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Bisswunden

Bisswunden

Titel: Bisswunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Leute gibt, die nicht wollen, dass jemand diesen Film sieht.«
    Kaiser braucht eine Weile, bis er meine Information verdaut hat. »Hat er Ihnen die Namen seiner Patientinnen oder zumindest einer Patientin aus Gruppe X genannt?«
    »Nein.«
    »War Ihre Tante eine dieser Patientinnen?«
    »Er hat es mir nicht verraten, und ich weiß es nicht.«
    »Haben Sie in der Zwischenzeit mit Ihrer Tante gesprochen?«
    »Nein.«
    »Scheiße! Jetzt, wo Malik tot ist, finden wir unter Umständen niemals heraus, wer in Gruppe X war. Es sei denn, Ihre Tante kann uns weiterhelfen.«
    Das ist nicht alles, was wir niemals herausfinden werden, denke ich untröstlich. Vielleicht ist das Geheimnis meines Lebens zusammen mit Malik gestorben. Es sei denn, Ann weiß mehr. Es sei denn, sie weiß es und sagt es mir …
    »Der Film zeigt die Frauen aus Maliks Gruppe X?«
    »Ja. Sie sollen angeblich ihren Missbrauch vor der Kamera noch einmal durchlebt haben.«
    »Ich schätze, Maliks Mörder hat die Schachtel an sich genommen.«
    Ich schenke Kaiser ein dünnes Lächeln. »Ich schätze, da haben Sie Recht.«
    Er sieht nach draußen zu den Detectives des nopd, die immer noch wütend zum Wagen starren. »Gottverdammt! Erzählen Sie mir mehr über dieses Motelzimmer, Cat!«
    »Ich erfuhr erst fünf Minuten vor meinem Eintreffen, wo Malik sich aufgehalten hat. Er gab mir eine Nummer, die ich anrufen sollte. Als ich hier ankam, war die Tür nur angelehnt. Ich bin ins Zimmer gegangen und fand Maliks Leiche. Das Blut an der Wand war noch ganz frisch. Er hielt eine Pistole in der Hand.«
    »Was, wenn Malik der Killer war und sich erschossen hat, weil seine Arbeit am Ende doch getan war? Nach dem Tod des sechsten Opfers, meine ich.«
    Ich schüttele den Kopf. »Sie wissen es besser, John. Maliks Arbeit war sein Film, nicht Mord. Erzählen Sie mir von diesem sechsten Opfer.«
    Kaisers Blick wandert zum Motel. Piazza steht erneut beiihren beiden Detectives. »Sein Name war Quentin Baptiste. Er war Detective beim Morddezernat in New Orleans.«
    »Was? Scheiße!«
    »Ja. Wahrscheinlich war es Baptiste, der dem Killer die Informationen hat zukommen lassen, wissentlich oder nicht. Das ist ein Grund, warum Piazza Ihnen gerne die Schuld in die Schuhe schieben würde.«
    »Wie alt war Baptiste?«
    »Einundvierzig.«
    »Das jüngste Opfer bis jetzt. Ist Sean am Tatort?«
    »Er war auf dem Weg dorthin, als ich losgefahren bin. Inzwischen hat er wahrscheinlich von den Vorgängen hier erfahren. Wir müssen Sie von hier wegschaffen.«
    »Was ist mit weiblichen Verwandten?«
    »Wie?«
    »Weibliche Verwandte. Haben Sie Quentin Baptistes weibliche Verwandte überprüft? Vielleicht war eine von ihnen eine Patientin Maliks. Sie könnte Mitglied in Maliks Gruppe X sein. Und weil Baptiste erst einundvierzig war, würde ich nach Töchtern, Stieftöchtern und Nichten Ausschau halten. Und nach Brüdern oder Vätern dieser Frauen.«
    »Ich wollte genau damit anfangen, als wir den Tipp erhielten, hierher zu kommen. Baptiste war ein Cop. Es sollte nicht allzu schwer fallen …« Kaisers Gesicht ist plötzlich angespannt. »Scheiße!«
    Ein dunkelgrüner Saab kommt wenige Meter von uns entfernt mit quietschenden Reifen zum Stehen. Während Sean aus dem Wagen springt und zum Motel läuft, hebt Kaiser ein Walkie-Talkie an die Lippen. »Richard, kommen Sie sofort raus! Verraten Sie Detective Regan auf keinen Fall, wo Dr. Ferry ist.«
    »Wohnt Sean wieder zu Hause?«, frage ich.
    Kaiser sieht mir in die Augen. »Ich glaube schon, ja. Er versucht, sich mit seiner Frau zu versöhnen.«
    »Bitte sorgen Sie dafür, dass er erfährt, dass mir nichts passiert ist.«
    »Mache ich.«
    Die Fahrertür des Crown Victoria wird aufgerissen, und ein fbi-Agent in einem grauen Anzug springt hinter das Steuer. Während er den Motor anlässt, platzt Sean aus Zimmer Nummer achtzehn und sucht den Parkplatz ab. Unsere Blicke begegnen sich. Er sprintet los, doch Kaisers Fahrer jagt mit quietschenden Reifen auf den Williams Boulevard hinaus, bevor Sean uns einholen kann.
    Wir sind drei Blocks vom Motel entfernt, als es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt. »Drehen Sie um!«
    »Das wäre ein Fehler«, sagt Kaiser entschieden. »Für Sie beide.«
    »Es geht nicht um Sean! Es ist der Schädel! Ich muss diesen Schädel sehen!«
    »Warum?«
    Ich versuche, meine Aufregung im Zaum zu halten. »Die Zähne in diesem Schädel haben die Bisswunden bei den Opfern verursacht! Ich gehe jede Wette

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