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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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wollte Maxi auf den Schweinen reiten, aber er dachte, dass er dann mit seinen Füßen auf die Bäuche tritt. Da hat er es lieber gelassen. Mama?“
    „Ja Schatz?“
    „Glaubst du, dass Maxi bald wieder kommt oder dauert es noch lange?“
    „Oh Liebling, ich hoffe es ganz doll in meinem Herzen, dass er jede Minute wieder hier ist, aber ich weiß nicht, ob es auch so ist.“
    „Wenn er wieder bei uns ist, werde ich mich nie wieder mit ihm zanken. Und ich geb ihm auch was von meinem Spielzeug, wenn er es haben will. Vielleicht können wir ja doch mal mit dem lieben Gott reden, dass er uns hilft. Im Kindergarten haben die immer gesagt, dass Gott machen kann, dass alles wieder gut wird.“
    „Ach Schatz, komm mal her“. Ich setze mich auf einen Strohballen und ziehe Leon an mich heran. Er schmiegt sich an mich.
    „Du weißt doch, dass wir nicht daran glauben, dass irgendwo im Himmel einer sitzt und für alle Menschen auf der Welt alles wieder gut machen kann. Dann gäbe es doch nicht so viele schlimme Sachen auf der Welt. Am besten, wir verlassen uns darauf, dass uns die Polizei hilft und Jean und sein Sohn. Und dann müssen wir letztendlich auch dafür sorgen, dass wir selber alles wieder gut machen. Im Moment weiß ich allerdings noch nicht so richtig, wie das gehen soll.“
    „Ich glaube, du hast Recht Mama. Wenn der liebe Gott da wäre, hätte er bestimmt nicht erlaubt, dass der böse Mann einfach Maxi mitnimmt, oder?“
    „Genau, Schatz, das glaube ich auch. So und nun zeige mir mal den Rest.“
    Weiter ziehen wir unsere Runden über den Hof und ich hoffe, dass jeden Moment der erlösende Ruf kommt. „Wir haben ihn!“
    Aber nichts passiert.
    Als wir zur Scheune zurückkehren, setzen wir uns auf die Bank. Leon will etwas trinken. Er geht zur Tür und schlüpft hinein.
    „Soll ich dir etwas mitbringen?“ fragt er noch.
    „Etwas Wasser!“ rufe ich ihm hinterher.
    In Maries Küchentür nehme ich eine Bewegung wahr. Ich sehe hoch. Jean-Marie. Sicher und fest steht er in der Tür, die Hände in den Taschen seiner Jeans. Auffordernd sieht er mich an und setzt sich gleichzeitig in Bewegung.
    Unaufgefordert setzt er sich neben mich. Und sieht mich von der Seite an. Ich blicke auf den Boden. Gerade, als mir das Schweigen unangenehm wird, steht Leon mit einer Flasche Wasser und einem Glas vor mir.
    „Oh danke, mein großer Junge. Stell die Sachen hier auf den Tisch.“
    „Mama, darf ich ein bisschen im Hof spielen? Mir ist es langweilig.“
    Mir stockt der Atem. Alleine ? Ich kann ihn doch hier nicht alleine rumlaufen lassen. Nachher passiert ihm auch noch was.
    Bevor ich etwas sagen kann, antwortet Jean-Marie an meiner Stelle:
    „Ich glaube, deiner Mutter wäre es Recht, wenn du spielst, aber es ist besser, wenn du in Sichtweite bleibst. Weißt du, was Sichtweite ist?“
    „Na klar, das heißt, dass ich da spielen soll, wo sie mich sehen kann. Ich bin doch schon groß. Wie heißt du?“
    „Ich heiße Jean-Marie und helfe, dass wir deinen Bruder finden.“
    „Du heißt fast genauso wie Jean und Marie, das ist aber lustig.“
    „Das ist es wirklich. Denn Jean und Marie sind meine Eltern.“
    „Oh, dann bist du ja schon ziemlich alt. Mindestens so wie meine Eltern!“
    Mit diesem Satz flitzt er dann Richtung Katzenbabies, die gerade mit ihrer Mutter den Hof überqueren.
    Jean-Marie lächelt. „Reizender Junge und so intelligent. Von wem hat er das?“
    Ich habe keine Lust auf Konversation und zucke die Schultern.
    „Wie geht es dir“? fragt er und es klingt wirklich teilnahmsvoll.
    „Ich weiß es nicht. Mir geht es schlecht. So schlecht wie noch nie in meinem Leben. Ich kann an nichts anderes mehr denken, als an mein Kind und was er im Moment wohl durch macht. Aber auch das andere Kind kommt immer wieder in meinen Kopf und ich bin froh, wenn man das in diesem Zusammenhang sagen kann, dass Maxi nicht alleine diesen Verbrechern ausgeliefert ist.“
    „Ich bin froh, dass du dich etwas gefasst hast. Wenn du glaubst, dass es nicht mehr geht, können wir auch einen Arzt holen. Er kann dir etwas zu Beruhigung verschreiben. So kannst du vielleicht dieses nervenzehrende Warten leichter aushalten.“
    „Das ist nett, vielen Dank, aber ich will mir nicht meinen Geist vernebeln. Vielleicht entsteht ja eine Situation, wo wir Maxi holen oder retten können und dann kann er keine zugedröhnte Mutter gebrauchen. Ich stehe das schon durch.“
    „Monique, glaube mir. Es wird wahrscheinlich nicht so schnell vorüber

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