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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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einer von uns beiden es ernst gemeint hatte. Selbst ich konnte nicht sagen, ob ich mein Angebot in die Tat umsetzen würde. Schließlich war ich immer noch ein Vampir und in Notfällen, konnte auch ich nicht wissen, wie ich reagieren würde. Erneut schämte ich mich für meine Gedanken. Dass dies in Saras Gegenwart immer häufiger vorkam, machte ich nicht zuletzt daran fest, dass meine Gefühlslage in ihrer Nähe spürbar wurde. Außerdem hatte sie ein enormes Talent dafür mich in Verlegenheit zu bringen. Und auch in diesem Moment stand sie mir im Gesicht geschrieben und ich griff dankbar zum Trenchcoat, den sie immer noch in den Händen hielt. Er passte wie angegossen!
    Mit dem Trenchcoat fiel es mir zwar leichter, dennoch war der Spaziergang durch Cambridge unangenehm und ich war mehr als erleichtert, als wir endlich in dem kleinen Teehaus ankamen, in dem wir gestern gesessen hatten. Wir brauchten nicht darüber zu sprechen, dass ich ein Schattenplatz bevorzugte und wir waren uns einig darüber, diesen als angenehm zu empfinden, denn alle übrigen Besucher aalten sich in der Wintersonne und die Schattenplätze waren ungestört und verlassen. Unsere Blicke trafen sich kurz, amüsiert darüber, denselben Gedanken durchgespielt zu haben und wir setzten uns an den äußersten Tisch, der frei war.
    Ob ich auch so viel essen würde, wenn ich wieder die Möglichkeit haben würde, weiß ich nicht, aber Sara hatte eindeutig Hunger. Übertrieben viel Hunger.
    Nach einem doppelten Frühstück und der Idee die Bedienung um ein weiteres zu bitten, wollte ich doch wissen, woher dieser Appetit kam.
    „Sara, wieso bist du so ausgehungert? Was habt ihr denn gestern gemacht?“
    „Eigentlich gar nichts David. Catherine und ich haben ein paar Gesellschaftsspiele gespielt und ich bin recht früh ins Bett gegangen. Ich weiß wirklich nicht, was mich heute so am Essen hält. Ich habe beinahe das Gefühl, als ob ich nie satt werde.“
    Dabei stopfte sie sich noch ein Croissant in den Mund.
    „Vielleicht esse ich instinktiv solange ich noch kann. Wer weiß, es kann immer anders kommen, oder David?“
    Irgendwie konnte ich über diesen Scherz nicht lachen. Die Situation beängstigte mich, zumal ich schon andere Menschen beobachtet hatte, die so aßen, und es gab nur zwei Gründe dafür. Der eine war reine Fettsucht und der andere die Tatsache, dass da ein Vampirbiss im Spiel war.
    Hatte ich eventuell nicht genug aufgepasst und Hugh unterschätzt? Schlagartig wurde mir heiß und kalt und speiübel. Wenn Sara irgendwo an ihrem Körper gebissen wurde, dann konnte es sein, dass dieses Schwein ihr sein Gift injiziert hatte und es sich jetzt genüsslich ausbreitete. Ich spielte den Gedanken durch, wie lange ihre dann noch bliebe, bis sie zu meinesgleichen wurde, und ich hätte mich hier und jetzt am liebsten übergeben.
    Meine Schweigsamkeit blieb Sara nicht verschlossen und sie stupste mich mit ihrem Ellebogen an.
    „Was ist mit dir? Worüber denkst du nach David?“
    „Hast du heute Nacht etwas geträumt?“
    So schnell stieg Sara bislang nicht die Röte in ihr ohnehin schon rosiges Gesicht, aber in diesem Augenblick wurde sie blutrot. Verlegen stotterte sie.
    „Kannst du dir nicht denken, dass ich sehr wohl etwas geträumt habe und auch von wem?“
    Ihr Blick zuckte leicht und sie sah mich für einen kurzen Moment an, bevor sie wieder auf ihr Essen starrte.
    „Hast du von mir geträumt, Sara? Bitte, ich muss es wissen! Möglicherweise ist es wichtig.“, bat ich sie, mir ihren Traum Preis zu geben.
    „Kannst du dich an vorhin erinnern, als ich deinen Körper berührte.“
    Ich nickte und war so angespannt, dass ich ihr am liebsten jedes einzelne Wort aus der Nase gezogen hätte. Augenblicklich!
    „Nun, du hast dasselbe getan. Bei mir!“
    Noch hörte sich alles wunderbar an und ich hoffte, dass dies bald kein Traum mehr sein musste, doch ich wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, noch etwas von dem Traum zu erfahren. Dies war noch nicht alles!
    „War das alles, oder habe ich….habe ich dich eventuell gebissen?“
    Fast wären mir die Worte im Mund stecken geblieben.
    „Nun ich habe es zumindest geträumt, aber das Schlimmste daran ist, dass es, nun ja, es hat mir gefallen.“
    Sara sah in meine erschrockenen Augen und sicher war ich in diesem Augenblick fahler und blasser denn je.
    „Hältst du mich für verrückt?“
    „Wo?“
    Ihre Frage war jetzt unwichtig. Ich wollte nur noch wissen, wo diese miese Ratte hinein gebissen

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