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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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wolkenverhangenen Himmel golden erglühen ließ. Das erinnerte mich unwillkürlich an Tavishs Gemälde, die denen von Turner ähnelten. Ich runzelte die Stirn. Dieser Korridor kam mir bekannt vor … Dann fiel der Groschen: Ich befand mich oben auf einem der hohen Laufgänge der Tower Bridge.
    Über diesen und auch den anderen sechzig Meter langen Korridor hatte ich allein im letzten Monat fünf – oder war es sechs – Mal Gremlins gejagt. Diese fiesen kleinen Kerle konnten es nicht lassen, im Maschinenraum der Brücke herumzupfuschen. Spellcrackers.com hatte – leider, muss ich nun sagen – einen Vertrag mit dem Brückenmanagement, der uns das Exklusivrecht gab, diese Biester zu vertreiben … was viel leichter gesagt als getan ist. Im Moment jedoch war der Laufgang leer, das heißt bis auf die einsame Gestalt in der Mitte, die auf die Themse hinunterschaute.
    Malik al Khan.
    Ich schritt langsam auf ihn zu. Meine bloßen Füße machten auf der rauen blauen Auslegware kein Geräusch. Immerhin war der Teppich wärmer als der nackte Betonboden draußen. Als ich näher kam, wandte er mir sein undurchdringliches Gesicht zu. Ich blieb unwillkürlich stehen. Ich hatte ganz vergessen, wie schön, wie perfekt er war: ein bleiches, ovales Gesicht, schwarze Mandelaugen, die seine arabische Herkunft verrieten, seidige schwarze Haare, die ihm bis zu dem markanten Kinn reichten … Ich musste unwillkürlich daran denken, wie er während der Dämonenattacke an Halloween dagelegen hatte, still und wehrlos. Mein Herz krampfte sich zusammen. Fast hätte ich auch ihn verloren … Es erschreckte mich, dass mir das so viel ausmachte. Schutzsuchend umklammerte ich Graces Medaillon und machte ein finsteres Gesicht, um mir nichts von meinen Gefühlen anmerken zu lassen.
    Sicher, er sah blendend aus, und man musste schon mehr als tot sein, um sich nicht in ihn zu verknallen. Außerdem war er gekommen, als ich ihn um Hilfe bat, und das allein schon sicherte ihm meine Dankbarkeit – und einen Platz in meinem Herzen. Aber mich deswegen gleich in diesen schönen, arroganten, enervierenden, überbeschützenden Vampir zu verlieben – nein das kam nicht infrage. Er mochte ja ein guter Kerl sein – für einen Vampir –, aber Vampire halten nichts von einer gleichberechtigten Partnerschaft, sie stehen mehr auf die Herr-Sklave-Beziehung. Es machte mir zwar nichts aus, dass die anderen Vamps mich für Maliks »Eigentum« hielten, aber tatsächlich die Trophy-Sidhe/Arm-Candy für ihn zu spielen – egal, wie heiß seine Arme auch sein mochten (und der Rest von ihm) –, dazu war ich nicht bereit.
    Ich ließ das Medaillon los und ging ruhig auf ihn zu. In einem Abstand, der gerade groß genug war, dass er mich nicht berühren konnte, blieb ich vor ihm stehen – obwohl ich zu gerne noch einen Schritt näher gekommen wäre. Ich hielt meine linke Hand hoch, an der Maliks Ring steckte, und wackelte mit den Fingern. »Bin ich jetzt eine Braut Draculas? Falls ja, hab ich jedenfalls die falschen Klamotten an.«
    »Guten Abend, Genevieve.« In Maliks Augen glomm es rot auf, ein stecknadelgroßer Punkt. Zorn? Oder etwas anderes? Eine warme Brise strich wie Seide über mich hinweg. Aha, er benutzte sein Mesmer , um auf meine Sinne einzuwirken. Ich entspannte mich gegen meinen Willen.
    »Der Ring ist lediglich ein Leiter, und deine Sachen habe ich ausgesucht, weil ich weiß, dass du sie kürzlich getragen hast. Vertraute Kleidung hilft, die Traumlandschaft zu akzeptieren.«
    Aha. Also doch ein Traum und kein Gefängnisausbruch. Wäre ja zu schön gewesen.
    Sein Outfit war mir ebenfalls vertraut: einfaches schwarzes T-Shirt und schwarze Jeans. Das eng anliegende T-Shirt hob seinen muskulösen, perfekt durchtrainierten Körper hervor – er hatte sich gründlich vorbereitet, bevor er die »Gabe« akzeptiert hatte (ein Dasein als Vampir). Jetzt spielte körperliche Fitness natürlich keine Rolle mehr für ihn, jetzt besaß er ganz andere Kräfte. Aber die Muckis würden ihm trotzdem auf immer erhalten bleiben, da er ja nicht alterte und sich auch sonst nicht veränderte – zumindest physisch nicht. Auf Bodybuilding oder Joggen konnte er jetzt verzichten, der Glückliche. Trotzdem, ich hatte mich oft gefragt, woher er die Muskeln hatte. Zusammen mit der Tatsache, dass er einen peinlichen Ordnungssinn besaß, vermutete ich, dass er in seinem früheren Leben wohl so etwas wie ein Soldat gewesen sein musste. Ich schaute nach unten. Auch er war barfuß.
    »Wieso

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