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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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der Trost kam trotzdem an. Ich berichtete ihr von Theresas Tod. Ich erzählte ihr alles, außer den Träumen mit Jean-Claude. Das war geheim.
    Sie stieß einen Pfiff aus. »Verdammt, du bist fleißig gewesen. Glaubst du, dass es eine menschliche Todesschwadron war?«
    »Du meinst den HAV?«
    Sie nickte.
    Ich seufzte tief. »Ich weiß nicht. Wenn das Menschen waren, dann habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie sie es gemacht haben. Um jemandem den Kopf abzureißen, braucht man übermenschliche Kräfte.«
    »Ein sehr starker Mensch?«, fragte sie.
    Das Bild von Winters Oberarmen kam mir kurz in den Kopf. »Möglich, aber diese Art Kraft...«
    »Unter Druck haben sogar schon kleine alte Omis ganze Autos angehoben.«
    Da hatte sie Recht. »Was hältst du davon, die Kirche des Ewigen Lebens zu besuchen?«, fragte ich.
    »Um ihr eventuell beizutreten?«
    Ich warf ihr einen bösen Blick zu.
    Sie lachte. »Schon gut, schon gut, sieh mich nicht so an. Warum gehen wir hin?«
    »Gestern Abend haben sie eine Party mit Schlaghölzern überfallen. Ich behaupte nicht, dass sie jemanden töten wollten, aber wenn man einmal anfängt, Leute zu schlagen« - ich zuckte die Achseln - »passieren Unfälle.«
    »Du denkst, die Ewigen stecken dahinter?«
    »Weiß nicht, aber sie hassen die Freaks so sehr, dass sie ihre Partys stürmen, vielleicht auch genug, um sie umzubringen.«
    »Die meisten Mitglieder der Ewigen sind Vampire«, sagte sie.
    »Genau. Übermenschliche Kräfte und die Fähigkeit, dicht an die Opfer heranzukommen.«
    Ronnie lächelte. »Nicht schlecht, Blake, nicht schlecht.«
    Ich neigte bescheiden den Kopf. »Jetzt müssen wir es nur noch beweisen.«
    Ihre Augen leuchteten vor Belustigung, als sie sagte: »Außer natürlich, sie haben es nicht getan.«
    »Ach, sei still. Es ist immerhin ein Anhaltspunkt.«
    Sie breitete die Hände aus. »He, ich beklage mich nicht. Mein Vater hat immer gesagt: Kritisiere niemanden, wenn du es nicht besser kannst.«
    »Du weißt auch nicht, was hier los ist, hm?«, fragte ich.
    Sie wurde ernst. »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    Ich auch.

34. Kapitel
    Die Kirche des Ewigen Lebens, das Hauptgebäude, ist in der Nähe der Page Avenue, weit vom Bezirk entfernt. Die Ewigen wollen nicht mit dem Pöbel verkehren. Vampirstriplokale, Zirkus der Verdammten, ts ts. Schockierend. Nein, sie sehen sich als die Mittelklasse der Untoten an.
    Die Kirche selbst steht auf einer weiten Fläche nackten Bodens. Kleine Bäume haben Mühe, groß zu werden und das bestürzende Weiß des Baus zu beschatten. In der heißen Julisonne leuchtete das Gebäude wie ein von Land umgebener Mond.
    Ich bog auf den Parkplatz ein und parkte auf glänzendem neuen schwarzen Asphalt. Nur der Boden sah normal aus, rötliche Erde, die sich in Matsch verwandelt hatte. Das Gras hatte keine Chance.
    »Hübsch«, sagte Ronnie und deutete mit dem Kopf auf den Kirchenbau. Ich zuckte die Achseln. »Wenn du meinst. Offen gestanden, ich habe mich nie an die neutralisierende Wirkung gewöhnt.«
    »Neutralisierende Wirkung?«, fragte sie.
    »Die bunten Glasfenster sind alle abstrakt. Keine Szenen von Christus, keine Heiligen, keine heiligen Symbole. Makellos und rein wie ein Brauthemd frisch aus der Packung.«
    Sie stieg aus dem Wagen, die Sonnenbrille glitt an ihren Platz. Sie musterte die Kirche mit verschränkten Armen.
    »Sie sieht aus, als hätten sie sie gerade ausgepackt und die Verzierungen noch nicht draufgesetzt.«
    »Ja, eine Kirche ohne Gott. Finden Sie den kleinen Fehler in diesem Bild!«
    Sie lachte nicht. »Wird um diese Tageszeit jemand auf sein?«
    »Oh, ja, sie rekrutieren tagsüber.«
    »Rekrutieren?«
    »Du weißt schon, von Tür zu Tür, wie die Mormonen und Jehovas Zeugen.«
    Sie sah mich verblüfft an. »Du machst Witze.«
    »Sehe ich so aus?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vampir-Vertreter. Wie, äh« -sie wedelte mit den Händen »entgegenkommend.«
    »Genau«, sagte ich. »Lass uns nachsehen, wer sich um das Büro kümmert.«
    Breite weiße Stufen führten zu einem enormen Portal. Ein Flügel stand offen; der andere hatte ein Schild, auf dem stand: Tritt ein, Freund, und verweile in Frieden. Ich kämpfte gegen das Verlangen an, das Schild abzureißen und darauf herumzutrampeln.
    Sie setzten auf die tiefste Angst des Menschen - die vor dem Tod. Jeder fürchtet den Tod. Leute, die nicht an Gott glauben, haben es schwer damit. Stirb und du hörst auf zu existieren. Tja. Aber die Kirche des Ewigen Lebens verspricht

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