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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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er jetzt sein muss. Ich wollte nachschlagen, wann Kinderrutschen erfunden worden sind, bin aber noch nicht dazu gekommen.«
    »Ich denke, da kann ich helfen.« Die Polizeibeamtin blickte lächelnd von ihrem Laptop auf. »Nach Ihren Beschreibungen würde ich schätzen, dass der Junge jetzt Mitte zwanzig, Anfang dreißig sein muss, Genny.« Sie lächelte mich an. »Aber nicht die Rutsche war der entscheidende Hinweis – die gibt es schon viel länger –, sondern die Spielplatzbeleuchtung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Halogenscheinwerfer waren, und das engt den möglichen Zeitraum ein.«
    »Mitte zwanzig …?«, fragte ich stirnrunzelnd. »Was heißt, dass er längst volljährig ist und gehen kann, wohin er will. Ich bin sicher, dass Mad Max versucht haben wird, ihn an sich zu ziehen. Vielleicht wohnt er ja jetzt bei ihm.« Ich ließ die bekannten Gesichter aus dem Coffin Club an mir vorbeiziehen – und traf sogleich ins Schwarze. »Gareth Wilson!«, rief ich aus, »der Tagesmanager des Clubs – er ist im richtigen Alter und außerdem von Natur aus blond wie Maxim.«
    »Prüfen Sie das bitte in unseren Unterlagen nach, Constable«, bat Hugh die Polizeibeamtin, »aber nehmen Sie keinen Kontakt mit dem Club auf, bevor ich grünes Licht gebe. Ich weiß, es sind noch fünf Stunden bis Sonnenuntergang, aber so, wie’s aussieht, ist Maxim in der Lage, sich in seiner Hundegestalt auch tagsüber frei zu bewegen.« Hugh musterte seinen dicken Troll-Kuli, als würde er darin sämtliche Antworten finden, dann blickte er mich mit seinen grauen Augen ernst an. »Maxim wird höchstwahrscheinlich nicht sehr kooperativ sein, sollte sein Sohn tatsächlich in diese Faelingmorde verwickelt sein, Genny. Ich denke, es wäre besser, wenn wir uns zunächst einmal diskret an den Oligarchen selbst wenden würden. Ich möchte Maxim und seinen Sohn schließlich nicht vorzeitig warnen und riskieren, dass sie uns entwischen.« Er schaute mich fragend an. »Ich weiß, wir haben noch nicht über deine Verbindung mit Malik al Khan geredet, Genny« – kein Wunder, Hugh sorgte sich deswegen wie eine Glucke – »aber hast du eine Möglichkeit, ihn zu kontaktieren, ohne über die offiziellen Kanäle zu gehen?«
    »Ich hab sogar noch was viel Besseres.« Ich verzog das Gesicht und erzählte Hugh von dem in meinem Schlafzimmer eingesperrten Malik. Hugh hatte recht. Der logische Weg, an Mad Max heranzukommen, war über den Oligarchen. Malik konnte Mad Max dazu zwingen, mit uns zu »kooperieren«. Maliks Kooperation dagegen war alles andere als selbstverständlich.
    Zum einen schuldete Mad Max Malik nicht den Treueeid, und zweitens: Wenn keine Menschen von außen in den Fall verwickelt waren, oblag die Justiz den Vampiren selbst. Wenn Mad Max (ein Vampir) und Helen (eine Hexe) tatsächlich irgendwie miteinander zu tun hatten, so verstieß dies gegen die jahrhundertealte Détente zwischen den beiden Rassen. Und dann war noch der dritte Faktor: Malik hatte die Londoner Fae unter seinen Schutz genommen. Wenn Mad Max also wie auch immer in diese Geschehnisse verwickelt war – selbst wenn sein Sohn ein Mensch sein sollte –, so stellte dies eine Herausforderung von Maliks Autorität als Oligarchen dar. Malik hätte demnach durchaus das Recht – um Konflikte mit dem Hexenrat und den anderen Vampir-Clans zu vermeiden –, Mad Max die Gabe zu entziehen, will heißen, ihm den Kopf abzureißen und seine Asche in alle Winde zu zerstreuen.
    Hinzu kam, dass Malik bei unserem Post-Coffin-Club-Bett-Tratsch nicht gerade auskunftsfreudig gewesen war. Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er eine Einmischung meinerseits nicht wünschte – ihn also zu bitten , uns zu helfen, würde wohl kaum funktionieren. Wir würden ihn schon irgendwie zwingen müssen. Ich hatte eine Idee … eine Idee, die gleichzeitig mein kleines Autoritätsproblem mit dem schönen, diktatorischen Vampir lösen könnte.
    »Ich denke, ich kann Malik dazu bewegen, mit uns zu kooperieren«, erklärte ich Hugh, »aber dazu brauche ich deine Hilfe.« Dann erklärte ich ihm, was ich vorhatte, erläuterte den Fehler in seinem Doppelgänger-Plan und wie er sich beheben ließ. Nach vielem Hin und Her (und einigem Aufwirbeln von rosa Staub) einigten wir uns schließlich auf einen Masterplan, einen Plan, der sicherstellte, dass Malik uns, beziehungsweise die Polizei, in seiner Eigenschaft als Oligarch von London unterstützen würde, dass der Doppelgänger-Plan auch ohne irgendwelche

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