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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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sein, wie du hoffst. Ich habe inzwischen viel gearbeitet, ein paar Anrufe, ein paar Einforderungen von Gefälligkeiten an der richtigen Stelle. Es sieht im Moment nicht danach aus, als handele es sich hier um eine „normale“ Entführung mit Lösegeld und so weiter. Dazu seid ihr einfach nicht reich genug. Wir haben mit dem Hubschrauber das ganze Gebiet überflogen, in dem wir den Eiswagen gefunden haben. Nichts. Keine Spur. Aber mehr kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht in ein paar Stunden.“
    Über mir bricht alles zusammen. Was meint er? Was sind das für Andeutungen? Warum sagt er mir nicht die ganze Wahrheit. Was wissen er und sein komischer Geheimclub?
    „Jean-Marie, bitte. Die Wahrheit. Was weißt du?“
    „Es sind im Moment nur Vermutungen. Deshalb will ich hier noch nicht so genau darauf eingehen.“
    „Aber du speist mich mit ein paar Brocken ab, die ich nicht verstehe. Vor mir tut sich ein Abgrund auf und du zerstörst meine Hoffnungen, Maxi schnell wieder zu sehen. Und dann willst du nichts weiter sagen? Was bist du bloß für ein Monster?“
    Ich schluchze. Jean-Marie umarmt mich spontan und wiegt mich sanft hin und her. Meine Verkrampfung löst sich. Ich atme wieder diesen unwiderstehlichen Geruch ein, der ihn umströmt. Und fühle mich trotz all meiner Not wieder von ihm angezogen. Er streichelt über mein Haar und küsst mir mehrmals den Scheitel. Ich genieße es und meine Tränen versiegen. Langsam löse ich mich von ihm. Meine Hände zittern, als ich nach einem Taschentuch in meiner Jackentasche krame. Ich sehe ihn an.
    „Ist meine Schminke verschmiert?“ frage ich ihn.
    „Nein, du siehst zauberhaft aus“. Seine Stimme klingt heiser. Oder bilde ich mir das nur ein?
    Ich schüttele mich mal wieder, diesmal, um meine Befangenheit loszuwerden.
    Ich stehe auf und gehe rein. Meine Ohren sind nach hinten gedreht, aber ich kann nicht hören, ob er hinterher kommt. Wolfgang steht sofort auf.
    „Weine nicht, wir brauchen unsere Kraft noch, wenn wir Maxi gefunden haben.“
    „Du hast doch wirklich keine Ahnung“, schnauze ich ihn an. „Weißt du eigentlich, dass das hier keine Lösegeld-Entführung ist? Jean-Marie sitzt draußen. Mit seinen unglaublichen Kontakten hat dieser Monsieur Wunderknabe herausgefunden, dass etwas anderes dahinter steckt. Er sagt mir aber nicht was, weil er noch keine konkreten Hinweise hat.“
    Wolfgang stürmt zur Tür. Ich stürme hinterher. Er hat Jean-Marie schon am Kragen gepackt und schüttelt ihn wie wild.
    „Was weißt du? Was willst du uns nicht sagen du verdammtes arrogantes Arschloch? Los, raus mit der Sprache oder ich drehe dir den Hals um“.
    Jean-Marie versucht sich zu befreien. Er packt Wolfgangs Handgelenk und schlägt ihm mit der freien Hand in den Magen. Wolfgang krümmt sich zusammen, lässt aber Jean-Marie los.
    Ich stehe fassungslos daneben. Wolfgang ist ganz blass im Gesicht. Ich gehe zu ihm und führe ihn zur Bank. „Schatz, du musst dich beruhigen. So kann uns keiner helfen. Wir sind doch hier auf das Wohlwollen dieser Leute angewiesen. Die Polizei scheint nicht voranzukommen. Jean-Marie hat viel mehr herausgefunden. Aber er braucht noch etwas Zeit. Sobald er etwas weiß, sagt er uns Bescheid.“
    „Wieso hast du eigentlich so viel Vertrauen zu diesen Leuten? Woher weißt du, dass sie uns nicht verarschen. Woher weißt du, dass sie da nicht mit drin hängen? Hast du dir den Dienstausweis von Inspektor Leroc angesehen? Und wer sind die beiden Typen, die drinnen am Küchentisch hocken? Was ist, wenn alles ganz anders ist, als es scheint?“
    Ich bin erstaunt über seine Gedankengänge. Schließlich sind mir all diese Dinge auch schon durch den Kopf gegangen. Wieso glauben wir eigentlich, dass diese Leute etwas für uns tun können?
    Jean-Marie setzt sich zu uns. Wieder spricht er Deutsch.
    „Ich verstehe eure Sorgen und Ängste und ich wäre auch misstrauisch, wenn ich in eurer Situation in Deutschland wäre. Die beiden Männer an eurem Tisch sind die hiesigen Polizisten von der Gendarmerie von Le Guerno. Sie sind stinksauer, dass wir sie nicht zuerst verständigt haben. Aber Phillipe Leroc ist nun mal der beste Inspektor weit und breit. Sein Spezialgebiet sind Entführungen. Wir haben Glück, dass er in Bétahon sitzt. Und gerade frei war. Normalerweise wird er in ganz Frankreich eingesetzt. Und jetzt arbeitet er exklusiv an Maxis Entführung.
    Kommt mal mit rüber in die Zentrale. Wir gehen ins Internet und ich werde euch ein paar Dinge

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