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Bist du verliebt, Mami?

Bist du verliebt, Mami?

Titel: Bist du verliebt, Mami? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann ums Haus herumgegangen.« Dass er sich zuerst innen umgesehen hatte, erwähnte er lieber nicht.
    »Die Adresse war aber in der Anzeige nicht angegeben.« Sie sah ihn nach wie vor argwöhnisch an.
    »Ich arbeite bei der Zeitung«, wiederholte er. Inzwischen hatte er Zeit gehabt, die Frau genauer zu betrachten. Irgendetwas an ihrem Gesicht kam ihm vertraut vor. Wirklich ein faszinierendes Gesicht mit hohen Wangenknochen, ausdrucksvollen Augen und dem zarten Porzellanteint, den Anzeigen für Gesichtscreme den Verwenderinnen versprachen. Der Mund war groß und hatte eine verführerisch volle Unterlippe.
    »In der Redaktion hatte man Ihre Adresse wegen der Rechnung«, fuhr Cooper fort. »Da ich einige Stunden frei habe, dachte ich, ich schaue einfach mal vorbei. Wenn es Ihnen lieber ist, komme ich gern morgen oder an einem anderen Tag wieder. Aber nachdem ich schon hier bin …« Er zückte seinen Presseausweis. »Damit Sie sich überzeugen können, dass ich die Wahrheit sage.«
    Zu seiner Erleichterung kniff sie die Augen zusammen und studierte das Dokument.
    »Ich schreibe eine Kolumne«, erklärte er lächelnd. »J. Cooper McKinnon über Sport. ›Voll im Spiel‹.«
    »Aha.« Der Titel sagte ihr gar nichts. Die Sportseite legte sie meistens ungelesen zur Seite. Allerdings hatte das Lächeln sie etwas beruhigt. Wenn er lächelte, sah er nicht mehr so gefährlich aus. Und die Farbspur in seinem schmalen gebräunten Gesicht verlieh ihm etwas Spitzbübisches. »Also gut«, gab sie nach. »Eigentlich wollte ich die Wohnung erst zeigen, wenn sie fertig ist. Ich bin immer noch beim Anstreichen.«
    »Das ist mir aufgefallen.«
    Sie lachte – ein warmes, leicht raues Lachen, das zu ihrer Stimme passte. »Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Übrigens, ich heiße Zoe Fleming«, fügte sie hinzu, während sie etwas Verdünner auf ein Tuch träufelte. »Damit können Sie sich abwischen.«
    »Vielen Dank.« Cooper rieb sich über die Wange. »In der Anzeige steht, dass die Wohnung sofort bezogen werden kann.«
    »Ich hatte geplant, bis morgen, wenn die Anzeige erscheint, mit der Arbeit fertig zu sein. Sind Sie aus dieser Gegend?«
    »Im Moment wohne ich in einem Apartment in der Stadtmitte, aber ich suche etwas Geräumigeres im Grünen.«
    »Die Wohnung bietet viel Platz. Sie wurde vor ungefähr acht Jahren vom Rest des Hauses abgetrennt. Der Besitzer hatte sie für seinen Sohn ausgebaut. Als er starb, verkaufte der Sohn das Haus und zog nach Kalifornien. Er schreibt dort Komödien fürs Fernsehen.«
    Cooper ging zum Fenster und blickte hinaus. Er bewegt sich sehr behände, dachte Zoe, wie ein Mann, der schnell und leicht auf den Füßen ist. Als sie gegen ihn getaumelt war, hatte sie seinen zugleich kräftigen und drahtigen Körper gespürt. Und starke Hände, die zupacken konnten. Zoe überlegte. Es wäre vielleicht ganz praktisch, einen Mann im Haus zu haben.
    »Mit wie viel Personen würden Sie einziehen, Mr McKinnon?« Es wäre schön, wenn er auch ein Kind hätte, dachte sie. Dann hätte Keenan einen Spielgefährten.
    »Ich bin allein.« Die Wohnung gefiel Cooper. Es würde ihm gut tun, aus dem kleinen Apartment herauszukommen, in dem er sich kaum umdrehen konnte, ohne irgendwo anzustoßen.
    Er freute sich schon darauf, frisch gemähtes Gras und gelegentlich den Rauch von Grillfeuer zu riechen. »Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte ich am Wochenende einziehen.«
    Dass es so einfach sein würde, hatte Zoe nicht erwartet. Nachdenklich kaute sie auf der Unterlippe. Vermieterin war sie bisher nicht gewesen. Doch sie hatte lange genug in gemieteten Räumen gelebt, um sich auszukennen. »Ich muss Sie um eine Kaution in Höhe von zwei Monatsmieten bitten.«
    »Selbstverständlich.«
    »Außerdem brauche ich Referenzen.«
    »Ich gebe Ihnen die Nummer der Hausverwaltung, die mein jetziges Apartment betreut. Sie können auch gern den Personalchef der Zeitung anrufen. Haben Sie einen Mietvertrag, den ich unterschreiben könnte?«
    »Den kann ich Ihnen erst morgen vorlegen.« Zoe hatte sich eigens ein Buch mit Musterverträgen aus der Bücherei geholt und vorgehabt, eine vereinfachte Version abzuschreiben. »Möchten Sie auch den Rest der Wohnung besichtigen, oder haben Sie Fragen?« Seit Tagen übte sie bereits ihre Rolle als Dame des Hauses.
    »Ich habe alles Wichtige gesehen und keine Einwände.«
    »Aha.« Das nahm ihr etwas den Wind aus den Segeln. »Dann kann ich die Anzeige ja stornieren.«
    Von draußen

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