Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
suchte, dann stand Tavish – dieser intrigante, überbeschützende, arrogante, faszinierende, charmante, jahrhundertealte Kelpie (und außerdem so was wie mein Ex) – ganz oben auf meiner Liste. Aber wenn ich nach einem »Prinzen« suchte, der mich mit einem Kuss erlöste, dann lag ich mit Finn goldrichtig. Trotzdem barg es Risiken. Unsere Magie könnte meine Libido außer Kontrolle geraten lassen.
    Kacke. Egal, was ich tat … Aber immerhin hatte ich bei Finn die Chance, die Sache vielleicht doch unter Kontrolle halten zu können.
    Meine Entscheidung war gefällt. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und nahm Finns Gesicht zwischen beide Hände. Seine Haut fühlte sich warm und fest an. Schon spürte ich, wie meine Magie in mir aufflackerte, sich wie ein goldener Flächenbrand zwischen uns ausbreitete. Er riss überrascht die Augen auf; in deren moosgrünen Tiefen regte sich ein goldenes Funkeln. Seine Hände packten meine Schultern unwillkürlich fester. Ich zog ihn behutsam zu mir herab, gab ihm jede Chance, »nein« zu sagen. Aber er tat es nicht. Unsere Lippen trafen sich zu einem sanften Kuss, ein Kuss, der in mich einsickerte wie geschmolzenes Gold. Mir wurde ganz warm im Bauch. Und auch weiter unten. Mein Gott, ich hatte ganz vergessen, wie gut er schmeckte, nach reifen, süßen Beeren. Ich erbebte vor Lust. Frustration keimte in mir auf. Ich wollte ihn, ja, ich wollte ihn. Aber das durfte nichts zwischen uns ändern. Ich durfte ihm nichts vormachen: Dieser Kuss war nur ein Mittel zum Zweck.
    Ich wich weit genug zurück, um ihn ansehen zu können. »Sorry«, murmelte ich und ließ meine Hände sinken, »das hätte ich nicht tun dürfen.«
    »He, kein Grund zur Entschuldigung«, sagte er leise. Dann verzog er den Mundwinkel, was ihm einen schelmischen Ausdruck verlieh. »Kannst ja nichts dafür. Ich bin schließlich unwiderstehlich.«
    Ich riss verblüfft die Augen auf.
    Er wackelte mit den Augenbrauen. »Ich bin ein Sexgott, schon vergessen?«
    Mein Mund klappte auf. »Flirtest du etwa mit mir?«
    »Nicht gut genug, wie’s scheint, wenn du erst fragen musst.«
    Eine unsichtbare Barriere, von der ich gar nicht gemerkt hatte, dass sie zwischen uns stand, fiel in sich zusammen. Auf einmal war es wieder wie früher, als wir uns kennengelernt hatten, als ich in der Firma zu arbeiten anfing, bevor alles ernst wurde, bevor Vampire, böse Zauberer und Flüche zwischen uns kamen, als Finn vor allem lebenslustig, frech und neugierig war. Meine Kehle war auf einmal wie zugeschnürt. Er hatte mir gefehlt, dieser Finn. Und jetzt schien es, als könnte ich ihn wiederhaben.
    Mir wurde leicht ums Herz, und ich musste unwillkürlich grinsen. »Unwiderstehlich?«, schnaubte ich und piekste ihm meinen Finger in die Brust. »Träum ruhig weiter.«
    Seine Augen glitzerten schelmisch. »Meine Träume. Meine Regeln. Ich kann mich mit dem Sexgott-Image gut abfinden.«
    Ich lachte. »Dann träum ruhig weiter! Vielleicht erreichst du ja was – im nächsten Jahrhundert oder so.«
    Er schlug dramatisch mit der Hand auf seine Brust. »Ihr schändet meinen Ruf, Mylady. Ich fordere Satisfaktion.«
    »Keine Chance«, schnaubte ich, »du bist auf der Verliererspur.«
    Er setzte eine hoffnungsvolle Armesündermiene auf. »Na ja, ich glaube, ich könnte mich erst mal damit abfinden, dass wir wieder zum Schmusestadium zurückkehren. Ich glaube, ich hätte da ein wenig Zeit, und zwar« – er tat, als müsse er auf seine Uhr sehen; seine weißen Zähne blitzten in seinem gebräunten Gesicht – »in ungefähr dreißig Sekunden. Aber es ist ein einmaliges Sonderangebot, also greif zu, solange ich noch heiß bin.«
    Ich verdrehte die Augen, doch dann spürte ich, wie sich die Dornen in meine Schulter bohrten, und kehrte prompt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Seufzend hielt ich meinen Arm hoch wie ein Schüler in der Schule. »Gilt dieses Angebot auch für einen Dornröschenzauber?«
    Finn erstarrte. Seine Brauen zogen sich zusammen, er nahm mein Handgelenk und musterte es genauer. In seiner Wange zuckte ein Muskel, dann seufzte er und sagte, fast wie zu sich selbst: »Nun ja, das erklärt so einiges.«
    »Allerdings«, stimmte ich ihm zu. »Und ein gewisser Kelpie wird noch bereuen, dass er mir je begegnet ist. Was hältst du von Gremlins in seinen Computern? Oder Wasserlinsen in seinem See?«
    »Autsch.« Finn zuckte zusammen. »Erinnere mich daran, dir nie in die Quere zu kommen. Aber, he, wenn du Hilfe brauchst, ich bin dein

Weitere Kostenlose Bücher