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Bitter Süsse Tode

Titel: Bitter Süsse Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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am Nachmittag einem Backofen gleicht. Keine Klimaanlage der Welt kann so viel Sonnenschein bezwingen.
    Von diesen sonnigen Fenstern aus kann man den Hafenbezirk sehen. Wenn man das gern möchte.
    Ronnie winkte mich von der Tür in die blendende Helligkeit.
    Eine zart aussehende Frau saß in einem Sessel gegenüber dem Schreibtisch. Eine Asiatin mit glänzendem schwarzen Haar, das sorgfältig aus dem Gesicht gekämmt war. Eine purpurviolette Jacke, die zu ihrem tadellos sitzenden Rock passte, lag säuberlich über der Armlehne. Eine strahlend lavendelfarbene Bluse lenkte die Aufmerksamkeit auf die schrägen Augen und die lavendel schattierten Lippen und Brauen. Mit dieser Farbe sah sie kühl aus, selbst in der sengenden Sonne.
    Es erwischte mich unvorbereitet, sie nach all den Jahren so plötzlich hier zu treffen. Schließlich machte ich den Mund wieder zu und ging mit ausgestreckter Hand auf sie zu. »Beverly, es ist lange her.«
    Sie erhob sich elegant und legte eine kühle Hand in meine. »Drei Jahre.« Exakt, und das sah ihr ähnlich.
    »Ihr beide kennt euch?«, fragte Ronnie.
    Ich drehte mich zu ihr um. »Bev hat dir nicht gesagt, dass sie mich kennt?«
    Ronnie schüttelte den Kopf.
    Ich sah diese neue Frau groß an. »Warum hast du es nicht erwähnt?«
    »Ich habe es nicht für nötig gehalten.« Bev musste das Kinn heben, um mir in die Augen zu sehen. Nicht viele Leute müssen das. Es ist so selten, dass ich es immer als sonderbar empfinde, so als müsste ich mich aus Entgegenkommen bücken.
    »Werde ich von jemandem erfahren, woher ihr euch kennt?«, fragte Ronnie.
    Ronnie ging an uns vorbei und setzte sich hinter den Schreibtisch. Sie kippte den Stuhl an seinem Drehgelenk leicht nach hinten, faltete die Hände über dem Bauch und wartete. Ihre unschuldigen grauen Augen blickten mich an, sanft wie Kätzchen.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich es ihr erzähle, Bev?«
    Bev hatte sich wieder hingesetzt, geschmeidig und damenhaft. Sie besaß echte Würde und hatte mich mit ihrer im besten Wortsinn damenhaften Art immer beeindruckt. »Wenn du es für nötig hältst, habe ich nichts dagegen«, antwortete sie.
    Nicht unbedingt ein begeistertes »Nur zu«, aber es genügte. Ich ließ mich in den anderen Sessel plumpsen, während mir meine Jeans und Turnschuhe deutlich bewusst wurden. Neben Bev sah ich wie ein schlecht angezogenes Kind aus. Einen Moment lang fühlte ich mich auch so, dann war es vorbei. Bedenken Sie, ohne unser Einverständnis kann niemand ein minderwertiges Gefühl in uns bewirken. Eleanor Roosevelt hat das gesagt. Das ist ein Zitat, nach dem ich zu leben versuche. Meistens gelingt es mir.
    »Bevs Familie wurde Opfer eines Vampirrudels. Nur Beverly hat überlebt. Ich gehörte zu den Leuten, die die Vampire vernichtet haben.« Kurz und knapp, mit einer Menge Auslassungen. Hauptsächlich, was die schmerzhaften Teile der Geschichte betraf.
    Bev sprach auf ihre typische leise, präzise Art. »Was Anita ausgelassen hat, ist, dass sie ihr Leben riskiert hat, um meins zu retten.« Sie betrachtete ihre Hände in ihrem Schoß.
    Ich dachte daran, wie ich Beverly Chin damals zum ersten Mal gesehen hatte. Ein zappelndes Bein auf dem Fußboden, die entblößten Reißzähne des Vampirs, der sich aufbäumte, um zuzubeißen. Ein Blick auf ein bleiches, schreiendes Gesicht und schwarze Haare. Aus ihr schrie die nackte Angst. Ich warf ein Messer und traf den Vampir in die Schulter. Kein tödlicher Treffer; dazu war keine Zeit gewesen. Das Ungeheuer sprang auf die Füße, wandte sich mir brüllend zu. Ich stand alleine vor ihm mit dem letzten Messer, das ich noch hatte, die Pistole war längst leer geschossen.
    Und ich dachte daran, wie Beverly Chin dem Vampir mit einem silbernen Leuchter den Kopf eingeschlagen hatte, während er sich über mich beugte und sein warmer Atem über meinen Hals strich. Ihre Schreie, während sie den Kopf in Stücke schlug, bis sich Blut und Hirnmasse auf dem Boden verteilten, hallten später noch wochenlang durch meine Träume.
    All das zog wortlos zwischen uns vorbei. Wir hatten einander das Leben gerettet; das ist ein Band, das einem anhaftet. Freundschaft mag vergehen, aber hier bleibt immer eine Verpflichtung, dieses Wissen, geschmiedet aus Schrecken, Blut und gemeinsam erlittener Gewalt, das nie vergeht. Nach drei langen Jahren war es noch da, fühlbar und nervenzerrend.
    Ronnie ist eine gescheite Dame. Sie kapierte die verlegene Stille. »Möchte jemand etwas zu trinken?«
    »Nichts

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