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Bitte Einzelzimmer mit Bad

Bitte Einzelzimmer mit Bad

Titel: Bitte Einzelzimmer mit Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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da haben wir gedacht …«.
    »Heute abend läßt sich das nicht mehr arrangieren, aber kommen Sie morgen ins Büro, ich werde sehen, was sich machen läßt.« Vielleicht wurden dadurch Einzelzimmer frei.
    »Fräulein, mein Handkoffer ist nicht da. Können Sie nicht mal …«
    »Sagen Sie, verehrte Dame, ist die blonde Sängerin vom letzten Jahr immer noch in der Splendid-Bar?«
    »Frau Reiseleiterin, wie weit muß ich von der Villa Flora bis zum Strand gehen? Sind das auch wirklich nur hundert Meter?«
    Eingekeilt zwischen aufgeregten, mürrischen und jovialen Gästen blickte Tinchen hilfesuchend zu Lilo hinüber, die ihren Trupp schon zusammengesammelt hatte und zum Ausgang dirigierte. Wie machte die das bloß?
    »Wie geht’s denn nu weiter, Fräulein Schmetterling?« Ein Herr in grauen Nadelstreifen drängte sich zu Tinchen durch. »Laut Fahrplan sitzen wir schon längst im Hotel beim Abendessen.«
    Endlich kam Bewegung in die Menge, und bald saß Tinchen vorn im Bus auf ihrem Klappsitz und spulte den sich allwöchentlich wiederholenden Text herunter. »Wir fahren zuerst zum Hotel Miramare, dann zum Bellavista, danach …« Es war jedesmal die gleiche Route, die gleiche Prozedur: Klappsitz hoch, Tür auf, aussteigen, Gäste abzählen, »Auf Wiedersehen und viel Vergnügen!«, einsteigen, Tür zu, Klappsitz runter, weiterfahren …
    Um sieben hatte sie endlich alle Schäfchen abgeladen und ließ sich zum Lido bringen. Den Koffertransport erledigte Luigi immer allein, weil das nach seiner Ansicht schneller ging, als wenn Tinchen seine nie zu ergründende Methode des Einsortierens störte.
    Sie fand Schumann in der Küche, wo er, umgeben von dem sichtbar verzweifelten Küchenpersonal, in einer großen Schüssel rührte.
    »Was hat mich bloß auf den Gedanken gebracht, diesen Nudelfetischisten die Herstellung von Kartoffelsalat beibringen zu wollen? Probieren Sie mal, Tina!«
    Gehorsam griff sie nach dem Löffel. »Warum sieht der denn so grün aus?«
    »Weil diese Idioten die ganze Petersilie, die als Dekoration bestimmt war, durch den Fleischwolf gedreht und druntergemischt haben!«
    Vorsichtig kostete sie. »Schmeckt irgendwie ein bißchen nach Butterkrem!«
    »Kein Wunder! Piero hat statt Mayonnaise einen ganzen Liter süße Sahne reingekippt. Auf diese Weise hat er zwar ein völlig neues Gericht kreiert; aber eigentlich wollte ich bloß simplen Kartoffelsalat haben!«
    »Nennen Sie ihn Insalata italiano und setzen ihn als Spezialität des Hauses auf die Speisekarte!«
    »Geht nicht! Am Ende macht der noch Furore. Ich rühre aber schon seit einer Stunde in dem Zeug herum und versuche, Geschmack reinzubringen. Was da jetzt alles drin ist, weiß ich nicht mehr, auf keinen Fall würde ich ihn wieder so hinkriegen!«
    Angewidert schob er die Schüssel zur Seite und ordnete für morgen als Vorspeise die doppelte Portion Ravioli an. »Von irgendwas müssen die Leute ja satt werden!«
    Verlegen druckste Tinchen herum. »Hat – hat vielleicht jemand für mich angerufen?«
    Schumann schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Natürlich! Dreimal schon! Sie sollen gleich zurückrufen!«
    »Mach ich sofort!« versicherte sie eifrig. »Haben Sie zufällig die Nummer notiert?« Sie hatte keine Ahnung, wie Tante Josi mit Nachnamen hieß, und ein Klaus Brandt würde wohl kaum im Telefonbuch zu finden sein.
    »Hotel Marittimo, die Nummer liegt irgendwo im Büro! Mit Rotstift auf’m Zeitungsrand!«
    Enttäuscht drehte Tinchen um. Ihre Hochstimmung war verflogen. Sie hatte fest mit einem Anruf von Brandt gerechnet, nachdem er sich den ganzen Tag über nicht gemeldet hatte. Sogar mittags war sie im Büro geblieben, und als das Telefon sich nicht ein einziges Mal gerührt hatte, war sie davon überzeugt gewesen, daß im Hotel eine Nachricht von ihm liegen würde. Warum schwieg er sich aus? Er hatte doch gestern beim Abschied gesagt, daß er anrufen werde!
    Im Hotel Marittimo hatte bereits der Nachtportier seinen Dienst angetreten, der kaum Deutsch und ein sehr sizilianisch gefärbtes Italienisch sprach, von dem Tinchen nur die Worte camera und autorimessa verstand. Allerdings konnte sie sich keinen Reim darauf machen, was das Zimmer mit einer Garage zu tun haben sollte, denn das Marittimo war erst vor zwei Jahren erbaut worden und relativ großzügig ausgestattet.
    »Fritz!« schrie sie entnervt, als der italienische Wortschwall kein Ende nehmen wollte, »können Sie nicht mal kommen?«
    Schumann trabte an, nahm grinsend den

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