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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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Labouchère kommen. Fünfundzwanzig Jahre alt, französische Staatsbürgerin, wohnhaft in Paris. Keinerlei Verdachtsgründe, außer ihre Verbindung mit dem Amerikaner. Der Oberst trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. Wann würde Sabeth Bescheid wissen? Viertel vor vier klopfte es, und der Assistent trat ein. Er hatte die Vergrößerung eines Fotos dabei, sichtlich mit einer versteckten Kamera aufgenommen.
    »Saud Homsi, Handelsattache – sie hat ihn sofort identifiziert.«
    Ardalan musterte seinen Assistenten schweigend und blickte dann wieder auf das Foto. »Es gab keinen Zweifel, überhaupt keinen?« fragte er.
    »Nein«, sagte Sabeth. »Ich habe ihr alle drei Fotos vorgelegt und sie gebeten, auf den zu zeigen, den sie allenfalls wieder erkannte. Sie wies sofort auf Homsi: ›Der Mann ist hier ins Haus gekommen.‹«
    »Handelsattache«, murmelte Ardalan, »meist versteckte sich der Leiter der Spionageabteilung einer Botschaft in der Paßabteilung. Na schön, den werden wir uns vorknöpfen müssen.«
    »Und wie, ohne einen diplomatischen Zwischenfall zu riskieren?«
    Ardalan lehnte sich zurück, er rieb sich mit seiner schmalen Hand die Stirn.
    »Da gibt es nur eine Möglichkeit«, sagte er. »Dazu muß ich mich aber erst vergewissern, daß sie gerechtfertigt ist. Dann hole ich mir die Bewilligung dazu. Vorher müssen wir den Mann Tag und Nacht bewachen.«
    Die Villa stand auf einem Felsen hoch über dem Meer, umgeben von einem kleinen Garten, der an der Uferseite mit einem drei Meter hohen Maschenzaun abgegrenzt war. Das lange, niedrige Gebäude unter Palmenbäumen und riesigen Pinien war an der weißen Vorderfront von Bougainvillea überwachsen.
    Eileen hatte man in ein Zimmer im ersten Stockwerk eingesperrt. Das Fenster ging aufs Meer hinaus. Die Landung auf dem kleinen Rollfeld war entsetzlich gewesen; das Flugzeug holperte und schüttelte herum, und ohne Gurt wäre sie aus dem Sitz geflogen. Sie hatte entsetzt aufgeschrien, der Amerikaner packte sie und zerrte sie aus dem Flugzeug, zitternd und halb betäubt mußte sie mit ihm über das Gras rennen. Sie stolperte mit ihren hochhackigen Schuhen, der Absatz brach ihr ab. Er war sehr grob mit ihr umgegangen, hatte sie in das Auto fast hineingeworfen; der Franzose sprang auf der anderen Seite hinein, und der Fahrer startete sofort. Dann beugte sich der Amerikaner vor und übernahm etwas vom Fahrer. Sie hörte die beiden in einer Sprache, die sie nicht verstand, flüstern. Er lehnte sich wieder zurück und drückte ihr die Pistole in die Seite. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    »Wenn Sie versuchen, irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder sonst etwas Dummes tun, bringe ich Sie um. Sitzen Sie still! Ganz still, verstanden?«
    Ihr »Ja« konnte sie nur noch hauchen. Als sie das Landesinnere verließen und auf die Uferstraße kamen, hatte sie versucht, den Teil der Küste zu identifizieren. Es war sehr warm, und offensichtlich fuhren sie am Mittelmeer entlang. Dann passierten sie einen großen Ferienort. Schirme und Badende am Ufer, auf den Terrassen hübscher Hotels saßen Leute.
    An Ampeln mußten sie mehrmals anhalten. Jedesmal drückte Peters ihr die Pistole fester gegen die Rippen. Auf der linken Seite erkannte sie ein riesiges Hotel. Es war das ›Negresco‹. Zu Anfang ihrer Ehe hatte sie mit Logan zweimal dort gewohnt. Sie fuhren also durch Nizza.
    Etwa zwanzig Minuten später kamen sie in der Villa an. Das riesige Tor öffnete sich, eine palmenbestandene Auffahrt lag dahinter. Als sie stehen blieben, stieg der Franzose zuerst aus. Er streckte sich und gähnte. Peters stupste sie: »Raus!«
    Er hatte die Pistole weggesteckt; als sie draußen stand, glaubte sie einen Moment lang, ohnmächtig zu werden. Sie mußte sich an der Autotür festhalten, der Franzose legte ihr die Hand um die Taille.
    »Kommen Sie doch rein«, sagte er freundlich. Peters stand sofort neben ihm.
    »Lass Sie los«, fuhr er ihn an und nahm Eileen beim Arm.
    Die Villa war kühl und geräumig. Im unteren Stockwerk gab es nur einen einzigen, luxuriös möblierten Raum. Die eine Wand war mit einem abstrakten Gemälde bedeckt. Der Amerikaner führte sie die marmorne Treppe hinauf über den Korridor zu einem kleinen, einfach möblierten Zimmer: Bett, Wäscheschrank und Lehnsessel, weiter nichts. Das Fenster war vergittert. Erst im Zimmer gab er sie frei.
    »Sie bleiben hier drinnen«, befahl er. »Durch die andere Tür dort geht's zum Bad. Machen Sie kein

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