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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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das optimale Bild. Ich war zufrieden mit dem Anblick meines Spiegelbilds und schnappte mir meine schwarze Handtasche vom Garderobenhaken neben meinem Kleiderschrank.
Weil ich mich entschlossen hatte, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, schlüpfte ich in Winterstiefel und verstaute die schwarzen Pumps in meiner großen Tasche. Mein Auto – ein knallroter Audi A1, den Paps mir zum 18. Geburtstag geschenkt hatte – stand seit Monaten in der Garage. In der Stadt benutzte ich ihn nur, wenn ich weiter außerhalb von Münchens Mitte etwas zu erledigen hatte, ansonsten war mir die Münchener Fahrweise einfach zu anstrengend; außerdem kam man mit den Öffentlichen oft schneller ans Ziel. 
    Es war noch stockdunkel, als ich aus der Haustür schlüpfte. Ich bemühte mich, das Haus so leise wie möglich zu verlassen und hatte auf ein Frühstück verzichtet, um Paps nicht aufzuwecken. Er musste heute Nachmittag wieder zu einem Termin nach Berlin fliegen und konnte deshalb sogar mal ausschlafen.
Über Neujahr war es zum Glück wieder etwas milder geworden und der Schnee war weitestgehend geschmolzen. Nur ein paar grau-weiße Überbleibsel am Straßenrand erinnerten an den starken Schneefall der letzten zwei Wochen. Auf dem Weg zur U-Bahn kam ich an einem kleinen Coffee-to-go Stand vorbei und entschied mich, aufgrund des ausgefallenen Frühstücks, eine Butterbreze und einen Cappuccino mitzunehmen. Der Verkäufer überreichte mir lächelnd meine Tüte und den Pappbecher und ich hetzte zum Bahnsteig, weil gerade die Bahn einfuhr.
Schnaufend ließ ich mich auf einem Sitz nieder und schob mir, hungrig wie ich war, ein großes Stück Breze in den Mund, das ich mit einem Schluck Kaffee hinunterspülte. 
    Eine knappe halbe Stunde später trat ich durch die gläserne Tür ins Innere des Viersterne-Hotels und marschierte geradewegs auf den Empfangstresen zu. Eine junge Frau, die dort gerade ein Telefonat beendete, sah zu mir auf und lächelte. Ich blickte in ihr Gesicht und erkannte sie sofort wieder – Julika Peters.
„Guten Morgen“, begrüßte sie mich freundlich und ich grüßte zurück. „Ich bin Mila Schwarz – heute ist mein erster Arbeitstag.“, erklärte ich ihr, als sie mich von Kopf bis Fuß musterte. „Ach ja, genau! Matthias, der Nachtportier hat mir die Nachricht von Lydia vorhin übergeben – Ich bin Julika.“ Anscheinend konnte sie sich nicht mehr an mich erinnern. Sie nickte und bedeutete mir, zu ihr nach hinten zu kommen. Ich lief um den Tresen herum und folgte ihr in das angrenzende, kleine Büro. Julika öffnete einen schmalen, länglichen Schrank, der in mehrere Fächer unterteilt war. „Hier kannst du ein paar persönliche Sachen einschließen – Geldbörse, etwas zu trinken, oder ähnliches. Deine Tasche und die Jacke kannst du nachher in einem Spind im Personalraum verstauen – den zeige ich dir, sobald Sven da ist, dann machen wir erstmal einen Rundgang.“
„Okay“, hauchte ich zurückhaltend und legte meine Jacke und die Tasche fürs erste über einen Stuhl. Schnell zog ich die Winterstiefel aus und schlüpfte in meine Arbeitsschuhe. Dann folgte ich Julika an die Rezeption. Sie begann sogleich, mir die Telefonanlage zu erklären und drückte mir einen Zettel in die Hand, auf dem alle Nebenstellen vermerkt waren. „Hier unter der Schreibtischunterlage liegt auch noch eine Liste – zum spicken. Außerdem sind die wichtigsten Nummern in der Kurzwahl des Telefons eingespeichert.“ Sie zwinkerte und grinste mich an. 
    Ich folgte ihr aufmerksam, als sie mir auch noch das Computerprogramm und die Handhabung der Schlüsselkarten erklärte; das kannte ich schon, vom Grand Hotel. Trotzdem unterbrach ich sie nicht und nickte lächelnd. Als ein junger Mann, ich schätzte ihn auf Mitte Zwanzig plötzlich hinter uns auftauchte, stoppte Julikas Redeschwall aprubt und sie stellte mich ihm vor. „Ich bin Sven. Wir Jüngeren duzen uns hier am Empfang alle – falls das kein Problem für dich ist.“, erklärte er mit einem schiefen Lächeln und schüttelte meine Hand einen Moment länger, als nötig. Schnell zog ich meinen Arm zurück, als er meine Hand los ließ und lächelte verlegen. Julika hatte davon zum Glück nichts mitbekommen, sondern schob mich schon in den Durchgang und ließ Sven wissen, dass sie mich nun herumführen würde. Er nickte lächelnd und warf mir einen tiefen Blick zu, der mir augenblicklich die Röte ins Gesicht trieb. Was fiel ihm eigentlich ein, mich so unverschämt

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