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Bittersweet Moon 3

Bittersweet Moon 3

Titel: Bittersweet Moon 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Wir
lachen und kichern die ganze Fahrt, so dass sich einige Passagiere neugierig zu
uns umdrehen. Wahrscheinlich wirken wir beschwippst, so laut wie wir sind. Ich
steige als erste aus und Mia wirft mir ein Küsschen durch’s Fenster, bevor sie
mit ihrer Hand das Rockerzeichen, die Metalhörner zeigt und die Zunge
rausstreckt. Ich muss noch den ganzen Weg bis zu meiner Wohnunsgtür lächeln und
sprudele regelrecht vor guter Laune.
    Kaum angekommen, klingelt schon Nick mit Lucy und ich
empfange sie überschwänglich. Nick mustert mich sorgfältig, als er meine
Stimmung bemerkt, aber er sagt nichts dazu. Auch Lucy ist gut drauf und freut
sich auf den Schulanfang am nächsten Morgen. Ich wette, dass wird sich
spätestens in ein paar Jahren ändern.
     
     
     

Kapitel acht
     
     
     
     
    Während der nächsten Woche sind Robin und ich sehr
beschäftigt. Die Band probt jeden Tag bis tief in den Abend. Vormittags, wenn
ich ohne Lucy bin, schläft Robin. Auch ich widme mich der Musik und probe
regelmäßig für den Auftritt bei der Vernissage am Freitag. Die Nachmittage
verbringe ich mit Lucy und Mia, die nicht aufhören kann, in den höchsten Tönen
von Robin zu schwärmen. Ein heftiger Regenschauer am Mittwoch hat die Luft
deutlich abgekühlt und die Schwimmbäder haben angefangen zu schließen. Der
Sommer verabschiedet sich langsam, aber endgültig von uns und zum Glück bin ich
verliebt und beschäftigt genug, so dass es sich nicht niedergeschlagen auf mich
auswirkt.
    Seit Sonntag haben Robin und ich uns nicht mehr gesehen und
die Sehnsucht aufeinander wird immer stärker. Ich verspreche ihm, dass ich am
Freitag in die Hansastudios komme und für kurze Zeit bei den Aufnahmen zuhöre,
um ihm Glück zu bringen …
    Nick holt Lucy an dem Tag direkt von der Schule ab, weil ich
Abends in der Galerie singe und die Zeit davor ungestört für mich benötige.
    Wegen meines Auftritts in der Galerie bin ich nicht im
geringstem aufgeregt, aber um so mehr klopft mein Herz, als ich vor dem Gebäude
in der Köthener Straße stehe, das für Musikfans wie mich eine fast
religiös-kultige Bedeutung hat. Ein Praktikant von Diamond Records empfängt
mich unten im Flur und führt mich in den ersten Stock, direkt in den
Meistersaal.
    Ich halte den Atem an, als ich, erfüllt von Ehrfurcht, in The
Big Hall by the Wall eintrete, wie der Meistersaal oder Studio 2 von den
Musikern genannt wird. Der Raum ist imposant und ich atme tief ein. Hier also
komponierte David Bowie den Song Heroes , während er durch die Fenster
auf die Mauer blickte! Und hier fand die Band U2 zurück zu sich selbst und nahm
eines ihrer besten Alben auf! Bono erzählte einmal, die Stimmung in diesem
wunderschönen Raum hat ihn irgendwie bedrückt, weil er die ganze Zeit die
Schwingung von den Nazis spürte, die einst ihre Konzerte und Bälle dort
veranstaltet haben. Ich nehme zum Glück keine solcher Schwingungen wahr. Umso
mehr bilde ich mir ein, die energiegeladenen Spuren großartiger Musiker zu
fühlen, die sie hier durch ihr Schaffen hinterlassen haben und die für immer in
den hohen Wänden und in der Kassettendecke gespeichert sind.
    Bei den Aufnahmen zuzuhören versetzt mich in eine
euphorische Stimmung. Ich sitze im Regieraum bei Mike, seinem Assistenten Gary
sowie dem Tontechniker Ralf und bin mehr als begeistert vom Sound der Band, der
hier noch um einiges besser klingt als im Proberaum. Robin singt fantastisch
und seine Stimme ist frisch und geschmeidig. Der Fan in mir jubelt vor
Begeisterung und ich wippe im Rhythmus des schnellen Songs. Am liebsten würde
ich aufstehen und tanzen! Mike unterbricht die Band nicht, erst am Ende des
Stückes meldet er sich und gibt den Jungs einige Anweisungen. Sie wiederholen
den Take einige Male, aber es wird nie langweilig, ich könnte stundenlang
zuhören. Robin klingt von Take zu Take besser und seine Stimme wird langsam
richtig warm. Claudia kommt herein und ihr prüfender Blick entgeht mir nicht;
genau wie ihre Bewunderung für Robin, der bei den Aufnahmen mit vollem
Körpereinsatz dabei ist. Ich spüre, dass sie mich nicht mag, aber ich
entscheide mich, es nicht persönlich zu nehmen. Sie würde keine Frau gut leiden
können, die mit Robin schläft und ihn unempfänglich für ihre Reize macht.
    Ich fühle mich geschmeichelt, als Mike und Gary mich mit
einbeziehen in ihre Fachgespräche und sogar nach meiner Meinung fragen. Claudia
missfällt das umso mehr, weil ich mit meinem musikalischen Hintergrund
zusätzlich

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