrhundert vor. Wie Recht Sara damit hatte, dass wir keine Zeit verschwenden durften. Im Grunde genommen war ich genauso ungeduldig, nur leider nicht annähernd so optimistisch.
„Schau mal, der dürfte dir passen.“
Sara hatte einen Trenchcoat in der Hand und hielt ihn mir entgegen.
„Es wird sonst sicher schwer für dich.“
Ungläubig lächelte ich ihr entgegen.
„Du bist unglaublich, Sara. Wo hast du den her?“
„Nun er gehörte meinem Onkel. Er hängt schon seit Jahren an der Garderobe und ich habe Catherine geben, ihn dir für ein paar Stunden auszuleihen. Und da er für dich war, hat sie nichts dagegen gehabt. Ich kann nur hoffen du dein Versprechen hältst und schließt nicht noch einmal eine Wunde von ihr mit deinem Superspeichel!“
„Hm, es wäre sicher noch angenehmer, wenn ich mal eine Wunde von dir schließen dürfte!“
Sichtlich überrascht von der zwar spaßigen aber dennoch bedrohenden Aussage, sah mich Sara an und reagierte blitzartig, indem sie mir ihr Handgelenk vor die Nase hielt, als sollte ich an einer Parfumprobe schnuppern.
„Bitte sehr! Allerdings dachte ich die ganze Zeit, dass wir es umgedreht machen wollten! Wer weiß, am Ende muss ich dich noch beißen, damit du ein Mensch wirst!“
Für Überraschungen war Sara wirklich immer zu haben.
„Ja, wer weiß!“, antwortete ich knapp und fügte noch hinzu:
„Übrigens, wenn du nur halb so gut schmeckst, wie du riechst, dann hätte ich vielleicht doch ganz gerne eine winzige Kostprobe. Meinst du, du kannst mir eine versprechen, wenn ich dir verspreche wirklich nach einer Kostprobe aufzuhören?“
„Hm. Vielleicht verletze ich mich irgendwann einmal und du kannst mir diese Wunderheilmethode verabreichen. Was hältst du von diesem Deal?“
„Ich denke, fürs erste ist er in Ordnung!“
Ich wusste nicht, ob das alles nur ein Scherz von beiden Seiten gewesen war, oder ob tatsächlich
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