Bitte nicht berühren (German Edition)
sie und setzt sich hinter mich auf die Lehne.
Ich nicke und dann ziehe ich mein Shirt aus und schließe meine Augen, als Nora langsam und zärtlich anfängt, meinen Rücken einzuschmieren.
Gute zehn Minuten schweigen wir beide, dann merke ich, dass sie bald aufhört. Gerade als sie meine Schultern nochmal einmassiert, hebe ich meine Hand und lege sie auf Noras.
„Hast du Angst vor mir, Nora?“, frage ich leise und sehe nicht nach hinten, halte nur ihre Hand in meiner und streiche ihr vorsichtig über die schlanken Finger.
„Nein“, antwortet sie leise, aber sie ist eine schlechte Lügnerin.
Jetzt stehe ich auf, knie mich auf das Sofa und bin somit zwischen ihren Beinen, sehe ihr fest in die Augen.
„Ich mag ein Mann sein, aber kein Arschloch. Und mir... mir entgeht nun mal nicht, was für eine wunderschöne Frau du bist“, spreche ich weiter und merke, wie Nora sich zunehmend unwohler fühlt.
„Was soll das, Alex? Ich bin River’s Nanny, ich kümmere mich ausschließlich um ihn“, meint sie fast panisch und will gehen, aber ich halte sie sanft zurück.
„Nora...“, flüstere ich leise und streiche ihr über die Wange. Ihre Augenlider flattern und kurz schließt sie diese.
Ich nutze diese Chance, beuge mich vor und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen.
Fast panisch reißt Nora ihre Augen wieder auf und hält sich die Hand vor den Mund.
„Hör’ auf damit“, sagt sie hauchdünn, geht rückwärts von der Couch und rennt dann fast nach oben.
Scheiße.
„Dummer Alex...“, flüstere ich leise und lege mich seufzend auf die Couch.
Viel zu früh.
Viiiel zu früh...
Als mein Handy klingelt, bin ich froh und nehme ab, als ich sehe, dass es Marcel ist.
„Sorry für die Störung, aber kannst du morgen Abend ins Stadion kommen? Wir brauchen ein Nottraining sozusagen“, überfällt er mich gleich.
„Kein Ding. Ich bin da“, antworte ich dankbar und lege auf.
Kommt ja wie gerufen...
Kapitel 18 - Nora
Ich knalle die Tür hinter mir zu, lehne mich dagegen und bin froh, wieder in meinem Leben zu sein.
Es ist nicht so, dass ich nicht weiß, was ein Kuss ist.
Es ist auch nicht so, dass Alex unattraktiv oder abstoßend wäre. Ganz im Gegenteil, es gibt wohl niemanden den ich mir eher vorstellen könnte, zu...
Nein, ich darf daran nicht mal denken. Er ist mein... Arbeitgeber, er sorgt dafür, dass ich diesen Job habe. Und ich weiß, was das bedeutet: keinen privaten Kontakt, eigentlich dürfte ich ihn nicht mal duzen.
Ich seufze schwer, schließe die Augen und lege zwei Finger auf meine Lippen. Wenn ich nur nicht so neugierig wäre! Es ist, als wäre ich mein Leben lang eingesperrt gewesen, in einem Vogelkäfig und jetzt hat Alex die Tür geöffnet und gibt mir die Möglichkeit, endlich auszubrechen.
Obwohl viele jetzt sagen würden, dass ich dumm wäre, es nicht zu tun, habe ich Bedenken. Ich kann nie wissen, was passiert, wenn ich aus meinem Heim, meinem Käfig ausbreche. Was passiert dann? Hier kenne ich mich aus, in meinem Käfig weiß ich, was schlimmsten Falls passieren kann, ich habe die Kontrolle und die Macht über mich selbst.
Sobald ich anfange frische Luft zu schnappen, will ich mehr, das weiß ich. Sobald ich gelernt habe, dass ich auch fliegen kann, besteht die Gefahr, zu fallen.
Wenn ich alles belasse, wie es war, kann mir auch nichts passieren.
Will er mir wirklich unbedingt weh tun? Er weiß, dass ich mich nicht auskenne, er weiß, dass ich Angst habe und trotzdem versucht er es.
Es schmeichelt mir, ja. Aber.... woher weiß ich, dass es an mir liegt und nicht an der Tatsache, dass er wegen River und mir ,festsitzt‘?
Ich gehe in mein Bad und dusche, putze mir die Zähne, ehe ich wieder in mein Zimmer gehe und mich ins Bett kuschle.
Am besten, ich... mache einfach meinen Job.
Ich habe Angst, runter zu gehen. Wie reagiert er? Ist er sauer, dass ich gegangen bin? Ist er wütend? Oder tut er so, als wäre nichts gewesen? Am Ende denkt er, ich mag ihn nicht!
Dabei... ist es doch genau das Gegenteil. Ich mag ihn viel zu sehr...
Ach komm schon, Nora, du hast nichts zu befürchten. Immerhin... ist River da? Na super, tolle Rückendeckung. Ein kleines Kind...
Ich will den Kleinen holen, aber er ist nicht mehr in seinem Zimmer, also gehe ich runter und atme auf, als ich die beiden im Wohnzimmer sehe, wie sie ein Puzzle machen. Natürlich eins von der leichten Sorte, aber immerhin.
„Guten Morgen“, sage ich leise und sehe in den Raum, die zwei heben ihren Kopf
Weitere Kostenlose Bücher