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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Erstens war Ada ein Vampir.«
    »Nun, die Dinge haben sich geändert«, sagte Claire. Myrnin faltete das Handtuch ordentlich zusammen und gab es ihr zurück. »Aber Sie wissen jetzt, dass sie Sie umbringen will. Haben Sie das endlich kapiert?«
    »Ich bin nicht bereit, eine solche Behauptung zu akzeptieren.« Er sah auf seine Weste hinunter und seufzte. »Oje. Das kommt nie wieder in Ordnung.«
    »Der Fleck?«
    »Das Loch.« Er starrte weiterhin auf das Loch, das sie mit ihrem Knochenpfahl gemacht hatte, und sagte: »Du hättest mich wirklich umgebracht, oder?«
    »Ich... ich wünschte, ich könnte sagen, ich hätte nur geblufft. Aber ich hätte es getan. Bei Ihnen kann ich gar nicht bluffen.«
    »Ganz recht. Wenn du bluffst, werde ich es wissen und dich töten. Ich bin ein Raubtier. Schwäche ist... verführerisch.« Er räusperte sich. »Gegenseitig garantierte Zerstörung war gut genug für die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, dann wird es auch bei uns funktionieren. Mir wäre es lieber gewesen, es wäre nicht so weit gekommen, aber das ist wohl kaum deine Schuld..« Er brach ab, denn er hatte den reglosen Körper auf dem Tisch in der Mitte des Labors entdeckt. »Oje. Was ist denn das?«
    »Das war einmal Bob. Erinnern Sie sich an Bob? Das hat Ada mit ihm gemacht.«
    »Unmöglich«, sagte Myrnin. Er erhob sich aus seinem Sessel und ging vorsichtig zu dem Tisch, um sich beängstigend nah über die Spinne zu beugen und sie neugierig mit dem Finger piksen. »Nein, das ist ganz unmöglich.«
    »Entschuldigen Sie mal. Ich war schließlich dabei! Er wurde immer größer, genau wie in einem Horrorfilm!«
    »Oh, das sehe ich schon. Das ist eindeutig nicht unmöglich. Nein, was ich meinte, war, dass es unmöglich ist, ihn als Bob zu identifizieren.«
    »Was?«
    »Das ist nicht Bob«, sagte Myrnin.
    Claire verdrehte die Augen. »Er kam aus Bobs Käfig«
    »Ah, das erklärt alles. Ich habe einen Kameraden für Bob gefunden. Ich hielt es für wahrscheinlich, dass sie sich gegenseitig auffressen, aber sie schienen friedlich zu sein. Das ist wahrscheinlich Edgar. Oder vielleicht Charlotte.«
    »Edgar«, wiederholte Claire. »Oder Charlotte. Klar.«
    Myrnin entfernte sich von der toten Spinne und ging zu Bobs Behälter. Er wühlte ein paar Sekunden darin herum, dann hielt er Claire triumphierend die Handfläche hin.
    Dort kauerte - höchstwahrscheinlich - Bob und sah so verwirrt und ängstlich aus, wie das bei einer Spinne möglich war.
    »Es war also nur Edgar«, sagte Myrnin. »Das ist ein großer Unterschied.«
    »War Edgar schon immer so groß wie ein Hund?«
    »Oh, natürlich nicht, er... oh, ich verstehe, was du meinst. Egal welche Spinne das jetzt ist - es gibt ein paar Rätsel, die gelöst werden müssen.« Myrnin schubste Bob vorsichtig von seiner Hand zurück in den Behälter, dann rieb er sich eifrig die Hände. »Ja, es gibt definitiv Arbeit. Ada muss in letzter Zeit gewaltige Fortschritte in ihren Recherchen gemacht haben, um diese Art von Wirkung zu erzielen. Ich muss wissen, wie sie das hingekriegt hat und was schiefgelaufen ist.«
    »Myrnin. Ada hat versucht, ein Monster aus einer Spinne zu machen und mich damit zu töten. Es geht nicht darum, wie sie es gemacht hat. Es geht darum, warum.«
    »Das Warum interessiert andere Leute. Ich mache mir eher Gedanken um die Methode - und ich bin überrascht, Claire: Ich dachte, bei dir ist das ebenso. Na ja, vielleicht nicht überrascht, eher enttäuscht.« Vorsichtig zog er eines der langen Spinnenbeine gerade. Claire schauderte. »Ich werde eine große Korktafel brauchen und ein paar sehr große Stecknadeln.«
    Claire und Michael wechselten einen Blick. Michael hatte die ganze Zeit danebengestanden - als faszinierter, aber angewiderter Beobachter - und jetzt schüttelte er den Kopf. »Warum gehst du nicht einfach, wenn er dich die ganze Zeit nur irgendetwas holen oder bringen lässt?«
    »Sie ist meine Assistentin . Es ist ihr Job, zu holen und zu bringen«, fuhr Myrnin ihn an. Im nächsten Moment sah er jedoch so aus, als täte es ihm leid. »Aber... vielleicht hast du jetzt genug getan für einen Tag.«
    Claire zählte es an den Fingern auf. »Spinnenangriff überlebt, Sie gerettet, Ihnen Blut geholt, Blutreste abgewischt.«
    »Dafür besorge ich mir meine Korktafel selbst. Claire?«
    Claire und Michael waren schon auf dem Weg zum Ausgang, doch sie wandte sich noch einmal um. Myrnin hatte sich inzwischen wieder vollständig unter Kontrolle, und wenn man mal von

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