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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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genau, was der Name sagt. Und sie können es wahr machen. Kein Vertrauensvorschuss. Keine Warterei. Keine unbeantworteten Fragen. Wie fühlt es sich an, wenn man tot ist? Fragen Sie einfach eines unserer Mitglieder.
    Ach, und Sie werden auch niemals älter. Keine Schönheitsoperationen, keine Miederhöschen, nur ewige Jugend. Kein schlechtes Geschäft, solange man nicht an die Seele glaubt.
    Solange man nicht glaubt, dass die Seele im Körper des Vampirs eingeschlossen ist und nie in den Himmel gelangen kann. Oder schlimmer noch, dass Vampire an sich böse sind und zur Hölle verdammt sind. Die katholische Kirche sieht freiwilligen Vampirismus als eine Art Selbstmord an. Ich bin geneigt, dem zuzustimmen. Allerdings hat der Papst auch alle Animatoren exkommuniziert, es sei denn, man hörte auf, Tote zu erwecken. Schön ich trat einer anglikanischen Kirche bei.
    Polierte Kirchenbänke verliefen in zwei breiten Reihen auf etwas zu, was ein Altar hätte sein sollen. Es gab eine Kanzel, aber Altar konnte ich das nicht nennen. Es war einfach eine nackte blaue Mauer, umgeben von weißen, sich aufwärts reckenden Mauern.
    Die Fenster hatten rotes und blaues Glas. Die Sonne funkelte hindurch und malte feine bunte Muster auf den weißen Boden.
    »Friedvoll«, sagte Ronnie.
    »Eher wie ein Friedhof.«
    Sie lächelte mich an. »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    Ich sah sie tadelnd an. »Keine Witzeleien, wir sind im Dienst.«
    »Was soll ich eigentlich genau tun?«
    »Mich einfach unterstützen mache einen bedrohlichen Eindruck, wenn du kannst. Achte auf Hinweise.«
    »Hinweise?«, fragte sie.
    »Ja, du weißt schon, Hinweise eben, Fahrkartenabschnitte, halb verbrannte Notizzettel, Spuren.«
    »Ach, so was.«
    »Hör auf, mich anzugrinsen, Ronnie.«
    Sie rückte ihre Sonnenbrille zurecht und machte auf eiskalt. Darin ist sie richtig gut. Raubmörder schrumpfen bekanntermaßen zwanzig Schritte vor ihr in sich zusammen. Wir würden sehen, wie es auf die Kirchenmitglieder wirkte.
    Neben dem »Altar« gab es eine schmale Tür. Sie führte auf einen teppichgedämpften Gang. Klimatisierte Stille umfing uns. Toiletten befanden sich links, und ein offener Raum rechts. Vielleicht nahmen sie hier ihren... Kaffee nach der Messe. Nein, wahrscheinlich keinen Kaffee. Eine aufwühlende Predigt und anschließend ein wenig Blut vielleicht?
    Die Büros waren mit kleinen Schildern versehen, auf denen »Büro« stand. Wie schlau. Es gab das typische Sekretariatspult und alles, was dazugehörte. Ein junger Mann saß dahinter. Schlank, kurzes braunes Haar, sorgfältiger Schnitt. Eine dünnrandige Brille schmückte ein Paar wunderhübscher brauner Augen. An seinem Hals prangte eine nicht ganz verheilte Bisswunde.
    Er stand auf und kam um das Pult herum, lächelnd und mit ausgestreckter Hand. »Ich grüße Sie, Freunde, ich bin Bruce. Wie kann ich Ihnen heute behilflich sein?«
    Der Händedruck war fest, aber nicht zu fest, kräftig, aber nicht herrisch, eine freundlich verweilende Berührung, aber nicht sexuell. Wirklich gute Autoverkäufer haben diesen Händedruck. Immobilienmakler auch. Ich habe hier diese hübsche kleine Seele, kaum gebraucht. Der Preis ist angemessen. Glauben Sie mir. Wenn seine großen braunen Augen noch ein bisschen aufrichtiger geguckt hätten, ich hätte ihm einen Hundekuchen gegeben und ihm den Kopf getätschelt.
    »Ich würde gern einen Gesprächstermin mit Malcolm vereinbaren«, begann ich.
    Er blinzelte einmal. »Nehmen Sie Platz.«
    Ich setzte mich. Ronnie lehnte sich an die Wand neben der Tür. Hände gefaltet, eiskalt und bodyguardmäßig.
    Nachdem er uns Kaffee angeboten hatte, ging Bruce wieder um das Pult herum und setzte sich mit gefalteten Händen. »Nun, Miss... «
    »Mrs. Blake.«
    Er zuckte nicht; er hatte noch nichts von mir gehört. Wie flüchtig ist der Ruhm. »Mrs. Blake, warum wünschen Sie unser Oberhaupt zu sprechen? Wir haben viele kompetente und verständnisvolle Berater, die Ihnen helfen werden, Ihre Entscheidung zu treffen.«
    Ich lächelte ihn an. Darauf wette ich, du kleines Würstchen. »Ich denke, Malcolm wird mich sprechen wollen. Ich habe Informationen über die Vampirmorde.«
    Sein Lächeln verrutschte etwas. »Wenn Sie derartige Informationen haben, dann gehen Sie zur Polizei.«
    »Auch wenn ich Beweise habe, dass gewisse Mitglieder Ihrer Kirche die Morde begehen?« Ein kleiner Bluff, auch bekannt als Lüge.
    Er schluckte, die Finger pressten auf die Schreibtischplatte, bis die

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