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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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rutschte bei ihren Worten schlagartig das Herz in die Hose. Ich wusste nicht warum, aber eine böse Vorahnung beschlich mich. Zitternd griff ich nach dem Hörer und räusperte mich. „Schwarz – hallo?“
„Frau Schwarz, mein Name ist Dr. Eckert – es geht um Ihren Vater.“ Als die Ärztin am anderen Ende der Leitung begann zu sprechen, schien mein Verstand auszusetzen. Lediglich die Worte:
Verdacht auf Herzinfarkt
….
Bewusstlos

Intensivstation
…, drangen zu mir durch und ließen mich erzittern.
Nur mit Mühe schaffte ich es, der Ärztin, die an mich gerichteten Fragen zu beantworten und schließlich legte ich mit zitternden Fingern das Telefon beiseite.
    Julika erschien neben mir und sah mich besorgt an. Ich blickte zu ihr auf, atmete tief durch und versuchte kurz, mich einigermaßen zu sammeln. Es gelang mir nicht. Immer wieder spulte mein Gehirn die Gesprächsfetzen ab. „Ich…ich muss…ins Krankenhaus. Mein Vater…sein Herz…ich weiß nicht…“ Nur mühsam drängte ich die aufsteigenden Tränen zurück und meine Stimme erstickte. Julika nickte nur und strich mir mitfühlend über den Arm. „Mach dir keine Sorgen, ich schmeiße den Laden schon. Ich werde Sven anrufen, vielleicht kann er einspringen. Und du – kümmerst dich um deinen Vater. Kommst du klar, oder brauchst du jemanden, der dich fährt?“ Sie warf mir einen prüfenden Blick zu. Offenbar sah man mir an, dass ich immer noch unter Schock stand. „Ich…rufe jemanden an“, presste ich hervor und der Tränenschleier vor meinen Augen wurde immer dichter. 
    Wie in Trance lief ich zu meinem Schrank und holte mein Handy heraus. Ich sah kaum die Tasten auf meinem Display, und vertippte mich bestimmt drei Mal, ehe es endlich anläutete. „Hey Süße, was gibt’s? Hast du schon Pause?“ Ryan wusste, dass ich mein Handy während der Arbeitszeit normalerweise nicht benutzte, umso irritierter klang seine Stimme. Ich konnte den Schluchzer, der in meiner Kehle steckte, nicht mehr unterdrücken. „Kannst du…könntest du mich ins Krankenhaus fahren?“, stieß ich hervor und spürte, wie eine Träne über meine Wange rollte. „Mila – was ist los? Ist was passiert?“ Ich konnte hören, wie Ryans Atem schneller wurde und seine Stimme einen extrem besorgten Klang bekam. Wieder schluchzte ich kurz auf. „Mein…mein Vater – sie denken, er hatte einen Herzinfarkt!“, presste ich durch meine zusammengebissenen Zähne. „Okay, ich bin in fünfzehn Minuten da! Komm am besten gleich zur Straße raus! Bis gleich!“
„Danke, bis gleich.“, hauchte ich in den Hörer und steckte das Handy in meine Handtasche. Dann zerrte ich den Mantel aus dem Schrank und schlüpfte hinein. 
    Als ich bei Julika vorbei lief, blieb ich noch kurz stehen. „Ich werde gleich abgeholt. Könntest du Lydia Bescheid sagen? Sag ihr, ich melde mich, wenn ich mehr weiß, okay?“ Julika nickte. Ihre Miene war betroffen und sie schien nach den passenden Worten zu suchen, doch dann ließ sie die Schultern sinken und sah mich hilfesuchend an. „Es wird hoffentlich alles wieder gut“, flüsterte sie. „Hoffentlich“, erwiderte ich rau und hob kraftlos die Hand, ehe ich das Gebäude verließ. 
    Ryan war noch nicht zu sehen und so lief ich unruhig den Gehweg auf und ab, bis ich sah, wie sein Auto um die Ecke gebogen kam. Erleichtert atmete ich auf und kletterte neben ihn auf den Sitz. Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und strich mir über die Wange. Dann fädelte er sich rasch in den Verkehr und fuhr schweigend Richtung Krankenhaus. Er schien zu spüren, dass ich momentan nicht in der Lage war, mich zu unterhalten. Ich klammerte mich verbissen an meiner Handtasche fest, während mein Herz schmerzhaft gegen meinen Brustkorb hämmerte. 
    „Soll ich hier warten?“ Ryan parkte den Wagen sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf und schniefte. „Kannst du mitkommen?“, flüsterte ich zaghaft. „Na klar, wenn du das möchtest.“ Ryan stieg aus und half mir aus dem Auto. Er nahm meine Hand und ließ sie nicht wieder los. Auch nicht, als wir durch die automatische Eingangstür traten und ich mich an der Information nach meinem Vater erkundigte.
Nachdem uns die Mitarbeiterin dort auf der Intensivstation angemeldet hatte, erklärte sie uns den Weg dorthin. Ich versuchte angestrengt, ihren Worten zu folgen, war aber unglaublich dankbar, dass Ryan voranging und mich einfach mit sich zog. 
    Als wir aus dem Aufzug traten und auf den Schwesternstützpunkt

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