Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersueße Liebe

Bittersueße Liebe

Titel: Bittersueße Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
Vom Netzwerk:
zu entdecken, die Filmausrüstung stand ja noch nicht bereit. Es war einfach nur ein Raum mit viel Blau. Sie kamen durch den Seiteneingang. Am Haupteingang des Raumes stand Mark und redete auf den Wachmann ein. Sonst standen da nur ein kleiner Tisch, auf dem ein unordentlicher Stapel Papier lag, und 3 Stühle.
    „Setzen wir uns. Wenn du möchtest, kannst du ja weiter am Drehbuch arbeiten. Ich hab keine Ahnung, wie lange wir hier heute sitzen, ich sag‘s dir!“, forderte Holly sie auf und zog sie am Ärmel hinter sich her.
    „Kassandra!“, freute sich Mark, wandte sich vom Wachmann ab und kam zu ihnen. Sie setzten sich und Kassandra schielte auf den Stapel Papier.
    „Das sind die Textvorlagen für die Bewerberinnen. Wie läuft das Drehbuch?“, fragte er dann lächelnd. Er hatte sich zwischen die beiden Frauen gesetzt, Holly aber sofort den Rücken zugewendet. Kassandra fummelte ihr Notebook aus der Tasche und rief die Datei auf.
    „Leider erst auf Seite 30 angekommen. Aber ich geb‘ mir Mühe!“, versprach sie und drehte ihm den Bildschirm hin. Er beugte sich noch weiter zu ihr herüber und studierte den Text eingehend. Jetzt war er so nah, dass Kassandra seinen Geruch wahrnehmen konnte. Sie schloss kurz die Augen. Er roch so angenehm. War das ein Deo? Konnte jemand so dermaßen gut riechen, ohne nachzuhelfen? Etwas herb, aber gleichzeitig so hypnotisierend süßlich. Einfach angenehm. Ihr Herz pochte heftiger und Kassandra hatte Angst, dass er es hören könnte. Also machte sie die Augen wieder auf und lehnte sich ein Stück zurück.
    „Hast du mir überhaupt zugehört?“, fragte Mark und schaute sie leicht verwirrt an.
    „Oh, ja klar!“, sagte Kassandra, nahm das Notebook wieder zu sich und fing an zu tippen.
    „Und was willst denn jetzt auf deine Pizza? Geht‘s dir gut?“ Verdammt, soviel zur einfach-Ja-sagen-und-hoffen,-dass-es-keine-Frage-war-Taktik. Jetzt wurde sie auch noch rot. Super. Sie benahm sich wie eine verknallte 13-Jährige.
    „Schinken, Salami und extra Käse, bitte. Puh, ist euch auch so heiß hier?“, versuchte sie die Situation zu retten.
    „Vielleicht hast du Fieber“, sagte Mark besorgt und wollte ihr die Hand in den Nacken legen. Genau in dem Moment, wo sich ihre Blicke trafen, ging die Tür auf.
    „Die erste Kandidatin!“, sagte der Wachmann und eine junge Frau betrat den Raum. Kaum war sie durch die Tür durch, knallte der Wachmann diese wieder in Schloss. Verunsichert blieb sie stehen.
    „Also so wird das schon mal gar nix, junge Dame. Herkommen, sonst kann ich dich weder sehen noch verstehen!“, fuhr Mark sie in strengem Ton an. Man sah richtig, wie das Mädchen ein paar Zentimeter kleiner wurde, bevor es näher kam.
    „Verunsicherter Gang, bekommst den Mund nicht auf, geh wieder. Brauchst nicht vorsprechen, geh einfach wieder. So was brauchen wir hier nicht!“ Das Mädchen machte den Mund auf, doch schloss ihn gleich wieder. Schniefend ging sie zurück zur Tür und heulte los, als sich diese wieder hinter ihr schloss. Während Holly kicherte, schaute Kassandra Mark aus großen Augen an.
    „Aber die hat doch noch gar nichts gesagt gehabt! Das fand ich jetzt nicht ok von dir“, sagte sie dann.
    „Na, wenn jemand beim Reinkommen schon den Mund nicht aufbekommt, wird das nichts. Schauspielern ist eine Kunst. Überzeugt von sich selbst muss man sein! Solche Mädchen sind‘s, die eine Rolle bekommen und anschließend in Drogen versinken, weil sie mit dem Druck und den Ansprüchen nicht klarkommen. Dann verpass ich ihnen doch lieber gleich ne kalte Dusche!“, erklärte er, holte sein Handy aus der Hosentasche und bestellte ohne weitere Worte die Pizzen.
     
    Eine ganze Weile betrat niemand den Raum, abgesehen vom Pizzaboten. Während sich Holly zurückgelehnt hatte und mit ihrem Smartphone spielte, war Kassandra dabei, abwechselnd in ihrem Buch zu lesen und weiter am Drehbuch zu arbeiten. Mark hatte seine Pizza inzwischen verzehrt und lief gelangweilt im Raum auf und ab. Irgendwie hatte Kassandra sich so ein Casting interessanter und aufregender vorgestellt. Als endlich wieder jemand eintrat, schaute sie freudig auf. Die Frau musste Mitte 20 sein, war groß, schlank und hatte wundervolles schwarzes Haar. Von der üppigen Oberweite mal ganz zu schweigen. Das war schon mal sehr gut. Die Fantasywelt liebte attraktive Frauen, diese war eindeutig eine.
    „Hi, ich bin Amalia. Ich bin 26 Jahre alt und habe an der Schauspielschule in Hamburg Filmschauspielerei studiert.

Weitere Kostenlose Bücher