Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
wollte, musste er dahin, wo ich wollte. Ich nahm die nächste Ausfahrt und entdeckte ein Münztelefon an einem Supermarkt. Der Parkplatz war voll erleuchtet und machte eine prima Zielscheibe aus mir, aber nach den Ghulen wollte ich Helligkeit.
    Edward sah zu, wie ich mit der Brieftasche in der Hand aus dem Wagen stieg. Er kam nicht mit, um auf mich aufzupassen. Fein, ich hatte ja meine Pistole. Wenn er schmollen wollte, dann bitte.
    Ich rief im Büro an. Craig nahm ab. »Animators, Inc. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Tag, Craig, Anita hier. Was gibt's?«
    »Irving Griswold hat angerufen, sagt, Sie sollen schnellstens zurückrufen, sonst ist das Treffen geplatzt. Er meinte, Sie wüssten schon, was das bedeutet. Stimmt das?«
    »Ja. Danke, Craig.«
    »Sie klingen furchtbar.«
    »Gute Nacht, Craig.« Ich legte einfach auf. Ich war müde, mir fiel sowieso alles schwer, außerdem tat mir der Hals weh. Ich wollte mich irgendwo im Dunkeln einrollen, wo es still war, und eine ganze Woche schlafen.
    Stattdessen rief ich Irving an. »Ich bin's.«
    »Na, wird auch Zeit. Wissen Sie, welche Mühe es mich gekostet hat, das auf die Beine zu stellen? Sie hätten es fast verpasst.«
    »Wenn Sie nicht aufhören zu quatschen, verpasse ich's vielleicht immer noch. Sagen Sie einfach, wo und wann.«
    Das tat er. Wenn wir uns beeilten, könnten wir es noch schaffen. »Warum ist jeder so scharf darauf, alles heute Nacht zu erledigen?«, fragte ich.
    »Also, wenn Sie nicht wollen, mir soll's recht sein.«
    »Irving, ich habe einen entsetzlich langen Tag hinter mir, also hören Sie auf rumzuzicken.«
    »Geht es Ihnen gut?«
    Was für eine dämliche Frage. »Eigentlich nicht, aber ich werd's überleben.«
    »Wenn Sie verletzt sind, werde ich versuchen, das Treffen zu verschieben, aber ich kann nichts versprechen, Anita. Nur wegen Ihrer Nachricht hat er sich dazu bereit erklärt.«
    Ich kühlte mir die Stirn an der Metallverkleidung der Kabine. »Ich werde da sein, Irving.«
    »Ich leider nicht.« Er klang zutiefst empört. »Eine der Bedingungen war, keine Journalisten und keine Polizei.«
    Ich musste schmunzeln. Armer Irving, sollte bei allem außen vor bleiben. Dafür war er aber auch nicht von Ghulen angegriffen und auch nicht fast in die Luft gesprengt worden. Vielleicht sollte ich mir das Mitleid für mich selbst aufheben.
    »Danke, Irving. Sie haben was gut bei mir.«
    »Ich habe etliches bei Ihnen gut«, widersprach er. »Seien Sie vorsichtig. Ich weiß ja nicht, in was für einer Sache Sie drinstecken, aber es klingt übel.«
    Netter Versuch. »Gute Nacht, Irving.« Ich hängte ein, bevor er noch mehr wissen wollte.
    Ich rief Dolph zu Hause an. Ich weiß nicht, warum es nicht bis zum nächsten Tag warten konnte, aber immerhin wäre ich in der Nacht fast umgekommen. Falls ich wirklich umkommen sollte, dann wollte ich, dass jemand Zachary zur Strecke brachte.
    Beim sechsten Klingeln nahm er ab. Er klang verschlafen. »Ja.«
    »Hier ist Anita Blake, Dolph.«
    »Was ist passiert?« Jetzt hörte er sich fast munter an.
    »Ich weiß, wer der Mörder ist.«
    »Raus damit.«
    Ich sagte es ihm. Er machte sich Notizen und stellte Fragen. Die schwierigste Frage kam zum Schluss. »Können Sie das beweisen?«
    »Ich kann beweisen, dass er ein Gris-Gris trägt. Ich kann bezeugen, dass er vor mir ein Geständnis abgelegt hat. Er hat versucht, mich zu töten da bin ich persönlich dabei gewesen.«
    »Das einem Richter oder den Geschworenen zu verkaufen wird schwer werden.«
    »Ich weiß.«
    »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Der Fall ist so gut wie wasserdicht, Dolph.«
    »Stimmt, aber alles hängt davon ab, dass Sie am Leben bleiben und aussagen können.«
    »Ja, ich werde vorsichtig sein.«
    »Sie kommen morgen und geben alles offiziell zu Protokoll.«
    »Mach ich.«
    »Gute Arbeit.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Gute Nacht, Anita.«
    »Gute Nacht, Dolph.«
    Ich schlich mich zum Wagen. »In einer Dreiviertelstunde haben wir ein Treffen mit den Werratten.«
    »Warum ist das so wichtig?«, fragte er.
    »Weil ich glaube, dass sie uns einen Schleichweg in Nikolaos' Unterschlupf zeigen können. Durch die Vordertür schaffen wir es nie.« Ich drehte den Zündschlüssel und fuhr auf die Straße.
    »Wen hast du sonst noch angerufen?«, fragte er.
    Also hatte er doch aufgepasst. »Die Polizei.«
    »Was?«
    Edward konnte es nie leiden, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Man fragt sich glatt, warum! »Falls es Zachary gelingt, mich

Weitere Kostenlose Bücher