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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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versuchsweise hoch. Der Riemen knackte und sie hörte, wie ein weiterer Faden riss. Ich brauche wirklich einen neuen. Sie fragte sich, wo Eve immer ihre süßen Lacklederrucksäcke kaufte, in die entweder die pinkfarbenen Kätzchen oder die niedlichen Totenköpfe geprägt waren. Wahrscheinlich nicht hier in der Stadt, dachte Claire. Morganville war nicht gerade ein Modezentrum.
    Frühstück war im Hause Danver eine Familienangelegenheit und Claire freute sich immer richtig darauf. Sie schaffte es nicht oft, zum Mittag- oder Abendessen wieder da zu sein, aber morgens saß sie immer mit ihrer Mom und ihrem Dad zusammen. Mom fragte nach der Uni; Dad fragte sie über ihren Job aus. Claire wusste nicht, wie andere Familien in Morganville funktionierten, aber ihre schien recht... normal zu sein. Wenigstens theoretisch. Die Besonderheiten waren schließlich immer skurril.
    Nach dem Frühstück (das wie immer köstlich war) machte sich Claire auf den Weg in die Uni. Morganville war so klein, dass man zu Fuß gehen konnte, wenn man es wollte, und Claire wollte - meistens zumindest. Heute, wo ihr Gesicht so übel aussah und in der Hitze der Sonne pulsierte, wünschte sie, sie hätte das Angebot ihres Vaters, ihr ein Auto zu kaufen, angenommen, obwohl die Bedingung daran geknüpft gewesen war, ihren Freund nicht mehr so oft zu sehen. Sie hatte Shane nicht erzählt, dass er ihr mehr bedeutete als der Besitz eines Autos. Diese Art von Hingabe wäre wohl jedem Typen suspekt gewesen.
    Claire blieb am ersten geöffneten Laden stehen: Pablo's Market. Er lag in der Nähe des Campus. Dort fand sie eine schwarze Stoffkappe mit einer Krempe, die ihr Gesicht im Schatten verschwinden ließ. Das half und sie fühlte sich ein bisschen weniger entstellt... bis sie hinter sich jemanden hupen hörte. Sie blickte über ihre Schulter und sah, wie sich auf der Straße ein rotes Cabrio näherte.
    Claire sah geradeaus und ging weiter. Beschleunigte.
    »Was ist das?«, fragte eine Stimme auf dem Rücksitz des Autos. Gina oder Jennifer - Claire konnte ihre Stimmen nie auseinanderhalten. »Aussehen tut es irgendwie menschlich.«
    »Ich weiß auch nicht. Ein Zombie? Wir hatten hier schon mal Zombies, oder?«, sagte Ginas (oder Jennifers) Zwillingsstimme. »Könnte ein Zombie sein. Hey, wie bringt man denn einen Zombie um?«
    »Kopf ab«, sagte eine dritte Stimme. Es bestand kein Zweifel daran, wem diese Stimme gehörte. Absolut kein Zweifel: Monica. Ihre Stimme war cool, selbstbewusst und machte deutlich, dass man ihr besser gehorchte. »Wir suchen das Superhirn und fragen sie - die wird es wissen. Hey, Zombie. Hast du Claire Danvers, das Superhirn, gesehen?«
    Claire zeigte ihr den Mittelfinger und ging weiter. Sie nahm Monica, die wieder schwarzes Haar hatte und zweifellos hübsch und glänzend aussah, nur als vagen Schatten in ihren Augenwinkeln wahr, und dabei wollte es Claire belassen.
    Aber sie wusste, dass es nicht so bleiben würde.
    Monica mochte es nämlich nicht, wenn man ihr den Mittelfinger zeigte. Sie beschleunigte den Sportwagen, fuhr rasant um die Ecke und hielt abrupt an, wobei sie Claire, die gerade die Straße überquerte, den Weg abschnitt. Monica und Gina fauchten sich gegenseitig an, wahrscheinlich stritten sie gerade über die Details, wie sie Claire am besten in den Hintern treten konnten, ohne sich einen Nagel abzubrechen oder sich die Schuhe zu zerkratzen.
    Claire scherte sich nicht weiter darum und ging hinter dem Wagen vorbei.
    Monica legte den Rückwärtsgang ein und blockierte wieder den Weg.
    Sie spielten das Spiel noch zweimal, vor und zurück, bevor Claire einfach stehen blieb und Monica anstarrte.
    Monica lachte. »Oh, mein Gott, das ist der Superhirn-Freak. Du weißt schon, dass Freak nur so ein Ausdruck ist, oder? Du brauchst nicht extra für mich eine Zirkusattraktion werden oder so.«
    »Das ist etwas ganz Neues. Man nennt es Highspeed-Bräunen. Ich bin dabei, mir eine super Sommerbräune zuzulegen. Du solltest es auch mal probieren«, sagte Claire. Jennifer brach tatsächlich in Gelächter aus und wirkte sofort schuldbewusst. »Ich komme zu spät zum Unterricht.«
    »Gut. Das bringt die Normalverteilung wenigstens wieder ins Gleichgewicht.«
    »Aber nur, wenn du tatsächlich teilnimmst.«
    »Oooooh, Hut ab«, sagte Monica. »Ich bin am Boden zerstört, mein Gehirn ist nämlich alles, was ich habe. Nein warte - das warst ja du, nicht wahr?«
    Claire seufzte. »Was willst du?« Denn es war irgendwie klar, dass sie

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