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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Oberschenkel zu streicheln. Seine Augen
hatten immer noch diesen ungewöhnlichen Glanz, der mich stark verunsicherte.
    "Wenn
du statt mich ihn getroffen hättest und er hätte Interesse an dir gezeigt,
hättest du mit ihm gevögelt?" Robin schaute mich prüfend an und seine Hand
berührte mich herausfordernd zwischen den Schenkeln. Was soll diese Frage? Er brachte mich leicht durcheinander. Der Sänger war zwar nicht mein Typ, aber
abgesehen davon, dass er ein sexbesessener Egomane war, sah er gut aus und
hatte eine starke charismatische Bühnenpräsenz. Ich wusste ehrlich nicht, ob
ich bei ihm nicht schwach geworden wäre. Ich war nie ein richtiger Fan von ihm
und ich empfand nicht mal das Geringste für ihn im Vergleich mit meinen
Gefühlen für Robin, aber ich konnte nicht sagen, dass er mich als Mann ganz
kalt ließ. Was wollte Robin mit dieser Frage bezwecken? Warum war ihm das
wichtig? Prüfte er mich nur, um rauszufinden, ob ich doch nicht nur ein
gewöhnliches Groupie war, das auf den Berühmtheitsfaktor abfährt? Oder machte
es ihn etwa an, wenn wir darüber redeten?
    Missgelaunt
schob ich seine Hand weg, dieses Spiel gefiel mir ausnahmsweise nicht.
"Robin, was soll das bedeuten? Ich sagte dir doch, er ist nicht mein Typ
und ich bin nicht scharf auf ihn. Warum fragst du mich sowas?" Mit Mühe
verbarg ich meine aufsteigende Gereiztheit.
    "Ich
will nur wissen, ob du auch mit ihm ficken würdest, wenn sich eine Gelegenheit
dazu geboten hätte", sagte Robin fast schroff.
    "Ich
weiß es nicht! Vielleicht. Ja, wahrscheinlich doch!", verdrehte ich die
Augen und gab schließlich nach. "So eine Chance würde sich kaum eine Frau
entgehen lassen, er ist ja auch ein Sexsymbol und genauso berühmt wie du. Und
Frauen stehen bekannter weise besonders auf die bad guys. Bist du jetzt
zufrieden?", fragte ich noch sarkastisch.
    Dabei
fühlte ich mich ziemlich deprimiert und gekränkt und ich setzte mich auf das
Bett, aber außerhalb von Robins Reichweite. Robin folgte mir und setzte sich
neben mich, vorsichtig meine Hand berührend. "Es tut mir leid, ich wollte
dich nicht verärgern", sprach er mit besänftigender Stimme. "Weißt
du, für einen Augenblick bin ich ganz dummen Gedanken verfallen… Als ich die CD
fand, kam mir plötzlich in den Sinn – was, wenn du nur wegen meiner Berühmtheit
mit mir zusammen bist? Was, wenn ich für dich nur eine seltene und heißbegehrte
Trophäe bin? Es könnte genauso er an meiner Stelle sein, oder ein Dritter. Es
war ein Zufall, dass gerade ich dir über den Weg gelaufen bin. Als du dich mit
mir eingelassen hast, kanntest du mich noch nicht richtig, es war Robin S., auf
den du schon vorher scharf warst und mit dem du ins Bett gestiegen bist. Das
gleiche würde auch jedes andere Hardcore-Groupie tun." Robin klang ernst
und fast vorwurfsvoll, so dass ich ohne ihn anzuschauen und mit bitterem
Geschmack im Mund fragte: "Du hältst mich also doch nur für ein gewöhnliches
Groupie? Das bin ich letztendlich in deinen Augen?" Meine Stimme brach ab,
aber ich wich nicht aus, als er meine Hand fest drückte.
    "Nein,
Diana, du hast mich falsch verstanden. Ich habe dich nie als Groupie
betrachtet, oder so behandelt. Als ich die CD in meiner Hand hielt, da
überfielen mich einfach diese Gefühle. Ich fragte mich: liebt sie mich
wirklich? Mich als Menschen, als echten Robin? Ist sie nur geblendet von meinem
Ruhm und Image? Vielleicht würde sie bei ihm das gleiche empfinden und ihn in
ihrem sexy Hemdchen auf die gleiche Weise verführen wie jetzt mich? Ist sie nur
verliebt in ihre Vorstellung von mir und sind ihre Gefühle nur eine Illusion?
Ich aber verliebte mich wirklich in sie und setze dabei meine Frau und meine
Familie aufs Spiel."
    Als
Robin so mit mir sprach, konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Bei
seinen Worten empfand ich schmerzhaften Druck in meiner Brust und gleichzeitig
glückselige Freude. Er zweifelte an der Echtheit meiner Gefühle für ihn und
gleichzeitig offenbarte er mir wieder seine Liebe. Warum erlebte ich mit Robin
immer solche zerreißenden Extreme? Das höchste Glück und die tiefste
Traurigkeit reichten sich immer aufs neue die Hände in unserer Beziehung. Je
tiefer unsere Gefühle für einander wurden, desto stärker empfand ich auch den
Schmerz. Verzweifelt warf ich mich ihm um den Hals und er umarmte mich mit
wilder Zärtlichkeit. "Robbie, wie kannst du nur so an meinen Gefühlen
zweifeln? Weißt du es wirklich nicht, wie sehr ich dich liebe?"

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