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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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mir eins von den Gummibändern, und während ich mir einen Pferdeschwanz machte, beugte sie sich vor, zog eine zerdrückte Kappe aus einer Schublade und schüttelte sie zurecht. »Nimm die hier.«
    »Danke«, sagte ich und griff danach. »Der Traum meiner schlaflosen Nächte.« Aber anders als sonst antwortete Georgia nicht mit einer launigen Bemerkung. Ich kannte den abweisenden Tonfall, die zusammengepressten Lippen, das wortkarge Nicken. Ich hatte Georgia schon öfter so erlebt   – und zwar, wenn sie wirklich verärgert war über jemanden, der hier arbeitete. Als ich begriff, dass sie zum ersten Mal überhaupt sauer auf
mich
war, krampfte sich mein Magen zusammen. Herrgott, war denn auf einmal die ganze Welt gegen mich?
    Ich setzte die Kappe auf. »Es tut mir wirklich total leid«, begann ich, aber Georgia unterbrach mich mit einem Kopfnicken.
    »Geh jetzt endlich nach vorne«, sagte sie. »Greg musste wegen dir extra länger bleiben. Stell dich an die Kasse. Es ist bald Mittagszeit, da wird’s voll.«
    »Georgia, im Ernst, ich bin   …«
    Sie warf mir einen Blick zu. »Später, okay? Ich brauch dich jetzt an der Kasse.«
    Ich nickte und ließ sie weiter ihre Coupons sortieren.
    Der Mittagsbetrieb begann früher als sonst   – gleich nachdem ich Greg abgelöst hatte   – und ich fühlte mich bald überfordert. Ich war so neben mir, dass ich dauernd Fehler machte. Ich drückte auf die falschen Tasten, vergaß, Rabatt zu gewähren, kam beim Herausgeben durcheinander und musste Georgia holen, die die Kassenlade mit einem Schlüssel öffnete, damit ich meine Fehler korrigieren konnte. Zweimal wurde ich von aufgebrachten Kunden sogar richtig zusammengestaucht.
    Georgias Laune sank mit jedem meiner Fehler weiter in den Keller, aber das Ganze hatte trotzdem eine gute Seite: Ich war derart beschäftigt und machte mir solche Sorgen, wie ich ihr meine miserable Leistung erklären konnte, dass ich gar nicht dazu kam, über Cole, Zack oder Bethany nachzudenken.
    Als es ein bisschen ruhiger wurde, spürte ich eine Hand an meiner Taille und hörte Georgias Stimme, die jetzt weicher klang, mehr wie Georgia sonst.
    »Komm, lass uns reden«, sagte sie. Dann rief sie Richtung Küche: »Jerry? Kannst du mal für einen Moment an die Kasse, bitte?«
    Ich folgte Georgia in ihr Büro. Sie setzte sich, ich blieb mit der Schulter gegen den Türrahmen gelehnt stehen   – der Raum war so klein, dass kein zweiter Stuhl hineinpasste.
    Erst einmal sagte sie gar nichts. Sie beugte sich nur vor, öffnete den Safe, warf eine leere Geldtasche hinein und schloss die schwere Tür wieder ab. Wie es aussah, war sie doch noch böse auf mich. Wenn sie nicht bald den Mund aufmachte, würde ich verrückt werden und schreiend auf die Straße laufen   – noch jemanden, der mich anschwieg, konnte ich nicht ertragen.
    Doch irgendwann lehnte sie sich zurück, schob die Finger unter die Brille und rieb sich die Augen, dann sah sie mich lächelnd an.
    »Viel zu tun heute«, sagte sie. »Die ganze Woche geht das schon so. Komm, lass mich deine Haare in Ordnung bringen.«
    Ich folgte ihrer Handbewegung und drehte mich um. Ihr Stuhl knarrte, dann spürte ich, wie sie mir die Kappe absetzte und das Gummiband löste. Die Haare fielen mir auf den Rücken. Georgia glättete sie ringsherum sorgfältig und machte mir dann wieder einen Zopf.
    »Du bist heute nicht ganz bei dir, Liebes«, sagte sie mit undeutlicher Stimme. Anscheinend hatte sie irgendwas zwischen den Lippen, die Kappe oder das Gummiband.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Stimmt. Ich hab eine richtig miese Nacht hinter mir. Tut mir leid.«
    Es ziepte, als sie mir das Gummiband über die Haare streifte. Ich zuckte zusammen, sagte aber nichts.
    »So!«, meinte sie. Ich drehte mich um und sie gab mirmeine Kappe zurück, dann setzte sie sich wieder hin. »Mach dir nichts draus«, sagte sie. »Es gibt Leute, die kreuzen einfach gar nicht auf und bilden sich trotzdem ein, sie könnten am nächsten Tag wieder hierher zum Arbeiten kommen. Greg war heute Morgen auch zu spät. Ist er übrigens fast immer, der faule Knochen. Aber du hast nicht vor, das zur Dauereinrichtung werden zu lassen, nehme ich an?«
    Ich setzte die Kappe auf und schüttelte energisch den Kopf. »Das passiert nicht noch mal, versprochen.«
    Sie wedelte mit der Hand. »Ach, Schätzchen, ich mach doch bloß Spaß. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Aber hör zu. Dave kreuzt in letzter Zeit andauernd hier auf. Nan vom

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