Bittersweet Moon 3
drogenähnlichen Botenstoffen zu bewirken …
Ich bemerke Mikes heimlichen Blick von der Seite und frage
mich, ob er spürt wie angetörnt ich bin? Oder riecht er vielleicht meine
Pheromone …
Der Song endet mit einem effektvollen Crescendo, das sich
ekstatisch in Dur auflöst und die ersehnte Erlösung bringt. Wenigstens
musikalisch. Mein Körper bleibt aber unerlöst und lechzt nach Robin ... Als die
Musik abklingt, macht er die Augen auf und schaut uns siegesreich an. Er ist
sich ganz genau bewusst, wie er uns erreicht und verführt hat.
Claudia ist die erste, die einen begeisterten Ausruf von
sich gibt, bevor wir alle folgen. Ich versuche, lieber nicht daran zu denken,
was Robin mit dem Song in ihr ausgelöst hat …
Mike klopft mir anerkennend auf die Schulter: „Das habt ihr
super gemacht!“ Ich bedanke mich und fühle mich wie beschwippst. Hell yes! Den
Song haben wir tatsächlich zusammen komponiert! Schon wieder durchzuckt es
mich heiß, als ich mich erinnere, wie Robin danach über mich hergefallen ist
... Alles, was ich mir in diesem Augenblick noch wünsche, ist Robins Schwanz,
tief in mir. Herrgott, was ist bloß los mit mir? Die Ballade ist Gefühl
pur, dramatisch und bittersüß wie ihr Titel und ich kann dabei an nichts
anderes als an Sex denken! Egal. Wenn ich Robin später davon erzähle, wird er
zweifellos begeistert sein …
Die Band bedankt sich für unseren Applaus und Jason grinst
ins Mikro: „Bei dem Song wird Unterwäsche auf die Bühne regnen, da bin ich
hundertpro sicher!“
Robin antwortet mit einem zustimmenden Lächeln und richtet
seinen Blick auf mich. „Alex Jones, wie gefällt Ihnen unser Stück?“
Ich suche eine Weile nach passenden Worten, bin aber immer
noch ziemlich sprachlos in meinem Zustand. „Ich finde, es klingt einfach
geil!“, ist alles was ich sagen kann. Claudias scharfer Blick, mit dem sie mich
mustert, entgeht mir nicht. Fuck, ich habe keinen Bock, mir wegen ihr
irgendwelche Gedanken zu machen! Ich vertraue Robin völlig! Doch ich traue ihr nicht …
Es folgt ein kurzes Gespräch mit Mike und allen
Bandmitglieder. Als ich mich zu Sally, die auf der Couch sitzt, gesellen will,
hält mich Mike auf. „Diana, bleib bei uns. Du bist der Co-Writer und du
solltest mitentscheiden, wenn wir an dem Song was verändern oder verbessern
wollen.“ Seine Worte erfüllen mich wieder mit Stolz und ich kann es immer noch
nicht glauben, dass ich tatsächlich einen Anteil zu dem Stück beigetragen habe!
Mike schlägt ein paar kleine Veränderungen vor, hauptsächlich bei den
Arrangements. An den Harmonien und der Melodie hat er absolut nichts auszusetzen.
Die Band ist damit gleich einverstanden und auch ich habe keine Einwände. Ich
vertraue Mike völlig, der in gewissem Sinne schon eine Produzentenlegende ist.
Und ehrlich gesagt, Arrangements sind noch nie meine Stärke gewesen.
Bevor die Probe weiter geht, fasst mich Robin zärtlich am
Unterarm und blickt mir in die Augen. „Der Song hat dir also gut gefallen?“
„Robin, ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut dabei! Ich konnte
mir nicht vorstellen, wie wahnsinnig cool der Song zusammen mit allen anderen Instrumenten
klingen wird!“, antworte ich schwärmerisch. Ich sag’s dir, mein Höschen ist
ganz feucht …“, raune ich noch und Robins Augen flackern auf. Seine Hand an
meinem Unterarm fühlt sich noch wärmer an und ein zufriedenes Lächeln erhellt
sein Gesicht.
Bevor das Prickeln zwischen uns zu offensichtlich wird,
reißen wir uns aus unserem intensiven Blickkontakt los und Robin kehrt zurück
zu seinem Mikrofon.
Die restliche Probe ist genau so gut wie der Anfang. Die
Männer sind bestens vorbereitet und Mike lobt sie nach jedem Stück. Brandon hat
für nächste Woche schon die Räume in den Hansastudios reserviert und darauf
stoßen wir in der Pause mit angenehm kühlen Sekt an, den Sally vorher im
Kühlschrank bereitgestellt hat.
Claudia blickt beim Anstoßen Robin tief in die Augen und
ihre Körperhaltung ist eindeutig. Sie will ihn. Robin lächelt sie an und lässt
sich nicht anmerken, ob er ihre Absichten durchschaut hat. Für den Abend ist
ein gemeinsames Essen mit der Band, Brandon, Sally, Martin, Mike und natürlich
auch Claudia geplant. Ich bekomme das Gefühl, dass ich trotz Martins
Aufforderung mitzukommen, nicht richtig eingeladen bin. Das kränkt mich
keineswegs, ich bin ja kein Bandmitglied, ich habe bloß an einem Stück
mitgewirkt und meine private Rolle in Robins Leben ist bei so
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