Bittersueße Sehnsucht
nicht heraus.
„Das ist die Bibliothek des Hausherrn“, erklärte Ryan und schmunzelte, über mein fassungsloses Gesicht.
„Du kennst den Besitzer von diesem Bau?“ Argwöhnisch zog ich eine Braue hoch.
„Ich nicht – aber ein Kunde von mir. Von ihm habe ich auch die Einladung für den heutigen Abend. Und den Tipp mit der Bibliothek.“ Er zwinkerte und ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus. Ich trat an eins der Regale, in dem wohl ein paar besonders alte Exemplare standen und strich behutsam mit der Hand über die Buchrücken aus Leder und Leinen.
Ryan trat von hinten an mich heran und strich mir über die Wange. Er küsste zart meinen Hals und ich erschauderte. Plötzlich packten seine Hände fordernder zu und er dirigierte mich zu dem antik aussehenden Schreibtisch, der sich in der Mitte des Raumes befand. Ich wand mich halb zu ihm um und blickte ihm ins Gesicht. Das schummrige Licht zeichnete Schatten über seine Miene. Seine Augen waren ganz dunkel und ich sah die Erregung in ihnen aufblitzen.
Er presste mich gegen die Tischkante und raffte geschickt meinen Rock hoch. Ich hörte, wie er scharf Luft einsog und mit den Fingerspitzen über den Spitzenrand meiner Strümpfe fuhr. „Das ist ja eine nette Überraschung“, raunte er heiser. Mit einer schnellen Bewegung zog er meinen Slip herunter und fuhr mit seiner Hand zwischen meine Beine. Ich keuchte auf, als seine Finger mich berührten. Bebend öffnete er seine Hose und drängte sich hart an mich heran.
Ein elektrisierendes Zucken durchfuhr meine Beine, als ich ihn im nächsten Moment in mir spürte und er begann, sich mit harten Stößen in mir zu bewegen. Seine Hand umfasste meinen Hals und hielt mich fest. Mit der anderen Hand umklammerte meine Hüfte. Ich war ihm ausgeliefert – und eigenartigerweise erregte mich das.
Er beugte sich ein wenig vor und drehte meinen Kopf seitlich. Von hinten drückte er mir hart seine Lippen auf meine und stieß mir stöhnend die Zunge in den Mund. Mein Atem ging immer schneller und ein Seufzer entfuhr meiner Kehle. Ich musste mich von seinem Kuss lösen, da mir plötzlich die Luft ausging. Heftig atmend stützte ich mich auf der Tischplatte ab und warf mich ihm entgegen.
Ich konnte spüren, dass mein Körper kurz davor war, zu explodieren. Ich traf hart auf der Tischkante auf und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Hüftknochen. Das würde einen fiesen blauen Fleck geben, doch im Moment ignorierte ich das, denn ein wellenartiges Zucken durchflutete mich und mir wurde tierisch heiß! Ich grub meine Finger noch fester in die Holzplatte und stöhnte laut auf.
Ryan bäumte sich kurz auf, ein heißeres Keuchen entfuhr ihm und im nächsten Moment brach er über mir zusammen. Ich konnte spüren, wie sehr sein Herz gegen den Brustkorb hämmerte, da er halb auf meinem Rücken lag. Kraftlos sackte ich auf den Schreibtisch, während Ryan sich aufrichtete.
Als ich mich zu ihm herum wandte, strich er mir sanft über die Wange und schenkte mir einen tiefen Blick, durch die Sehschlitze seiner Maske. Sein Daumen fuhr über meine Unterlippe, bis zu meinem Kinn. Ich war unfähig, mich zu bewegen, während ich in seinen Augen zu versinken drohte. „Du bist einfach unglaublich, Mila.“, hauchte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Da war es wieder, ein Gefühl der Nähe, dass ich nicht zulassen wollte. Ich konnte es einfach nicht!
„Ich…ich glaube, wir sollten jetzt zurück…ich meine, das Feuerwerk…und Jan und Laura – die suchen sicher schon nach mir…“, purzelten zusammenhanglos alle Ausreden aus mir heraus, die mir einfielen. Seine Miene wurde distanziert. „Stimmt, ja…wir sollten dann mal…“
Ich fischte nach meinen Höschen, das auf meine Knöchel gerutscht war, zog es hoch und begann, meinen Rock glatt zu streichen. Ryan stopfte sein weißes Hemd zurück in die Hose, zog seine Smoking-Jacke an und prüfte den Sitz seiner goldenen Seidenfliege.
Als wir die Bibliothek verließen, glaubte ich zu wissen, dass man es mir ansehen konnte. Meine Augen waren glasig und meine Wangen gerötet, dass verriet mir ein Blick in den opulenten Spiegel, an dem wir vorbeikamen und in den ich verstohlen einen Blick warf.
„Würdest du mir die Ehre erweisen, mit mir zu tanzen?“, fragte Ryan plötzlich, als er wieder meine Hand nahm. „Vergiss nicht, heute Abend gehörst du mir.“ Er lächelte verschmitzt. Ich zog zischend Luft durch meine Zähne. „Ach ja, stimmt, du kannst ja nicht tanzen –
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