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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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nicht sie selbst. Was ihr da passiert ist, hat seine Spuren hinterlassen. Wir alle merkten die Veränderung.«
    James hatte geschrieben, ob er kommen dürfe. Zu seiner Überraschung rief sie gleich an und lud ihn ein. Weiter hatten sie sich am Telefon nicht unterhalten. In der Klinik war er zweimal gewesen und hatte nichts aus ihr herausgebracht. Es gab ein Geheimnis um sie, das ihn störte. Er blieb vor der Bibliothekstür stehen. »Inwiefern verändert?«
    »Sie lebt ganz in sich selbst«, sagte das Mädchen nachdenklich, »als ob sie auf jemanden warte. Gehen Sie bitte hinein, ich bringe Ihnen dann gleich den Tee.«
    Wie schön sie aussah! Sehr schmal, aber mit strahlenden Augen. Und ehrlich erfreut lächelte Eileen ihm entgegen. Er hielt einen Augenblick lang ihre beiden Hände in den seinen. Sie entzog sie ihm nicht.
    »Lieber James«, sagte sie, »ich freue mich so, dich zu sehen. Setz dich bitte.«
    Dann saßen sie nebeneinander auf dem Sofa. Sie fragte ihn aus, und er beschrieb seinen Abgang von der Imperial. Er arbeite jetzt als Konsulent bei einer Kommerzbank. Die Beschreibung seiner Arbeit machte sie lachen. »Fürs große Geschäft taugst du wohl nicht? Warum bist du nicht ins Außenministerium zurück?«
    »Hat keine Zukunft für mich. Bin lieber ein Neun-bis-Fünf-Uhr-Langweiler wie alle anderen geworden. Wann kommst du wieder nach England?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Sie wandte sich ab und goß ihm Tee ein. »Ich bin so glücklich hier, und Lucie gefällt es auch.«
    »Und Logan?«
    »Ist wahrscheinlich mit seinen Ölfeldern beschäftigt. Du weißt sicher genauso viel Bescheid über ihn wie ich.«
    »Und du gehst nicht mehr zu ihm zurück?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein. Das ist alles vorbei … Hoffentlich heiratet er Janet. Ich habe ihm gesagt, daß er sie sehr schäbig behandelt hat.«
    »Komischerweise scheint sie ihn gar nicht mehr zu wollen. Sie ist auch von der Firma weg.«
    »Das wird ihn trotzdem nicht stören. Er ist keiner, der sich schnell einsam fühlt. Im Grunde braucht er niemanden. Ich habe in der Zeitung viel über ihn gelesen. Den ›Retter des Westens‹ nannten sie ihn – die reinste Cowboy-Publicity.«
    Er legte seine Hand auf die ihre. »Du siehst gut aus. Bridget sagte mir, du hättest dich verändert, und ich machte mir schon Sorgen. Aber sie hat jedenfalls recht; du bist eine andere Frau geworden.«
    »Ich fühle mich auch anders. In diesen drei Wochen ist mir so unendlich viel passiert, das konnte Logan nicht begreifen. Wir würden wieder von vorne anfangen können, meinte er, das gleiche Leben wie zuvor. Ich als Gastgeberin im Haus am Eaton Square, Lucie weiterhin in dieser künstlichen Atmosphäre. Er wäre für sein Geschäft da und ich für ihn.«
    »Und jetzt lebst du für dich selbst, zum erstenmal.«
    »Nicht ganz.« Wieder dieser geheimnisvolle Blick, dieser rätselhafte Zug um ihre Lippen. »Ich habe mich selbst gefunden, als Mensch, und Lucie befreit. Sie hat es herrlich hier. Vater verwöhnt sie und alle anderen auch – mehr als ihr gut tut.«
    »Du willst mir wohl nicht sagen, was zuletzt passiert ist?«
    Eileen wiederholte nochmals, was sie auch der Polizei bereits erklärt hatte. »Ich kann mich nicht erinnern: Die Männer und die Frau hatten einen Streit. Dann kam die Explosion, und ich wachte in der Klinik auf.«
    »Du hast von Arabern gesprochen. Aber der Mann, der dich in die Klinik brachte, war Amerikaner.«
    »Ja, das hat man mir mitgeteilt. Magst du noch Tee?«
    »Wenn du mir doch nur vertrauen wolltest«, meinte James zart. »Sag mir bitte die Wahrheit! Jetzt finden sie ihn ja bestimmt nicht mehr, er ist sicher schon weit weg.«
    Sie gab keine Antwort: hörte nur auf, das Geschirr aufs Tablett zu räumen, und wandte sich ihm voll zu. Saß ganz still da und überließ ihm wieder ihre Hand.
    »Ich liebe dich so sehr«, sagte James, »und ich bin hergekommen, um herauszufinden, ob du dich wirklich von Logan getrennt hast, und um dich daran zu erinnern, was ich in Teheran gesagt habe. Erzähl mir von ihm, Liebste. Vielleicht hilft es uns beiden.«
    »Ich kann es nicht. Ich weiß, daß du um meine Freiheit gekämpft hast, während Logan sich mit dem Öl befasste und einfach hoffte, daß man mich nicht ermorden würde. Während er für sich selbst um Entschuldigung bat, sagte er mir auch, wieviel ich dir verdanke. Soviel möchte ich dir anvertrauen: Es gab einen Mann – aber ich kann nicht darüber sprechen. Nur …«
    James ließ

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