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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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und hob ab. »Ja«, sagte sie, »er ist hier.« Sie legte die Hand auf die Sprechmuschel. »James – er will mit dir reden.«
    »Sag ihm, er soll raufkommen. Er muß ja jetzt die Lage erfahren; schließlich hat er mit Homsi zu tun, während ich in Japan bin.«
    Sie behielt den Hörer in der Hand. »Du willst also trotzdem fliegen?«
    »Ja«, sagte Logan.
    Sie sprach wieder zu James. »Kommen Sie doch zu mir rauf, ins Hotel. Logan möchte sie sehen.« Sie legte auf. »Was wirst du ihm sagen?«
    »Die Wahrheit«, antwortete Logan. »Daß es um Imshan geht und er die Leute hinhalten soll, solange ich weg bin. So was kann man nicht übers Knie brechen, es steht zu viel auf dem Spiel, abgesehen von Eileen.«
    »Und du wirst jetzt schön lieb zu mir sein«, flüsterte Resnais. »Wie zu dem Amerikaner.«
    Sie war so erschrocken, von seinem Überfall, daß er sie falsch einschätzte. Er nahm die Hand von ihrem Mund und riß ihr den dünnen Unterrock entzwei.
    ***

    Madeleine war Peters zum Auto entgegengegangen. Er unterdrückte seine Gereiztheit; sah, wie sie die Schachteln mit den Boutique-Namen betrachtete, und wartete auf einen Kommentar. Aber sie legte nur die Hand auf seinen Arm, und er schüttelte sie nicht ab. Er hatte sich vorgenommen, fair zu sein.
    »Sei nicht mehr böse«, bat sie. »Tut mir leid wegen gestern. Und auch wegen heute. Ich will ja nicht mit dir streiten. Kommst du mit in unser Zimmer? Lass uns Versöhnung feiern.«
    Sie waren zusammen ins Haus gegangen; wie kühl und schattig es hier war!
    »Wir müssen etwas besprechen«, sagte Peters. »Wo ist denn Resnais?«
    »Ich weiß es nicht«, tat sie ahnungslos. »Wahrscheinlich schläft er irgendwo im Schatten.«
    Der Schrei war nur schwach, aber dennoch deutlich genug zu hören; hielt einige Sekunden lang an und brach plötzlich ab. Peters stieß das Mädchen zur Seite und raste die Treppe hinauf. Versuchte, die Tür Eileens aufzustoßen: versperrt! Er trat zurück und warf sich mit dem ganzen Gewicht dagegen, daß das Schloß herausbrach. Er sah, wie Resnais sich vom Bett erhob, und packte ihn, noch ehe der Franzose auf die Füße gekommen war, mit der linken Hand, schlug ihm mit der rechten von der Seite ins Gesicht. Resnais fiel nach hinten auf einen Stuhl, der unter ihm zerbarst. Peters riß ihn wieder hoch. Blut floß aus dem Mund des anderen, die Lippen waren aufgeplatzt. Dann schlug er erneut zu. Zog ihn danach zur Tür, warf ihn den Gang hinaus und rief nach Madeleine; sie kam die Treppe heraufgerannt, er sah ihr Gesicht und wußte, daß sie an der Sache beteiligt war. Als er auf sie zutrat, zuckte sie zurück. »Schaff ihn runter, ehe ich ihn umbringe«, knirschte Peters, stieß die halb kaputte Tür zu und ging zum Bett.
    Noch nie hatte jemand Eileen tätlich angegriffen, sie hatte nie zuvor mit Gewalt Bekanntschaft gemacht. Der Mann war drauf und dran gewesen, sie zu vergewaltigen, hatte ihr alles vom Leib gerissen. Vor Schreck verschwamm ihr alles vor den Augen. Peters beugte sich über sie. Sie erschauerte und schlang dann rein instinktiv die Arme um seinen Hals, klammerte sich hysterisch weinend mit aller Kraft an ihn.
    Er hob sie auf und trug sie in sein eigenes Zimmer. Legte sie aufs Bett und setzte sich daneben; so wartete er geduldig, bis die erste Hysterie abgeklungen war. Er spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte.
    »Schon gut«, sagte er. »Schon gut. Es ist alles wieder vorbei.«
    »Mein Gott«, flüsterte Eileen. »Lassen Sie mich nicht allein … Lassen Sie mich nicht allein!«
    »Tu ich ja gar nicht«, beruhigte er sie. »Sagen Sie mir, was geschehen ist.«
    »Ich habe geschlafen«, stammelte sie, »dann wachte ich auf, und er saß auf meinem Bett. Er legte mir die Hand auf den Mund und fragte, ob ich mit Ihnen schliefe.«
    Sie schloß kurz die Augen, und als sie ihn dann wieder ansah, war es, als erblickte sie Resnais und nicht ihn.
    »Ich schwieg«, flüsterte sie, »aber er wollte eine Bestätigung hören. Tat mir weh. Immer mehr. Meine Brüste … Ich konnte nicht schreien …«
    Peters zog das Bettlaken von ihrem nackten Körper. Ihre kleinen, schöngeformten Brüste begannen, sich von der Misshandlung zu verfärben. Es mußte entsetzlich weh getan haben.
    »Ich sagte einfach nichts«, wiederholte sie. »Ich weigerte mich. Und dann drohte er, wenn ich es Ihnen je erzähle, würde er mich töten. Er wollte mich vergewaltigen …«
    »War Madeleine bei ihm?« fragte Peters. »Oder Achmed?«
    Sie schüttelte den

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