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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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arbeiten, oder?«
    »Ja«, sagte Eve. Sie klang noch immer enttäuscht. »Klar, das ist okay. Hey möchtest du morgen Abend vielleicht ausgehen? Vielleicht ins Kino? Ähm... Claire, willst du vielleicht auch mit?«
    Großartig. Jetzt war sie offiziell das fünfte Rad am Wagen. »Nein danke«, sagte sie. »Ich habe schon was vor.«
    »Echt? Was denn?«
    Claire blickte Shane an, der den Wink sofort verstand. »Abendessen mit mir«, sagte er. »Es ist eine Art Jubiläum.«
    »Ooooh, echt? Wie süß!« Eve deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. »Führ sie aber nicht in diesen Chili-Dog-Laden aus.«
    »Nein, in ein echtes Restaurant. Mit Tischdecken. Hey, ich bin doch kein Volltrottel.«
    Kim starrte Shane an und in diesem Augenblick merkte Claire, dass das nicht nur gespielt war... Kim mochte Shane wirklich – und zwar sehr.
    Sie konnte den Schmerz erkennen.
    »Also«, sagte Eve und wandte sich wieder Kim zu. »Kino, okay? Irgendwas Gruseliges?«
    Kim riss sich zusammen, bevor Eve dasselbe wie Claire erkennen konnte. »Klar«, sagte sie. »Was auch immer. Du suchst dir etwas aus. Aber keine Mädchenfilme.«
    Eve sah sie zutiefst verletzt an. »Ich? Mädchenfilme? Beiß dir sofort die Zunge ab. Nein, im Ernst. Jetzt sofort.«
    Kim lachte, und als Eve sie zur Tür begleitete, wandte Claire sich zu Shane und fragte: »Jubiläum?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Das kommt immer darauf an, wie man die Dinge zählt«, sagte er. »Ja. Es ist eine Art Jubiläum. Ein Tag, an dem sich jährt, dass niemand von uns umgebracht wurde.«
    »Sprich für dich selbst, Mann«, sagte Michael, nahm einen Controller und startete das Spiel neu. »Ich kann nicht glauben, dass du sie fast hättest gewinnen lassen.«
    »Mann, ich lass dich auch ab und zu fast gewinnen«, gab Shane zurück und ließ sich auf seinen Platz am anderen Ende der Couch plumpsen.«Das Spiel beginnt.«

7
     
    Am nächsten Tag saß Claire ihren Unterricht ab, ohne wirklich das Gefühl zu haben, etwas zu lernen. Sie schrieb einen Test – den sie mit einer Eins bestand - und schaute gegen Mittag in Myrnins Labor vorbei. Es sah noch immer ordentlich und sauber aus, was ihrer Meinung nach zwei Wunder auf einmal darstellte. Sie ging zu den Bücherregalen und begann damit, Myrnins Tagebücher durchzusehen. Sie suchte die neuesten, obwohl diese am schwierigsten zu entschlüsseln waren, weil die meisten dieser Notizen entstanden waren, als er krank und ziemlich verrückt war.
    Aber sie war neugierig.
    Sie kämpfte sich gerade durch das Tagebuch vom letzten Sommer, als Myrnin durch das Portal hereingeplatzt kam. Er trug einen großen schwarzen Schlapphut und einen verrückt stylischen Zuhältermantel, der ihn vom Hals bis zu den Fußknöcheln einhüllte. Dazu schwarze Lederhandschuhe und einen schwarz-silbernen Gehstock mit einem Drachenkopf.
    Auf seinem Revers steckte ein Anstecker, auf dem WENN DU DAS LESEN KANNST, DANN DANKE EINEM LEHRER stand.
    Das war typisch Myrnin. Sie war überrascht, dass er seine Häschenpantoffel nicht trug.
    »Ich wusste nicht, dass du heute kommst«, sagte er und legte Hut, Mantel und Stock am Garderobenständer ab. »Und ich nehme an, das ist keine zufällige Erscheinung so wie die Schwerkraft.«
    »Schwerkraft ist keine zufällige Erscheinung.«
    »Das sagst du.« Er trat von der gegenüberliegenden Seite an den Tisch und sah das Buch an, dann drehte er seinen Kopf seltsam zur Seite, um den Titel zu lesen. »Ah, einige meiner besten Arbeiten. Wenn ich nur dahinterkäme, was es zu bedeuten hat.«
    »Ich versuchte gerade herauszufinden, ob Sie jemals ein Mädchen namens Kim getroffen haben. Kim...« Wie zum Teufel war ihr Nachname? Hatte ihn ihr überhaupt jemand gesagt?
    »Kim irgendwas. Sie ist eine Art Gothic Girl?«
    »Ach die«, sagte Myrnin. Er klang nicht besonders beeindruckt, was Claire ein klein wenig glücklich machte. »Ja, Kimberlie ist uns bekannt. Sie hat um Erlaubnis gebeten, ein paar von uns filmen zu dürfen, für die Archive... eine Art dauerhafter Bericht über unsere Geschichte. Wie du weißt, schätzen wir so etwas. Viele erklärten sich einverstanden. Ich glaube, man nannte sie unsere Videohistorikerin.«
    »Sie haben da aber nicht mitgemacht?«
    »Ich schreibe meine eigene Geschichte. Ich sehe keinen Grund, sie einem Menschen mit einer Videokamera anzuvertrauen. Papier und Tinte, Mädchen. Papier und Tinte werden auch dann noch überleben, wenn elektronische Speichermedien nur noch willkürliche, an das Weltalter verlorene

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