Bittersueße Liebe
Gebäude, den rechten Gang runter und dann dritte Tür links“, forderte Mark sie auf zu gehen. Dann gingen er und Timo ins Gebäude.
Enttäuscht schaute Kassandra ihnen nach. Das war wohl nix.
„Ah, ich sehe schon, was hier vorgeht!“, sagte Holly kichernd.
„Ups, du bist ja auch noch da“, stellte Kassandra fest und wurde rot. Das hatte ihr noch gefehlt, dass jemand dahinter kam, was bei ihr wirklich los war. Holly grinste sie verschwörerisch an und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Jaja, der gute Mark mit seinen schönen Bernsteinaugen. Weißt du was, ich kenn dich zwar nicht, aber wir beide gehen jetzt schön was trinken und dabei geb ich dir mal ein paar Tipps. Ich kannte Mark schon, da hat er grade seine erste große Rolle gehabt. Glaub mir, ich kann dir da so einiges erzählen! Er wird dir ja garantiert ne Liste gegeben haben, die reicht mir. Ich hab dein Buch auch gelesen, ich hab soweit alles im Kopf!“, schlug Holly vor und zog Kassandra mit sich mit.
Holly hatte Kassandra in eine abgelegene Bubble-Tea Bar geschleift. Während Holly genüsslich die bunten Kügelchen durch den Strohhalm saugte, die beim Draufbeißen zerplatzen, schaute Kassandra ihre Mischung aus Schwarztee, Milch und Zuckersirup misstrauisch an.
„Also, bevor du mich fragst, warum ich hier mit dir sitze, ich HASSE Sarah. Weißt du, warum er überhaupt mit ihr geschlafen hat? Dieses Miststück von Frau, ich sag‘s dir. Ein verrücktes Fangirl war sie, nichts weiter! Hat ihm in seiner Stammkneipe aufgelauert, ihm ein Getränk ausgegeben und ihm was reingetan. Streitet sie zwar ab, aber außer ihr hatte keiner einen Nutzen davon. Anders kann‘s gar nicht gewesen sein, ich sag‘s dir!“, plapperte Holly los.
Ich sag‘s dir schien irgendwie ihr Lieblingssatz zu sein.
„Also, dass Mark unglücklich verheiratet ist, weiß ich schon aus dem Internet. Aber wie kann ich‘s schaffen, dass er mich mehr beachtet? Hab ich überhaupt ne Chance?“, fragte Kassandra nervös.
„Oh, er beachtet dich schon, ich sag‘s dir! Ich würde deine Chance schon fast als gigantisch einstufen! Die roten Klamotten und das Parfum sind ein guter Anfang, aber eben nur ein Anfang. Einfach so wird er jedes Gespräch über Privates verweigern, ich sag‘s dir. Zumindest während der Arbeit. Arbeit ist für ihn Arbeit. Du musst ihn dir schnappen, wenn gerade keine Arbeit da ist. Zum Beispiel nach dem Casting. Er wird ja garantiert aus dem Hinterausgang verschwinden wollen, das ist der ideale Zeitpunkt. Frag ihn einfach, ob er mit dir ein paar Bloody Marys trinken geht. Ich finde die Dinger zwar absolut widerlich, aber er steht drauf. Spätestens nach ‘m Dritten redet er ganz von alleine über sein Privatleben. Und lass ihn immer schön ausreden, er hasst es, unterbrochen zu werden. Ich sag‘s dir, das wird was zwischen euch! Trinkst du das noch?“, wechselte Holly plötzlich das Thema und griff sich ohne eine Antwort abzuwarten Kassandras Bubble-Tea.
„Wenn meine Chancen so gigantisch sind, warum ist es dann so schwer, an ihn ranzukommen?“, fragte Kassandra irritiert nach.
„Kessi, Schätzchen. Ob unglücklich oder nicht, der gute Mark ist verheiratet. Außerdem hab ich dir doch vorhin schon erklärt, wie unglaublich mies ihn Sarah damals gelinkt hat! Glaubst du, er vertraut noch irgendjemandem? Zu dir mag er ja immer freundlich sein, aber warte mal das Casting ab. Weißt du, zu wem er freundlich ist? Zu seiner Familie und zu seinen Kollegen. Das war‘s. Presse, Fans, kannst du vergessen, ich sag‘s dir! Schau dir einfach an, wie er morgen die Mädels beim Casting behandelt. Dann verstehst du schon, warum ich deine Chancen als gigantisch einstufe. Ach ja, ein Tipp noch; wenn ihr euch über private Dinge unterhaltet, stimm‘ ihm nicht immer zu. Diskutier‘ mit ihm, er steht auf Diskussionen!“, fuhr Holly fort.
„Eine Frage hätte ich aber noch, dann gehe ich zurück zum Studio und schau dem Timo über die Schulter“, sagte Kassandra.
Holly starrte kurz enttäuscht auf die beiden leeren Becher, dann schaute sie Kassandra fragend an. Diese lehnte sich über den Tisch näher an Holly heran
„Sicherlich keine feine Sache, was die gute Sarah da gemacht hat. Aber sie gleich dafür hassen? Was lief denn da, dass sich HASS entwickeln konnte?“, fragte sie leise.
Holly wurde rot und trommelte unruhig mit den Fingern auf dem Tisch herum.
„Ich war schon als Requisiteurin bei seinem ersten Film dabei. Mark war so jung und so
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