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Bitte keine Rosen mehr

Bitte keine Rosen mehr

Titel: Bitte keine Rosen mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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haben.«
    Yves wandte sich jetzt ganz um und beäugte sie mißtrauisch.
    »Ich weiß«, fügte sie hinzu, »daß die Erklärung, die Sie gegeben haben, genügen sollte, aber für jemanden, der von Sprengkörpern nicht viel versteht, war sie ein bißchen verwirrend.«
    Den Blick auf Krom gerichtet, antwortete Yves ihr: »Ich bin überrascht, daß Sie bei all der Schwafelei überhaupt irgend etwas gehört haben. Was verstehen Sie nicht?«
    »Nun, Ihrer Beschreibung nach reichte der lange Bolzen in der Mitte wie eine Art Stoßkolben in eine Flasche hinein, die das Zündmaterial enthielt. Das Ende des Kolbens ruhte auf einer mit Schwefelsäure gefüllten Röhre, die zerbrach, als Sie auf das Brett traten. Ist das richtig?«
    »Das ist es, was ich aus dem, was übriggeblieben ist, gefolgert habe.«
    »Danke. Was ich aber dennoch nicht überblicke, ist, wie schwer es sein würde, ein solches Ding anzufertigen und aufzustellen.«
    »Ganz leicht, wenn Sie das Zeug haben.«
    »Sie meinen, wenn man im voraus weiß, daß man es herstellen, und auch ungefähr, wann man es benutzen wird?«
    »Ja.«
    »Wie lang würde man brauchen, um es zu bauen, und wie lange, um es aufzustellen?«
    Yves ging langsam einige Schritte zurück und überlegte, wie er ihr antworten sollte. Ein paar köstliche Augenblicke lang war es mir möglich, Krom zu vergessen. Einer unserer Gäste hatte plötzlich angefangen, vernünftig zu reden, und die ganze Atmosphäre hatte sich geändert. Melanie, das sah ich, hatte es ebenso empfunden. Ich fragte mich, wie lange die Besserung wohl anhalten mochte, und konzentrierte mich darauf, dreinzublicken, als habe ich nichts bemerkt.
    »Eine Glasröhre mit Schwefelsäure zu füllen und sie zu verschließen wäre knifflig«, sagte Yves. »Am besten würde man einen ausgiebig eingefetteten durchbohrten Gummikorken verwenden, durch dessen Loch der Bolzen hindurchgleiten und den Boden der Röhre zerbrechen könnte. Außerdem würde man darauf achten müssen, daß der Bolzen nicht mit der Säure in Berührung kommt, weil er sonst zerfressen wird. Die ganze Sache müßte schon sehr sorgfältig gehandhabt werden.«
    »Es wäre also nichts, was man spontan beschließen könnte?«
    »Nein. Im Umgang mit solchen Materialien darf man es nicht eilig haben. Ein Unfall könnte sehr häßlich sein.«
    »Demnach ist die Anlage gestern oder noch früher erstellt worden?«
    »Gewiß.«
    Connell konnte Henson nicht länger alle Punkte für sich gewinnen lassen. »Wie steht es mit der Wahl des geeigneten Platzes für den Hinterhalt? Wie mit dem Ausheben des Erdlochs für die Anlage und wie mit ihrer Installation?« fragte er. »Wäre das bei Nacht zu machen?«
    »Nur, wenn man eine ausreichend helle Beleuchtung zur Verfügung hat, damit man sieht, was man tut.«
    »Demnach muß diese Belästigung, oder wie immer Sie es nennen wollen, beizeiten geplant worden sein?«
    Krom schnaubte. »Natürlich ist sie im voraus geplant worden, Mr. Firman plant alle seine Spezialeffekte weit voraus. Denken Sie doch nur, wie sorgsam er plante, seinen magischen Zauberstab zu heben und den unglückseligen Carlo Lech in einen Beelzebub zu verwandeln. Damit verglichen, muß es ein leichtes gewesen sein, diese Bande von Kobolden und bösen Geistern aus dem Nichts heraufzubeschwören, um die Kinder zu ängstigen und sie artig, folgsam und unkritisch zu machen.«
    Alle blickten mich an, mit Ausnahme von Henson, die noch immer Yves beobachtete.
    »Was würden Sie dazu sagen, Mr. Boularis?« fragte sie.
    »Warum sollte Professor Krom oder Dr. Connell oder ich oder sonst irgendwer, der gelesen hat, was Mr. Firman über sich selbst einzugestehen bereit ist, noch irgend etwas, was er jetzt sagt, für bare Münze nehmen? Sie begreifen die Schwierigkeit?«
    »Welche Schwierigkeit?« fragte Yves. »Ich bin ein erfahrener Mann, der Führungsqualitäten anerkennt und respektiert. Was unser alter Sack hier Mr. Firman vorwirft, das ist, daß er mir sinnlose und daher unqualifizierte Streiche spielt!«
    »Und warum sollte er das nicht?« warf Krom ein. »Er bringt es glatt fertig, andere Spezialisten anzuheuern, um genau das zutun.«
    »Natürlich bringt er das fertig«, sagte Connell; »aber warum sollte er? Ich meine, wo liegt da der Vorteil für ihn?«
    »In Ihren eigenen Worten, Dr. Connell«, entgegnete Krom. » Da liegt der Vorteil für ihn. Sie und Dr. Henson vertreten jetzt Firman, so wie er es will.«
    »Professor, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Sie

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