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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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erwische, dann wird mir schon was einfallen.“
    Versuchend, so optimistisch wie möglich zu klingen, merkte ich, wie sehr mir die Überzeugung in meiner Stimme fehlte.
    Doch Sara war selbst zu irritiert. Ihr schien meine Unsicherheit nicht aufzufallen, sodass sie nur still vor sich hinnickte, was ich als Zustimmung einordnete.
    Einen Monat!
    Wir hatten höchstens einen Monat! Von meinem Biss wusste ich, wie schnell sich die eigene Wahrnehmung innerhalb dieses Monats veränderte. Und nicht nur dies. Auch die Essgewohnheiten, Gelüste, Schlaflosigkeit und was das Schlimmste sein würde: Die Gefühlskälte!
    Was war, wenn Sara irgendwann nicht mehr dazu bereit war, mir mein Leben zurück zu schenken? Wenn sie Gefallen an der Gefühlskälte bekam und die pausenlose Energie ihr gefiel?
    Schließlich hatte sie erst kurze Zeit ihre Gefühle wieder entdeckt. Vielleicht waren sie noch nicht tief genug, um dem Gift zu widerstehen?!
    Ein Gedanke, der mir eine Hieb versetzte und mich erschaudern ließ.
    Ob mir tatsächlich ein Monat blieb, war mehr als fragwürdig. Von nun an würde sich das Gift Millimeter für Millimeter in Saras Körper verteilen und alles zerstören, was an Sara einzigartig war.
    Einen Monat Liebe!
    Obwohl ich immer gerne an Saras Seite war und sie nie im Stich lassen würde, schon gar nicht, weil ich mir eine Zukunft und ein Leben an ihrer Seite so sehr wünschte, war ich in diesem Moment, in dem wir von Catherine aufbrachen, so entmutigt, wie schon lange nicht mehr.
    Zu viel sprach gegen ein gutes Ende!
    Doch andererseits gab es einen verdammt guten Grund, nicht aufzugeben: Saras Liebe!
    Auch wenn es ein wenig kitschig klang!
    Und irgendwie dachte ich dabei noch nicht einmal an mich, oder daran, dass ich weiter lieben oder geliebt werden wollte.
    Eigentlich ging es nur um Sara. Darum, dass sie ihre Gefühle nicht verlor und ebenso zu einem kalten Monster wurde.
    Um nichts auf der Welt hätte ich das gewollt!
    Der Gedanke, sie Konserven trinkend zu sehen, vielleicht noch gehässig lachend, wenn sie einen jungen Mann aussaugte, verursachte bei mir nicht nur Ekel, sondern eine gehörige Portion Widerwillen.
    Auch wenn sie dabei nicht mehr gerettet werden wollte, weil sie ihre Gefühle verlor, auch wenn ich weiter mein Dasein als Vampir verbringen musste, ich wäre ein Dummkopf, wenn ich nicht jede Sekunde dieses einen Monats damit verbringen würde, alles rückgängig zu machen.
    Ganz deutlich spürte ich, wie der Gedanke motorengleich fungierte und mich antrieb. Allerdings brauchte ich noch etwas anderes! Leider! Mein Durst erinnerte mich daran!
    Bevor wir aufbrachen musste ich noch Proviant besorgen.
    „Sara.“
    Unsicher tippte ich ihr an die Schulter.
    „Ja?“
    Auch Sara schien unsicher zu sein. Aber sicher nicht wegen meiner bevorstehenden Frage nach Nahrung.
    „Wir benötigen, ich meine, ich benötige noch Proviant! Es wäre besser, wenn ich etwas dabei hätte, weißt du, ich möchte auf dem Weg nicht plötzlich hungrig werden und….“
    Schwer fiel es mir, mich daran zu gewöhnen, einfach so über meine blutige Nahrungsaufnahme zu sprechen. Meiner Meinung war dies hier ohnehin alles absurd.
    Aber jetzt darüber nachzudenken war noch absurder.
    „Oh David, es tut mir leid, dass ich nicht daran gedacht habe.“
    „Warum solltest du denn daran denken? Ich bin doch hier der Blutsauger, und es ist meine Aufgabe dafür zu sorgen, nicht umgekehrt.“
    „Hm.“, war alles, was Sara entgegnete, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie hoffnungslos irritiert war.

Klarheit
    Nachdem mich Catherine an diesem Mittag erneut sehnsüchtig ansah, fiel es ihr nicht schwer, Saras Entscheidung zu akzeptieren, vorzeitig wieder abzureisen. Sara versprach sofort wieder anzureisen, wenn Catherine am Todestag von Saras Mutter nicht alleine klar kam.
    Allerdings vermutete ich durch meine Anwesenheit, ihren Optimismus hervorgerufen zu haben. Sara glaubte dies ebenso.
    „Was ist mit dem Gegenstand, den wir sonst immer gemeinsam suchen, Catherine?“, fragte Sara.
    „Nun, wir können doch trotzdem suchen, gerade dort, wo jeder von uns ist. Wenn du das nächste Mal kommst, kleben wir ihn dann ein, einverstanden?“
    „In Ordnung!“
    Sara hatte ihrer Tante das Blaue vom Himmel gelogen, als sie einen Grund suchte, mit mir abzureisen, und ich war mir sicher, Catherine hatte es durchschaut.
    Schließlich war sie auch einmal jung und verliebt gewesen, warum sollte sie deshalb nach der Wahrheit fragen, die bei frisch

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