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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Telefonzelle und eines roten Londoner Doppeldeckerbusses, beide aus emailliertem Gold. Die Telefonzelle war vollkommen zerdrückt, was mich, wie ich vermutete, davon abhalten sollte, mit jemandem außerhalb von London zu kommunizieren. Dem Bus dagegen fehlten die Reifen, wahrscheinlich, damit ich die Hauptstadt nicht verlassen konnte – oder gegen meinen Willen entführt werde. Der dritte Anhänger war ein Spinnrad – war ja wohl klar, wofür das war. Dank Finns Kuss war es jetzt immerhin zerbrochen. Der vierte war ein drei Millimeter langes Miniaturschwert, ganz aus Obsidian und so perfekt gefertigt, wie es nur die Zwerge aus dem Norden fertigbrachten. Der fünfte und sechste Anhänger waren goldene Eier mit feinen Rissen wie altes chinesisches Porzellan und ein Goldkreuz. Keine Ahnung, wozu die dienten. Und der letzte Anhänger schließlich war ein Miniaturring aus Platin mit einem halbmondförmigen schwarzen Edelstein.
    Maliks Ring.
    Das wusste ich nicht nur deshalb, weil ich ihn wiedererkannte, sondern auch, weil mich bei der bloßen Berührung des Rings eine unerschütterliche Überzeugung durchdrang, von wem er stammte und wofür er da war – ihn zu kontaktieren, natürlich. Verdammter Vamp mit seinem Vamp-Mojo.
    »Hätte ich mir ja denken können, dass die zwei unter einer Decke stecken«, sagte ich vorwurfsvoll zu dem Ring. »Einer schlimmer als der andere, überbeschützende, intrigante Bastarde.« Wäre nicht das erste Mal, dass sich die beiden zusammentaten, um »die Sidhe zu beschützen«. »Die Frage ist, soll ich dich aktivieren, oder nicht?«
    Ich trommelte nachdenklich mit den Fingerspitzen auf mein Knie. Das Schlimmste, was mir passieren konnte, war, dass ich von dem Schockzauber in den Handschellen eins über die Rübe bekäme. Das Beste …
    »Verdammt noch mal, dieses ganze Schlamassel muss doch auch was Gutes haben!«
    Ich konzentrierte mich und strich mit der Fingerspitze über die Klinge des winzigen schwarzen Schwerts. Sie war so scharf, dass ich den Schnitt gar nicht spürte. Verblüfft schaute ich auf den Blutstropfen, der hervorquoll.
    Er zitterte vor Magie.
    Bevor ich es mir anders überlegen konnte – und bevor sich die Zauber in den Handschellen aktivieren konnten –, wischte ich das Blut auf den Ring. Er löste sich von dem Armband ab, fiel in meine Handfläche und wurde dort so groß, dass ich ihn auf den Finger streifen konnte.
    »Na, noch bin ich in Kansas«, murmelte ich. Und dann verschwamm alles vor meinen Augen.

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    9. K apitel
    U nd jetzt? Ich stand auf einmal vor einem großen Doppelportal. Der Eingang schien viktorianisch zu sein. Weiße Kassettentür, himmelblauer Rahmen. Die Farbe sah so frisch aus, dass ich sie vorsichtig berührte, um mich davon zu überzeugen, dass sie trocken war – und dass die Tür wirklich existierte. Die Farbe war trocken, und die Tür fühlte sich an wie eine ganz normale Tür. Es gab weder eine Klinke noch einen Türknauf, nur eine Metallplatte wie bei einer Schwingtür, um sie aufzustoßen. Neugierig schaute ich mich um. Ich stand auf einer kleinen, quadratischen Plattform. Hinter mir wies ein großer grüner Pfeil eine breite Betontreppe hinab. Glücklicherweise stank es in dem schlecht beleuchteten Treppenhaus nicht nach Katzenpisse wie sonst meist an solchen Orten. Komisch war nur, dass ich Jeans und eines unserer neongrünen Firmen-T-Shirts trug, mit dem Spellcrackers-Logo. Die zogen wir immer dann an, wenn wir im Außeneinsatz waren, damit man uns nicht übersehen konnte. Schuhe hatte ich keine an, und meine Füße waren eiskalt. Der Betonboden war nicht gerade warm.
    Maliks Ring sollte mir helfen, mich mit ihm in Verbindung zu setzen. Ich hatte eher so etwas wie das magische Äquivalent eines Telefonats erwartet – seine Stimme mit ihrem etwas fremden Akzent in meinem Kopf, oder so was in der Art. Stattdessen stand ich nun hier, an diesem Ort, vor dieser blauweißen Tür.
    Nun, Kansas war das nicht. Aber das Land jenseits des Regenbogens ebenso wenig. Ich holte tief Luft. »Genug gezögert. Mal sehen, wo du hinführst.«
    Ich stieß den rechten Türflügel auf. Er ließ sich leicht, aber langsam öffnen und ohne das unheimliche Knarren, das ich erwartet hatte. Jenseits lag ein langer, etwa drei Meter breiter Korridor. Die Wände dieses Korridors bestanden aus sich kreuzenden Stahlstreben. Die Rauten, die diese Streben bildeten, waren verglast und gaben einen fantastischen Blick auf die untergehende Sonne frei, die den

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