Bittersueße Sehnsucht
Lasagne.“
„Okay, danke Paps. Ich gehe erstmal kurz duschen“, erwiderte ich schnell und wandte mich zum gehen.
Im Bad schälte ich mich aus meinen Klamotten von letzter Nacht und warf sie in den Wäschekorb. Die warme Dusche belebte meinen durchgefrorenen Körper wieder etwas. Ich hatte die Kälte doch etwas unterschätzt, als ich mich ohne Schal und Mütze und mit den - nicht wintertauglichen - Schuhen auf den Weg nach Hause gemacht hatte. Als ich mich abgetrocknet hatte, schlüpfte ich in meinen Bademantel und lief ins Schlafzimmer, um mir etwas Frisches zum Anziehen zu holen. Als ich am großen Spiegel vorbeischlurfte, hielt ich kurz inne und betrachtete den Anblick, der sich mir dort bot. Okay, ich hatte dunkle Ringe unter den Augen. Kein Wunder, schließlich hatte ich kaum geschlafen.
Vorsichtig öffnete ich meinen Bademantel und trat noch ein bisschen näher an den Spiegel. Ich legte meine Finger an die leicht violetten Schatten an meinem Schlüsselbein und fuhr hinunter bis zu der Stelle, direkt über meiner Brust die immer noch ein wenig schmerzte. Jede pulsierende Körperstelle, die mich an die vergangenen Stunden erinnerte, zeichnete ich mit meinen Fingern nach. Ich schloss die Augen und ließ die Bilder dazu Revue passieren. Ein warmer Schauer durchfuhr meinen gesamten Körper und ich riss erschrocken die Augen auf. David hätte so etwas nie mit mir machen dürfen, doch – ich musste schlucken – ich hatte es genossen!
Es klopfte zaghaft an meine Tür. Erschreckt hielt ich mir den Bademantel zu und räusperte mich. „Ja?“ Die Tür öffnete sich und Paps streckte seinen Kopf hindurch. „Du hast Besuch – Laura wartet unten.“
„Äh…o-okay. Sag ihr, ich komme gleich“, erwiderte ich stotternd und fühlte mich ertappt. Doch mein Vater nickte nur und verschwand wieder nach unten. Schnell schnappte ich mir meine Jogginghose und ein altes Sweatshirt und zog es über. Als ich die Treppe nach unten stieg, hörte ich bereits Lauras Stimme aus der Küche.
„Hi“ Zögernd trat ich auf die Schwelle und begrüßte sie. Mein Vater reichte ihr gerade eine Kaffeetasse und schob sich dann an mir vorbei. Laura wandte sich zu mir um und strahlte. „Hallo Mila.“ Sie blickte meinem Vater nach und wartete, bis er außer Hörweite war. Ich trat an die Kaffeemaschine, um mir einen Cappuccino zuzubereiten. Laura lehnte sich über den Küchentresen zur mir. „Was war denn das gestern für ein Granatenkerl, mit dem du verschwunden bist?!“, flüsterte sie glucksend. Ein verlegenes Lächeln huschte mir über das Gesicht.
„Nun komm schon…lass mich nicht so zappeln!“ Ihre Wangen glühten vor Neugier.
Ich rührte monoton in meiner Kaffeetasse und spürte die Hitze in mein Gesicht steigen. „Ach, da gibt’s gar nicht so viel zu erzählen“, begann ich zögernd, „Ich habe ihn vor gut einer Woche kennengelernt, er hat mich zu einem Kaffee eingeladen und gestern haben wir uns zufällig wieder getroffen.“ Ich blickte auf und hoffte, dass Laura sich damit zufrieden geben würde. Doch ganz im Gegenteil! Sie hob ihre Augenbrauen und schmunzelte. „Ja und – wie heißt er, wie alt ist er, wo kommt er her….muss ich dir jetzt jede Einzelheit aus der Nase ziehen?“
„Ryan - 28 – zur Hälfte Deutscher und Amerikaner“, erwiderte ich knapp.
Laura blickte mich verträumt an. „Mann, der war ja echt süß! Und – seid ihr jetzt zusammen oder was?!“
Peng! Da war sie, die unausweichliche Frage. Ich zupfte am Bündchen meines Ärmels und wand mich unter ihrem Blick. Mein Kopf hatte mittlerweile die Farbe einer überreifen Tomate. „Nnnein“, antwortete ich gedehnt und Laura zog ihre Stirn kraus. „Nicht?“, war alles was ihr dazu einfiel.
„Ich möchte im Moment nichts Festes…mein Exfreund hat mich hintergangen und…es ist nicht das erste Mal, dass ich kein Glück mit einem Mann hatte.“
„Oh ich verstehe – eine Fickbeziehung.“ Sie lächelte geheimnisvoll.
„Eine was?!“ Ich schüttelte entrüstet den Kopf, das klang ja grauenhaft.
„Na ja, ich dachte so nennt man das – ihr seid nicht zusammen….trefft euch aber zum….na ja du weißt schon.“ Jetzt zeigte sich auf ihren Wangen ein Hauch von Röte. „Aha“, machte ich nur und wusste nicht, was ich von ihrer Aussage halten sollte.
Plötzlich wechselte sie das Thema. Sie klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Mensch, jetzt hätt´ ich doch fast vergessen, weswegen ich eigentlich gekommen bin.“ Ich hob
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