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Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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ganz bestimmt keine
Gedanken um ihre Existenz machen ... Ich hole tief Atem und blicke wieder aus
dem Fenster. Finanzielle Unabhängigkeit hat mir von Anfang an gut getan, auch
wenn ich erst im April mit dem Unterrichten angefangen habe. Stück für Stück
habe ich begonnen, meine neue Situation als positiv zu betrachten, nicht nur
als Verlust. Ich gebe es zu, immer häufiger fühle ich mich sogar gut in meiner
Rolle als Single. Das einzige, was mir manchmal fehlt, ist die körperliche
Nähe, die Berührung ... Ganz offen gesagt, ich vermisse Sex. Aber das sage ich
Robin lieber nicht ... Stattdessen drehe ich mich wieder zu ihm und blicke ihm
herausfordernd in die Augen. „Und jetzt erzähl du mal, warum habt Claire und du
euch getrennt.“
    Robin
reibt sich sein Kinn mit den Fingern. Er antwortet nicht sofort und er spitzt
die Lippen nachdenklich. „Tja, das ist auch eine lange Geschichte, wie du dir
vielleicht denken kannst. Ich hoffe, ich kann weiter mit deiner absoluten
Diskretion rechnen, oder? Solche Details darf die Öffentlichkeit auf keinen
Fall erfahren!“
    Er
taxiert mich mit seinen stechend blauen Augen und diesmal berühre ich seinen
Oberarm, der auf der Armlehne ruht. „Robin, du hast weiter mein Wort, dass ich
schweigen werde, wie bisher.“
    Er
nickt und lächelt mit Zuneigung in seinen Augen. „Ich weiß, auf dich kann ich
mich verlassen.“ Meine Hand ruht weiter auf seinem tätowierten Unterarm und bei
der Gelegenheit blicke ich auf die eindeutig keltischen Muster in seiner Haut.
Ich ziehe meine Hand langsam zurück, aber vorher zeichne ich noch unwillkürlich
mit der Fingerkuppe die blaue, schlangenartige Linie nach. „Ich habe noch
weitere neue Tattoos, wenn du sie dir auch näher anschauen magst“, schlägt
Robin ungezogen vor. „Auf meinem Bauch, zum Beispiel.“ Ich öffne überrascht
meinen Mund, aber irgendwelche schlagfertigen Worte, um ihn wegen seiner
Frechheit zurechtzuweisen, fehlen mir einfach. Ich schüttele nur meinen Kopf
und lächle. Ich hätte nichts dagegen, dir das T-Shirt hochzuziehen, um das
neue Tattoo auf deinem Bauch zu begutachten und zu berühren... Schon wieder
muss ich meine Gedanken abrupt unterbrechen, eher sie in eine zu unerwünschte
Richtung ausarten. „Lass den Quatsch, Robin! Erzähle lieber von dir und
Claire.“
    „Schon
gut!“, seufzt er theatralisch. Er nimmt das Weinglas, welches ihm gerade von
der Stewardess angeboten wurde, entgegen und reicht es an mich weiter. Sie
lächelt uns freundlich an und starrt mich zum Abwechslung nicht an, sondern
entfernt sich wieder. Vielleicht hat sie Robin nicht erkannt? Sie ist noch sehr
jung und muss noch ein Kind gewesen sein, als Robin mit seiner Band die ersten
Erfolge gefeiert hat. Und mit seinem neuen Haarschnitt sieht er tatsächlich
sehr verändert aus. Mit dem zweiten Glas in seiner Hand stößt Robin mit mir an.
„Auf unser Wiedersehen“, sagt er und blickt mir tief in die Augen.
    „Auf
unser Wiedersehen“, erwidere ich und trinke einen Schluck.
    „Wie
du bestimmt aus den Medien erfahren hast, haben wir uns freundschaftlich
getrennt. Keiner von uns hat einen neuen Partner und einen Krach hat es auch
nicht gegeben. Unsere offizielle Erklärung für die Trennung war das typische
Klischee - wir haben uns im Laufe der Zeit auseinander gelebt. Nun, die
Wahrheit ist, dass wir seit längerer Zeit innerhalb der Ehe getrennt gelebt
haben. Jeder hat seinen Freiraum gehabt, als glückliches Ehepaar sind wir nur
noch in der Öffentlichkeit aufgetreten. Wir haben unsere Rolle hauptsächlich
wegen der Kinder weiter gespielt, sie haben uns am meisten leidgetan und
deswegen haben wir die Trennung so lange wie möglich hinausgezögert. Aber
glücklich miteinander sind wir schon seit Jahren nicht mehr. Claire
interessiert sich nicht für meinen Beruf, meine Musik ist ihr längst ziemlich
egal. Sie hört meistens die Mainstream Hits, die auf den Radiosendern laufen.
Ich wiederum habe wenig Ahnung darüber, was sie in ihrer reichlich vorhandenen
Freizeit tut, wenn sie nicht gerade Tennis spielt oder shoppen geht ... Das
entfremdet sehr ... Sie hat mir in einem Streit sogar vorgeworfen, mein Beruf
hat letztendlich die Familie zerstört. Offensichtlich hat sie schon vergessen,
was für ein leidenschaftlicher Fan von der Band sie war, als wir uns
kennengelernt haben und wie cool sie es fand, die feste Freundin eines
angehenden Rockstars zu sein ... Wir hatten seit Monaten keinen Sex mehr und
das ist ein klares Zeichen

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