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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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bietet,
aber je mehr ich mich dem Studienende nähere, desto weniger sicher bin ich, in
welche Richtung ich gehen soll." Ich machte scheinbar einen verzweifelten
Gesichtsausdruck, als ich das erzählte und Robin griff nach mir.
    "Komm,
sei nicht so besorgt, du wirst deinen Weg schon finden, da bin ich mir
sicher", redete Robin zuversichtlich und streichelte meine Hand.
"Wichtig ist, dass du an dich und deine Träume glaubst, unabhängig davon,
was andere Menschen denken. Als ich am Anfang meiner Musikerkarriere stand, war
ich auch nur ein Träumer und fast niemand hat an mich geglaubt. Aber ich war
fest überzeugt, dass ich was erreichen kann und dass es in der Musikwelt auch
einen Platz für mich gibt. Und wie du siehst, habe ich noch viel mehr erreicht,
als ich es mir damals vorstellen konnte." Ich nickte ihm zu, als er so
ermutigend zu mir sprach. "Diana, dein Problem ist, dass du dir zu wenig
bewusst bist, wie talentiert du bist und du zweifelst zu sehr an dir",
fuhr er fort. "Du machst dir selber alles viel schwieriger als es in
Wirklichkeit ist." Bei diesen offenen Worten senkte ich meine Augen. Er
hatte ziemlich Recht. Wenn ich nur etwas von seinem Selbstbewusstsein hätte!
Robin wartete kurz, bevor er seine Hand noch mehr nach mir ausstreckte.
"Komm zu mir, Baby", forderte er mich mit sanfter Stimme auf, so dass
ich aufstand und mich auf seine Knie hinsetzte. Er blickte mir in die Augen und
küsste liebevoll meine Hand, die ich ihm zärtlich an die Wange legte.
    "Schau
mal, du hast sogar mich gekriegt. Ich weiß, das klingt jetzt so verdammt überheblich,
aber im ernst - du hast so lange und so entschlossen von mir geträumt, obwohl
es völlig aussichtslos war. Und jetzt sitzt du hier auf meinem Schoß, nachdem
du mir den Kopf verdreht hast und zweifelst daran, ob deine beruflichen Träume
auch in Erfüllung gehen könnten." Robin betrachtete mich mit diesem leicht
verschmitzten Blick, bei welchem ich nicht ganz sicher war, ob er sich nicht
doch ein wenig über mich lustig machte. "Es ist alles möglich, du musst es
dir nur genug wünschen!" Den letzten Satz sagte er jedoch ernst und
gewichtig und ich wusste es, er meinte es aufrichtig.
    "Ich
danke dir Robbie, du bist so lieb zu mir", sagte ich gerührt von seiner
Überzeugung und dem Glauben an mich und umarmte ihn fest.
    "Gern
geschehen, ich hoffe nur, du nimmst meine Worte ernst, das sage ich nicht
einfach so, nur aus Höflichkeit. Du weißt doch, ich bin kein Gentleman",
scherzte er wieder und seine blauen Augen funkelten dabei, als ein breites
Lächeln durch sein Gesicht zog und die strahlend weißen Zähne entblößte. Er
steckte mich damit an und auch ich musste lächeln. Wenn Robin lächelte, ging
auf seinem ebenmäßigen Gesicht immer eine kleine Sonne auf und erhellte nicht
nur ihn, sondern auch seinen Betrachter. Wir kuschelten noch eine Weile, und
hörten still You're lost little girl . Bis dahin kannte ich nur die
Coverversion von Siouxsie and the Banshees, die zu meinen Lieblingsbands
gehörten. In Robins Armen fühlte ich mich geschützt vor der schwermütigen, fast
unheilversprechenden Botschaft dieses Liedes und ich ließ es nicht zu, dass sie
mich zu sehr mit ihrer Zweideutigkeit beeinflusste. Ich hörte einfach zu, ohne
Hintergedanken und ohne Selbstbedauern. Robin lehnte seinen Kopf auf meine
Schulter, atmete warm in meinen Hals und ich spielte mit seinem seidigen Haar,
das noch leicht feucht war und angenehm nach grünem Waldmoos duftete. Eine Hand
steckte er in meinen Bademantel, um meinen nackten Bauch spüren zu können und
mit der anderen hielt er mich beschützend am Rücken fest. Die Liebesgöttin
schenkte uns wieder mal großzügig einen von diesen magischen Augenblicken zu
zweit, wo die Zeit stehen bleibt, die Außenwelt sich diskret zurückzieht und
alle Sinne und Empfindungen sich einzig und allein auf den geliebten Menschen
fokussieren und nichts anderes mehr existiert als nur noch er. Plötzlich
erschütterte mich meine eigene hüllenlose Verletzlichkeit während dieser
absoluten Verschmelzung, als ob sie mich flehend ermahnen wollte - verschenke
dich nicht ganz, nicht über deine äußersten Grenzen... Aber ich verlor längst
den Weg zurück in einen sicheren Abstand, weil ich zu viel wollte... Als die
Musik verstummte, lösten wir uns allmählich aus unserem fast meditativen
Zustand und als ich in Robins Augen schaute, fragte ich mich unbeabsichtigt, ob
er das gleiche wie ich empfand... Seziere nicht unnötig dein Glück,

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