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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Nicky mitgenommen . Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, mit wurde fast übel. Helen hatte seine Tochter mitgenommen. Seine Faeling tochter. Kacke. Kein Wunder, dass er so außer sich war. Auch mir traten nun die Tränen in die Augen. Helen war mir egal, Finn dagegen nicht. Ich sank auf die Knie und schlang meine Arme um ihn. »Wir finden sie, Finn«, versicherte ich ihm inbrünstig und spürte das panische Hämmern seines Herzens an meiner Wange. »Wir finden deine Nicky.«
    »Einer von den Blutegeln hat sie, Gen«, sagte er mit derselben tonlosen Stimme. Seine Arme erdrückten mich fast. Ich sagte ihm nicht, dass Mad Max’ Sohn vielleicht ein Mensch war; es spielte keine Rolle, er war trotzdem ein Killer. »Er hat sie seit vier Tagen …« Seine Stimme brach ab, er erschauderte. Ich wusste, dass er daran dachte, wie er von einer überambitionierten Vampirin gefoltert worden war – und er war nur einen Tag lang in ihren Händen gewesen, bevor Hugh ihren Schädel zertrümmert hatte, wie ein weiches Ei. Es zerriss mir fast das Herz – Finn, Nicky … Ich beschloss, alles zu tun, was in meiner Macht stand, um sie und die anderen Faelinge zu retten.
    » Vier Tage! Bei den Göttern, Gen, ich hätte sie zwingen sollen, bei der Herde zu bleiben, ich hätte …« Angst und Schuldgefühle schnürten ihm die Kehle zu. Er hatte sein Kind nicht gut genug beschützt.
    Ich umarmte ihn fester. »Es ist nicht deine Schuld, Finn.«
    »Verzeih, Gen.« Er schob mich ein wenig zurück, um mich ansehen zu können. »Ich weiß, ich sollte dir raten, dich von den Blutsaugern fernzuhalten, aber ich bitte dich … nein, ich flehe dich an, tu alles, was du kannst, um Nicky zu retten.«
    Meine Kehle war wie zugeschnürt. »Das verspreche ich dir.«
    »Was immer sie wollen, was immer nötig ist, Gen«, flüsterte er wild, »ich werde es tun. Für Nicky.«
    Ich war auf dem Nachhauseweg. Hugh hatte mir eine Eskorte von zwei uniformierten Trollen mitgegeben: Constable Taegrin, auf dessen poliertem, mit Goldglimmer gesprenkeltem schwarzem Gesicht ein unbekümmertes Lächeln lag, und den beigescheckigen Constable Lamber, dessen sorgenvolle Miene rissig und zerklüftet vom Alter war. Trolle sind, ebenso wie Kobolde, immun gegen die Gedankenmanipulationen von Vampiren, doch im Gegensatz zu Kobolden können sie Magie nicht fühlen. Aber das mussten sie auch gar nicht. Magie war nicht das Problem.
    Und Malik selbst wohl auch nicht, hatte ich das Gefühl. Zumindest nicht so, wie Hugh es befürchtete.
    »Bitte sei vorsichtig, Genny, ja?«, hatte Hugh mich auf seine väterliche Art gebeten. »Und lass dir eines raten: Ich weiß, das mit Finn und seiner Tochter ist schlimm, aber du solltest dich davon nicht zu sehr beeinflussen lassen, okay?«
    Ich versprach es ihm.
    »Es wird sowieso bis zum Einbruch des Abends dauern, bis wir hier alles fertig haben, du brauchst also nichts zu übereilen, ja? Sei auf der Hut. Und lass dich nicht von Malik al Khan zu etwas überreden, was du nicht willst.«
    Ich wusste, was er meinte. Er fürchtete, Malik würde Blut und Sex von mir verlangen, weil Vamps das nun mal tun. Ich dagegen war gar nicht so sicher. Malik war diesbezüglich immer überraschend zurückhaltend gewesen, etwas, das ich nun auf seinen Deal mit Tavish zurückzuführen geneigt war. Wie auch immer: Ich machte mir deswegen sowieso keine Sorgen. Ich hatte Maliks Schutz akzeptiert; es war klar, dass Blut und Sex irgendwann ins Spiel kommen würden. Und wenn ich ehrlich war, wünschte ich mir das sogar – zumindest ein Teil von mir, der nicht denkende Teil, der fühlende Teil, der geradezu danach lechzte … Außerdem war ich sowieso entschlossen, alles zu tun, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Und dazu gehörte zunächst mal das Erklimmen von fünf Stockwerken.
    Als wir oben angelangt waren, sank ich keuchend an meine Haustür. »Geht schon«, beantwortete ich Constable Taegrins besorgte Frage.
    Taegrins Miene verriet, dass er mir nicht ganz glaubte (die beiden Trolle hatten die fünf Stockwerke wie Profis bewältigt, aber sie waren ja auch nicht am Vortag von einem Vamp im Blutrausch durch die Mangel gedreht worden). Taegrin nickte jedoch, als ich wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, und die beiden Trolle folgten mir in mein kleines Reich.
    Ein kalter Wind pfiff durch die Wohnung. Das Schlafzimmerfenster musste offen sein, obwohl ich ganz sicher wusste, dass ich es zugemacht und sogar den schweren Kleiderschrank davorgewuchtet hatte. Aha,

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