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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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bemühte, mit Zack und Bethany klarzukommen. Der Cole, der mir zuflüsterte, dass ich schön war, der mir Rosen ans Auto steckte und mir versprach, wir beide würden ein wunderbares, entspanntes Leben miteinander führen und einen Haufen hübscher Kinder kriegen. Warum konnte er nicht
dieser
Cole bleiben?
    Die Lichter gingen aus und an, woraufhin das Publikum wieder zurück in den Zuschauerraum strömte.
    »Hey«, sagte Cole, zog zwei Eintrittskarten aus seiner Jeanstasche und hielt sie hoch. »Ich hab zwei Plätze.«
    Ich sah hinüber zu Bethany, die mir über die Schulter hinweg besorgte Blicke zuwarf, während sie den anderen Zuschauern nach drinnen folgte. Nach dem, was ich eben gesagt hatte, würde sie auch in einer Million Jahren nicht begreifen, wieso ich jetzt schon wieder neben diesem Typen stand, und noch viel weniger würde sie es begreifen, wenn ich mich in der zweiten Hälfte der Aufführung neben ihn setzte, statt bei ihr zu bleiben.
    Vielleicht würde sie mich sogar zu überreden versuchen, doch zurück auf meinen alten Platz zu wechseln. Vielleicht würde sie mir eine Szene machen vor allen Leuten, die uns anglotzen würden. Sodass ich am Ende nicht anders könnte, als alles abzustreiten und sie als Idiotin darzustellen, nur um meine eigene Haut zu retten.
    Aber trotz meiner Sorge, wie Bethany reagieren würde, wenn ich mich nicht wieder zu ihr setzte, war mir klar:Cole würde ausrasten, falls ich mich für sie statt für ihn entschied. Und vor Cole hatte ich viel mehr Angst als vor ihr.
    »Okay«, sagte ich und nahm ihn am Arm. »Gehen wir.«
    Wie sich zeigte, waren unsere Plätze nur ein paar Reihen hinter Bethany, die wie besessen die Menge absuchte, bis es im Zuschauerraum wieder dunkel zu werden begann.
    Gerade als die Lichter ganz ausgingen, fand sie mich endlich.
    Und auch ohne Beleuchtung sah ich in ihren Augen, wie enttäuscht und traurig sie war.

Kapitel 35
    Als Cole Richtung See abbog, war mir klar, wohin wir fuhren. Zum ersten Mal seit dem Musicalabend waren wir allein unterwegs. Bisher hatte ich es geschafft, das zu vermeiden, obwohl Cole es immer wieder darauf angelegt hatte.
    Ich hatte Angst, mit ihm allein zu sein. Angst, dass er mir wieder etwas antat. Angst, mir könnte nichts anderes übrig bleiben, als mich von ihm zu trennen, und dann würde er komplett durchdrehen. Ein abgebrochener Zahn war gar nichts gegen all das, was ich mir sonst noch brechen konnte. In meinem Innern gab es Bereiche, die noch unverletzt waren und an denen keine Narben zu sehen sein würden. Ich hatte Angst, dass er diese Stellen in meinem Innern aufspüren und kurz und klein schlagen würde.
    Aber egal, wie sehr ich es wollte, und egal, wie oft Bethany mich dazu zu überreden versuchte, ich konnte mich nicht von ihm trennen. Cole hatte etwas unendlich Vertrautes für mich. Ich liebte ihn. Ich verstand ihn. Wir verstanden einander. Und das gibt es nicht oft. Wenn du den einen Menschen wegschickst, dessen Seele dir ganz nah ist   … wenn du ihn dir durch die Finger gleiten lässt   … wirst du dann jemals wieder jemanden finden, der dich liebt? Ich wusste es nicht und fürchtete mich davor, es herauszufinden.
    Wir redeten nicht miteinander, während wir durch den Wald fuhren. Coles Hand lag in meinem Schoß, seine Finger waren verschlungen mit meinen. Er sang mit bei einem Lied, das im Radio lief; ich spähte aus dem Fenster und betrachtete die kahlen Äste, die sich vor dem klaren Vorfrühlingshimmel abzeichneten. Die Stimmung zwischen uns war entspannt.
    Cole hielt genau wie sonst an der Stelle mit dem verschlossenen Tor an und parkte das Auto auf einem Flecken trockener Gräser. Wir stiegen beide aus und stapften durch das Blattwerk, bis wir am oberen Ende des Überlaufbeckens herauskamen.
    Cole marschierte wie immer unbekümmert am Rand entlang, aber als ich den Fuß hob, um ihm hinterherzugehen, spürte ich, wie mich eine vertraute Angst packte und in meiner Brust widerhallte. Wir waren schon lange nicht mehr hier gewesen. Es war so hoch. So gefährlich. Und seit dem letzten Mal war verdammt viel passiert. Cole selbst war inzwischen viel gefährlicher geworden.
    »Komm schon, Emily Dickinson«, sagte er jetzt und streckte die Arme nach mir aus. »Ich schmeiß dich nicht runter.« Er lachte, als wäre das ein besonders komischer Witz, aber meine Knie begannen zu zittern, als mir klar wurde, dass ich mich genau
davor
fürchtete.
    »Ich kann nicht«, sagte ich und würgte ein Lachen heraus. Mir

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