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Bitte keine Rosen mehr

Bitte keine Rosen mehr

Titel: Bitte keine Rosen mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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Strecken hier reicht das aus. Mit mir am Steuer reicht das aus, um uns aus dieser Fliegenfalle raus- und freizubekommen, uns schnell und sicher auf unsere Tauchstation zu bringen. Patron , ich garantiere Ihnen das!«
    Ich sah Melanie an.
    Sie zuckte verdrossen die Achseln.
    Mein Blick wanderte zu Yves zurück. Er dachte, ich versuche noch immer, mir schlüssig zu werden, und wiederum schnellte der Zeigefinger hervor, der sich diesmal starr hin und her bewegte, um verbliebene Zweifel zu vertreiben.
    »Sie trauen es mir nicht zu, wie?«
    Ich sagte: »Unsere Relaisstation war das Hotel in Turin. Wissen Sie noch?«
    »Ja, und?«
    Er hatte noch nicht einmal angefangen zu begreifen. Es war möglich, daß er im Geist noch immer makellose Schleuderkehren in den Haarnadelkurven der Corniche vollführte, während der Gegner radschlagend den Abhang hinunterstürzte und in Flammen aufging. Ein guter Techniker, Yves, aber ein unverbesserlicher Romantiker. Es blieb nichts anderes übrig, als deutlicher zu werden.
    »Yves«, sagte ich, »es tut mir leid, aber diese Fliegenfalle ist die Tauchstation.«
    Seine entsetzte Miene war vorauszusehen, und ich verschwendete keine Zeit darauf, ihn zu beruhigen. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt, wie es um uns stand. Ich wußte mehr oder weniger auch, was ich zu tun hatte, um das Blatt zu wenden.

    »Ein bemerkenswerter Mann«, sagte Krom, »bemerkenswert in jeder Hinsicht.«
    Er wußte alles über Mat Williamson oder glaubte doch, alles über ihn zu wissen, und hatte seine Zeugen über ihn ins Bild gesetzt. Von Frank hatte er jedoch nie gehört. Ich buchstabierte Yamatoku für ihn. Sie schrieben sich den Namen auf, und dann gingen wir alle ins Eßzimmer.
    Ich ließ das Band zweimal ganz ablaufen. Während des zweiten Playbacks machten sich sowohl Krom als auch die Zeugen Notizen. Schließlich lehnte Krom sich in seinem Stuhl zurück und sah Henson fragend an.
    »Irgendwelche Anmerkungen, meine Liebe?«
    Sie drückte ihre Zigarette aus. »Nur ganz banale, fürchte ich. Eine zwielichtige Figur namens Vic ist dem von Kleister und Torten angeführten Ensemble hinzugefügt worden. Es sollte mich nicht wundern, wenn er, als Teufel kostümiert und eingehüllt in Schwefeldämpfe, in einem späteren Diskussionspapier auftauchen würde.«
    »Ein skeptischer Unterton ist unüberhörbar.« Er nickte wohlwollend und sah Connell an.
    »Ich hatte genau denselben Gedanken, Herr Professor. Und noch einen oder zwei weitere.« Connell konsultierte seine Notizen. »Dieser Mr. Yamatoku zum Beispiel. Seine Aussprache klingt amerikanisch – er könnte aus meinem eigenen Bundesstaat kommen –, und ich bin sicher, wenn wir der Sache nachgehen, finden wir heraus, daß der Placid-Island-Banker, Williamson, einen Nisei 1 * -Buchprüfer dieses Namens in seinem Mitarbeiterstab hat. Aber damit wäre die Frage der Herkunft nach wie vor ungeklärt. Ist der Frank-Darsteller in dieser Frank-und-Paul-Show, die wir uns angehört haben, der echte, der wahre Yamatoku, oder ist er irgendeine vom alten Boß hier eingewiesene Charge, die Sätze abzulesen hat? Ich nehme übrigens an, daß die Sätze verschlüsselte Bedeutungen enthalten, die uns erst später offenbart werden sollen. Es gibt da – um nur ein Beispiel zu nennen – eine Anspielung auf den Polosport, die zur Zeit keinerlei Sinn erkennen läßt.«
    »Weiterhin skeptisch, fürchte ich, Mr. Firman.«
    Kein Geschnatter mehr jetzt, keine dick aufgetragenen Sarkasmen. Irgend etwas war mit Krom geschehen, während wir weg waren. Ich vermutete, daß die Zeugen, von Yves’ Ausbruch auf der Terrasse beeindruckt, sich mit ihrem Anführer zusammengesetzt und ihn davon überzeugt hatten, daß er mehr aus uns herausbekommen würde, wenn er seinerseits weniger Lärm machte.
    Henson täuschte artig vor, eine plötzliche Eingebung gehabt zu haben. »Jetzt frage ich mich aber! Warten Sie mal! Wenn Mr. Firman London anrufen und prompt seinen Gegenanruf bekommen konnte, können wir doch sicherlich das gleiche tun. Natürlich können wir nicht gewiß sein, daß der Mr. Yamatoku – habe ich den Namen richtig mitbekommen? –, mit dem wir gesprochen haben, auch wirklich der echte Artikel war, aber wir müßten eigentlich imstande sein, die Darsteller-Theorie zu testen. Nur ein sehr guter könnte in diesem salbungsvollen Erweckungsprediger-Tonfall improvisieren.«
    »Ich hatte angenommen, einer von Ihnen, die Sie ja Experten sind, würde bemerkt haben, daß es sich um ein Ortsgespräch

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