Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
Vom Netzwerk:
fürchtete mich davor, mit ihr zu reden. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
    »Hi«, grüßte ich.
    Sie lächelte nicht. Sie sah mich nicht mal richtig an, sondern blickte vage nach unten auf meine Hände, die auf der Arbeitsplatte lagen. Dann rückte sie ihre Brille zurecht. »Wann hast du hier Schluss?«, fragte sie.
    »Um fünf«, sagte ich.
    »Wir wollen mit dir reden«, sagte sie ungewohnt förmlich. »Zack und ich. Kannst du rüberkommen?«
    »Hör mal, wegen gestern   …«, begann ich, verstummte aber, als sie sich urplötzlich vorbeugte und ihr Gesicht dicht an meines hielt. Ihre Augen waren immer noch rot.
    »Ich will hier drin nicht darüber sprechen«, sagte sie. »Mir ist klar, dass er nur ein paar Meter weit weg sitzt, und ich habe absolut keine Lust, wieder in irgendeinen Mist hineinzugeraten. Es ist nur so   … na ja, wir müssen reden. Bei Zack zu Hause. Kommst du?«
    Ich spähte über ihre Schulter hinweg in Coles Richtung. Sein Gesicht wirkte auf einmal leer und eingefallen. Er sah nicht mich an, sondern schien Bethany zu fixieren. Offenbar wollte er, dass sie sich umdrehte und ihn anschaute. Ich zögerte. Auf einmal sehnte ich mich fast nach dem Schweigen, das mir den ganzen Tag über zugesetzt hatte. Dass plötzlich alle auf einmal mit mir reden wollten, war viel schlimmer.
    »Kommst du?«, wiederholte sie so drängend, dass ich mich ihr wieder zuwenden musste.
    Ich atmete tief durch. Ich hatte nicht die geringste Chance, diese Situation gut zu lösen. Trotzdem nickte ich. »Ich bin gegen sechs zu Hause«, sagte ich. Dabei wandte ich mich nicht zu Cole um, was ohnehin überflüssig war. Seinen bohrenden Blick spürte ich auch so.

Kapitel 18
    Auch wenn Georgia nicht mehr böse auf mich war, ließ ihre Anspannung nicht nach und gegen Ende meiner Schicht war es derart voll und alle waren derart gereizt, dass ich mir fast wünschte, Granit-Arsch würde auftauchen und alles für gut erklären, damit ihr Elend ein Ende hätte.
    Georgia war eine großartige Lokalmanagerin und außerdem ein von Grund auf ehrlicher Mensch. Um einen Laden, für den sie die Verantwortung trug, musste sich Dave überhaupt keine Sorgen machen. Allerdings bezweifelte ich, dass ihm das klar war.
    Ich war erleichtert, endlich hier rauszukommen und ein paar Tage lang nicht arbeiten gehen zu müssen. Vielleicht würde sich Dave in der Zwischenzeit beruhigen und Georgia fände zu ihrer alten Gelassenheit zurück.
    Ich ging hinaus in den Gastraum, wo Cole saß und wartete. Als er mich sah, stand er sofort auf und kam mir entgegen.
    »Mein Auto steht hinten«, sagte er. »Neben deinem.«
    Er legte mir die Hand in den Nacken und führte mich nach draußen. Im Gehen setzte ich meine Kappe ab und zog mir das Gummiband heraus, das mich den ganzen Nachmittag über immer wieder an den Haaren gezerrt hatte.
    »Eigentlich solltest du hier nicht parken«, sagte ich. »Diese Plätze sind fürs Personal reserviert.«
    »Und wie soll irgendwer wissen, dass ich nicht zum Personal gehöre?«, fragte er schroff.
    »Na ja«, sagte ich, »ich weiß es jedenfalls.«
    Aber Cole schien völlig egal zu sein, wo er parkte. Lässig öffnete er die Beifahrertür.
    »Mein Gefühl sagt mir, dass diese Ordnungswidrigkeit nicht so furchtbar streng geahndet werden wird«, sagte er, hakte die Finger in die Gürtelschlaufen meiner Jeans und zog mich zu sich. »Bitte, geben Sie mir keinen Strafzettel, Frau Polizistin«, jammerte er flehentlich und küsste mich auf die Stirn.
    Lächelnd schmiegte ich mich an ihn. Er fühlte sich so gut an. Warm. Entspannt. Behaglich. Trotz allem, was am Abend zuvor passiert war, hatte ich immer noch den Eindruck, bei ihm wäre ich irgendwie   … sicher oder so. Wenn ich die Augen schloss und seinen Duft einatmete, konnte ich mir beinahe einreden, gestern wäre nichts weiter gewesen.
    Ich legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen, und er zog erst einen meiner Mundwinkel, dann den anderen in die Höhe. Auch wenn ich daraufhin die Augen verdrehte, blieb das Lächeln in meinem Gesicht. Er beugte sich vor und küsste erst die Mundwinkel, dann meine Nase und meine Schläfen. Als er mich noch näher zu sich zog, machte ich die Augen zu, ließ seinen Geruch in mich ein und spürte, wie mich seine Armmuskeln umschlangen. Auf einmal konnte ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, warum ich mich so über ihn geärgert hatte. Alle Wut war verraucht.
    Schließlich machte Cole einen Schritt zur Seite und ich

Weitere Kostenlose Bücher