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Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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nur die Schrift gelesen. Robins Augen glänzen
vor Begeisterung, als er das Motorrad berührt und zu mir schaut. „Und die ist
für noch privatere Touren“, klärt er mich auf und klopft mit der Hand
bedeutungsvoll auf den hinteren Teil des Sitzes.
    „Nein,
nie im Leben!“, protestiere ich gleich und mache eine abwehrende Geste.
„Vergiss es! Du kriegst mich auf dieses Monster niemals rauf, ich habe
schließlich eine Tochter und bin auch sonst nicht lebensmüde!“ Robin bricht bei
meiner theatralischen Reaktion in Gelächter aus und auch ich muss lachen. Ich
bin noch nie mit einem solchen Motorrad gefahren und der Gedanke, mich hinter
Robin auf zu setzen, jagt mir trotz einer gewissen Faszination ziemliche Angst
ein.
    „Ich
kriege dich schon rum, keine Sorge!“ Robin klingt sehr selbstsicher und ich
weiß, dass er höchstwahrscheinlich Recht hat...Seine Augen glänzen immer noch
und ich muss gestehen- so wie er dort lässig an die Ducati angelehnt steht und
mich amüsiert mustert, wirkt er unverschämt sexy. Eine Ode auf das Testosteron
und den Rock'n'Roll Lifestyle...Ich unterdrücke einen Seufzer und setze lieber
eine gleichgültige Miene auf: „Das werden wir noch sehen ...“
    Ich
steige ins Auto zur Paolo und wir warten auf Robin, der sein Spielzeug für
große Jungs liebevoll zudeckt.
    Endlich
können wir los. Ich hoffe, es wird mir nicht wieder übel. Zum Glück habe ich
meine Ingwerbonbons dabei, die ich diesmal nicht wie bei der Hinfahrt im Koffer
vergessen habe.
    Es
hat funktioniert, ich überstehe die kurvenreiche Fahrt ohne Übelkeit. Als wir
uns auf der Autobahn der Stadteinfahrt nähern, fragt uns Paolo, was wir
vorhaben, um zu entscheiden, wo er parken sollte. Robin zuckt mit den Schultern
und schaut mich an. „Was schlägst du vor?“
    „Ich
würde gerne als erstes den David wieder sehen“, lautet meine spontane
Antwort.
    „Die
Kopie, nehme ich an?“, erkundigt sich Paolo.
    „Ja,
klar, für das Original sind wir leider schon zu spät“, nicke ich.
    „Dann
Piazza della Signoria. Die Eintrittskarten für Accademia und andere Galerien
sollten wir lieber einen Tag vorher reservieren, um euch die Warteschlangen zu
ersparen. Ich werde das Auto in einer privaten Parkgarage am Ponte Vecchio
abstellen, wenn euch das passt. Von da sind es weniger als zehn Minuten zu Fuß
bis zur Piazza della Signoria.“ Paolo schaut im Rückspiegel fragend Robin an,
der wiederum mich anschaut. „Diana, du entscheidest, ich war noch nie in
Florenz.“
    „Ich
finde es super, so zentral parken zu können! Für Galerien und Kirchen sind wir
schon zu spät, also ist Piazza della Signoria ein guter Anfang für heute.“ Ich 
bin mehr als begeistert und freue mich, Robin durch die Stadt zu führen.
    „Alles
klar“, erwidert Paolo und schon bald verlassen wir die Autobahn. Die Stadt
erscheint immer näher, eingetaucht in die sanfte, matte Abenddämmerung. Die
Straßen werden enger und voller und wir bewegen uns nur noch langsam weiter.
Zum Glück weißt Paolo ganz genau, wie er fahren muss, um am schnellsten unser
Ziel zu erreichen. In der Privatgarage geben wir das Auto und die Schlüssel ab
und nach wenigen Minuten Fußweg stehen wir am Ponte Vecchio. Paolo folgt uns
unauffällig in einigen Metern Entfernung. In seiner weißen Hose und dem weißen
Hemd sieht er wirklich nicht wie ein Bodyguard aus, ganz wie Robin es
bevorzugt. Es sind sehr viele Menschen unterwegs und er bleibt uns dicht auf
den Fersen, um uns nicht aus den Augen zu verlieren. Ich muss mich stark
beherrschen, um nicht loszurennen. Endlich blicke ich auf die grüngraue Arno, die
eilig unter uns fließt und ich bin richtig aufgeregt. Ich liebe die Stadt, noch
besonders seit dem Film Zimmer mit Aussicht . Obwohl ich sie erst das
dritte Mal besuche, fühle ich mich irgendwie Zuhause. Ich fasse Robin an der
Hand. „Ist es nicht zauberhaft hier?“, frage ich ihn schwärmerisch und er
lächelt nur zustimmend als Antwort. Er trägt seine schwarze Sonnenbrille,
obwohl überall schon erste Lichter angehen. Ist wahrscheinlich eine
Notwendigkeit, wenn er in der Öffentlichkeit erscheint und unerkannt bleiben
möchte. Schon wieder habe ich vergessen, wer er ist und dass für ihn andere
Verhaltensregeln herrschen als für mich ... Das verblassende Tageslicht zaubert
eine fast mystische Atmosphäre und lässt die Stadt wie eine mit Sepia-Filter
aufgenommene antike Fotografie erscheinen. Ich ziehe Robin an der Hand weiter
und wir schlendern durch die Ponte

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