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Bittere Pille

Bittere Pille

Titel: Bittere Pille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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komme ich zu dir
zurück und
warte da, bis Stefan kommt.«
    »Du bist ein
Engel.« Heike musste unwillkürlich schmunzeln.
»Aber das wird nicht nötig sein. Ich habe die Bude
verrammelt und schon überall nachgesehen, ich bin alleine.
Lieb gemeint, aber ich komme klar. So lange dauert es bestimmt
nicht mehr, bis Stefan nach Hause kommt. Er muss morgen auch
früh raus, hat ja die Frühsendung.«
    »Wie du meinst.
Nicht, dass mir morgen Klagen zu Ohren kommen.«
    »Nein, dank dir
noch mal. Aber bitte sei du auch vorsichtig.«
    »Ich habe
vorgesorgt, schließlich hänge ich an meinem Leben,
Mädchen.« Er lachte amüsiert. »Schlaf gut und
meld dich, wenn es Neuigkeiten gibt.«
    »Du auch, Kalla.
Bis morgen.«
    Die Kaffeemaschine
röchelte asthmatisch. Heike sprang auf und goss den Kaffee in
einen der großen, bunten Pötte, die im Regal neben dem
Küchenfenster standen. Sie pustete in die Tasse und trank in
kleinen Schlucken. Dann stand sie auf, holte ihre Handtasche und
nahm eine Selbstgebrannte CD-ROM heraus. Kalla hatte ihr eine Kopie
der Daten von Peter Born gebrannt. Sie legte die Silberscheibe in
das Laufwerk des Notebooks ein. Vielleicht sollte sie Ulbricht die
Daten zumailen. Bei ihm waren die Listen sicherlich in guten
Händen. Sofort wählte sie sich per W-Lan ins Internet ein
und rief die überarbeitete Homepage des Wuppertaler
Polizeipräsidiums auf.
    Nachdem sie Ulbrichts
E-Mail-Adresse herausgefunden und ihm die Daten von CD
übertragen hatte, machte sie sich daran, MM Pharma zu googeln.
Und das, was sie in einigen Foren über den
Arzneimittelhersteller las, gefiel ihr ganz und gar
nicht.
    Sie schreckte von der
Arbeit hoch, als das Telefon klingelte. Heike zog das Handy aus der
Tasche hervor und stellte mit einem Blick auf das Display fest,
dass Stefan sie anrief. »Hi«, rief sie überrascht.
»Wo steckst du denn? Ich warte sehnsüchtig. Und ich
habe dir so
viel zu erzählen!«
    »Ich furchte,
das muss warten, Heike.« Er klang ernst, seine Stimme war
belegt.
    »Was ist denn
los mit dir?«
    »Danni wurde
entfuhrt. Und der Entführer hat mich angerufen.«
Stichwortartig berichtete er ihr, was in der Zwischenzeit passiert
war. »Ich werde jetzt mit Ulbricht und Heinrichs losziehen.
Die Fahndung nach dem Wagen läuft - er ist übrigens als
gestohlen gemeldet. Ein dunkler Golf, aber davon gibt es ja
Millionen.«
    »Soll ich
mitkommen?«    
    »Um Gottes
willen, nein«, rief Stefan. »Ich habe schon mit
Engelszungen auf Ulbricht einreden müssen, damit er mich
mitnimmt. Schließlich konnte ich ihn überreden, weil ich
für den Entführer die Kontaktperson bin. Wenn er weitere
Forderungen stellt, werde ich es wohl zuerst erfahren. Bleib du in
Wuppertal und halte die Stellung.«
    »Wird
gemacht.« Heike biss sich auf die Zunge und überlegte,
ob das der richtige Zeitpunkt war, Zweifel anzumelden.
Schließlich rang sie sich doch dazu durch. »Ich hatte
gleich so ein blödes Gefühl«, murmelte sie
leise.
    »Wovon redest
du?«
    »Na ja…
mit dieser Danni. Du kennst sie schon so lange. Natürlich hat
sie dir die geheime Krankenakte zugespielt, aber ich könnte
mir vorstellen, dass sie das getan hat, weil sie dich …
mag.«
    Am anderen Ende der
Leitung kehrte Schweigen ein. Dann seufzte Stefan. »Hör
zu«, sagte er. »Das ist jetzt nicht der Moment, um
über Eifersüchteleien zu diskutieren. Danni weiß
von den Dingen, die in der Klinik vorgehen, sie war bei einem
Eingriff anwesend, bei dem ein Mann starb. Und jetzt ist sie
entführt worden. Das alles vermutlich nur, weil ich meine Nase
in Dinge gesteckt habe, die mich nichts angehen, anstatt gleich zur
Polizei zu gehen. Ich mache mir ehrlich gesagt schwerste
Vorwürfe und bin heilfroh, wenn Danni den ganzen Mist
übersteht. Mach dir einfach keinen Kopf über solche Dinge,
ja?«
    Heike biss sich auf
die Zunge. Sie hatte es gewusst. Aber wie so oft hatte sie ihre
Gefühle nicht im Griff, und Eifersucht konnte ein
schreckliches Gefühl sein, das sich einfach nicht beherrschen
ließ. »Ist gut«, erwiderte sie nach einer kleinen
Ewigkeit. »Pass bloß auf dich auf,
Stefan.«         
    »Versprochen.«
    »Und …
hey, ich liebe dich!« Tränen sammelten sich in Heikes
Augen. Sie war wütend auf sich selbst, dass sie ihm in einem
solchen Moment mit ihren Vorwürfen kommen musste.
    »Ich liebe dich
auch.« Er seufzte. »Ich melde mich, sobald es
Neuigkeiten gibt. Mach dir bitte keine Sorgen. Weder um mich, noch
um Danni, hörst du?«
    »Ist gut.«
Sie

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